Android: Wo ist mein Smartphone? Google will das Mein Gerät finden-Netzwerk ausbauen – wie Apple AirTags
Google bietet schon seit vielen Jahren die App Find my Device bzw Mein Gerät finden für alle Android-Nutzer an, die mit dieser ihr verlegtes Gerät finden oder zumindest aus der Ferne sichern können. Der Funktionsumfang und die Möglichkeiten sind allerdings eingeschränkt, sodass in Kürze ein größeres Update vor der Tür stehen könnte. Google dürfte sich dabei von den Apple AirTags inspirieren lassen.
Mit der App Mein Gerät finden lässt sich ein verlorenes Gerät sehr leicht wiederfinden – wenn die Voraussetzungen stimmen: Das Gerät muss weiterhin empfangsbereit sein und per Mobile Daten oder WLAN mit dem Internet verbunden sein und die Möglichkeit haben, sich regelmäßig bei Googles Servern zu melden. Ist das gegeben, lässt sich der aktuelle Standort oder zumindest der zuletzt bekannte Standort abrufen, das Gerät kann angeklingelt oder auch gesperrt werden. Das war dann aber schon wieder alles.
Wohl inspiriert von den Apple AirTags und dem dahinterstehenden mächtigen „Find my Device“-Netzwerk wird auch Google das sehr lange Zeit vernachlässigte Tool weiterentwickeln. Konkret soll ein riesiges Netzwerk aufgebaut werden, bei dem verlorene Geräte ständig ihren Standort an die Google-Server senden können – wenn nötig mit Hilfe weiterer Geräte im Umkreis. Diese sollen untereinander Kontakt aufnehmen und sich gegenseitig anpingen können, um ihren Standort an die Google-Server zu senden. Hinweise darauf gibt ein Teardown der aktuellen Google Play Services, in denen sich die zwei Zeilen aus obigem Screenshot befinden.
Und so wäre es dann möglich, dass ein Smartphone ohne aktive Datenverbindung dennoch per Bluetooth oder einer anderen verfügbaren Technologie einen Ping an ein anderes Gerät in der Nähe senden kann, das diese Meldung wiederum an die Google-Server weiterleitet. Apple nutzt diese Crowdsourcing-Technologie bei den AirTags, die durch das große Netzwerk von einer Milliarde iPhones ständig Daten senden können.
Googles Netzwerk wäre sehr viel größer
Bei Google wäre das Netzwerk sehr viel größer, denn es gibt mindestens 3 Milliarden aktive Android-Smartphones. Durch Googles hohe Reichweite könnten aber vielleicht auch Geräte wie Smart Speaker, Smart Displays oder auch Chromebooks für ein solches Netzwerk verwendet werden. Bei einem solchen Netzwerk wäre die Chance fast schon verschwindend gering, dass sich kein Gerät in der Nähe des verlorenen, vergessenen oder entwendeten Smartphones befindet.
Hat Google ein solches Netzwerk erst einmal aufgebaut, könnte man ebenfalls AirTag-ähnliche Produkte in den Handel bringen. Das wird aber ohnehin nur eine Frage der Zeit sein, denn diesen wichtigen Markt kann sich das SUCHMASCHINEN-Unternehmen kaum entgehen lassen. Nach zwei Jahrzehnten könnten dann endlich die witzigen Bildchen von damals wahr werden, dass man die Google Websuche nach der Position des Autoschlüssels fragt. Weit ist das nicht mehr entfernt 😉
Dass man Erfahrungen mit dem Zusammenschluss aller Smartphones hat, hat man in diesen Monaten erst durch die neue Erdbeben-Warnung gezeigt.
» Android: Neue Google-App ‘Switch to Android’ soll den Wechsel vom iPhone zu Android vereinfachen
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Der Unterschied ist halt, das Google so eigentlich kaum verwertbare Daten sammeln kann. Ein Schlüsselbund mit Airtag liefert keine Daten, die für Werbung nutzbar wären. Aber Standortdaten können sie so natürlich von allen abgreifen (tun sie sowieso) aber so gibt es eben einen Grund mehr, dass alle ständig Standortdaten übermitteln.
Wird halt ein Dienst, der in 1-3 Jahren wieder eingestampft wird weil er dem Geschäftsmodell nicht dient. Abgesehen davon wird da wohl Hinz und Kunz datenschutzrelevanten Unsinn treiben da Google hier kein Interesse hat, dass Tags anonym und sicher sind. Das wäre ja das Gegenteil ihres Geschäftsmodells.
Meinem Vorposter muss ich entgegenbringen, dass da sehr wohl ein riesiger Markt darauf wartet, geerntet zu werden, und wenn es auch komplett „anonym“ ist, denn damit lassen sich wunderbar Bewegungsmuster und Interaktionen kartographieren und in Bezug zueinander bringen.
Das so gesehen im Kontext, dass Google selbst diese Muster vermutlich sehr gut für Dritte im Hintergrund verwerten kann, und der Tatsache, dass es nahezu kein reell anonymes Google-Device gibt, ergibt eine weltweite „persönliche“ Auswertung dieser Pattern.
Und da kann man DSGVO-konform datenschutztechnisch sogar die Barrikaden hochfahren, die Pattern sind selbst anonym durchaus interessant.
Ich durfte einmal in der Allianz-Arena das WLAN-/BT-Tag-Pattern während eines Bundesliga-Spiels beobachten, das ist eine gigantische Auswertungsbasis mit Bewegungsmustern – aber komplett ohne den direkt möglichen persönlichen Bezug. Das Ergebnis wurde dann u.a. für Fluchtwegsoptimierung genutzt, man kann aber alles Möglich damit anstellen (Pandemieeindämmung, riminalitätsbekämpfung, aber auch persönliche Zielgruppenwerbung etc.) …
Da Google sich bezüglich ihrem WearOS stark mit Samsung zusammengetan haben, hoffe ich, dass das möglicherweise auch mit FindMyDevice und den SmartTags+ (grundsätzlich das gleiche wie AirTags) von Samsung kompatibel machen werden!