Samsung wird in Kürze den Neustart mit Wear OS wagen und dafür unter anderem die brandneue Samsung Galaxy Watch 4 auf den Markt bringen. Doch auch die etwas älteren Modelle wollen nicht vergessen werden und so gibt es nun eine kuriose Meldung, die zuerst wie ein Scherz klingt, aber dann doch nachvollziehbar ist: Während Samsung von Tizen zu Android wechselt, sollen Besitzer älterer Modelle von Android zu Tizen wechseln.
Samsung verabschiedet sich von Tizen…
Google und Samsung haben sehr viele Ressourcen in den Neustart von Wear OS gesteckt, von dem der koreanische Hardware-Hersteller offenbar so überzeugt ist, dass er das eigene Tizen für Smartwatches fallen lässt und nur noch auf anderen Geräteklassen verwendet. Ob Besitzer einer aktuellen Samsung-Smartwatch ein Upgrade auf das neue Wear OS vornehmen können, ist bis jetzt noch nicht restlos geklärt. Man sollte sich aber keine falschen Hoffnungen oder gar Illusionen auf Verbesserungen machen.
…Nutzer sollen zu Tizen wechseln
Doch während sich Samsung damit im Smartwatch-Bereich von Tizen verabschiedet, steht einer Handvoll Nutzer älterer Samsung-Smartwatches der Wechsel in die andere Richtung bevor: Besitzer einer Samsung Galaxy Gear werden nun darauf hingewiesen, dass sie bis zum 5. August auf Tizen wechseln müssen, um die Wear Companion-App für Android weiterhin nutzen zu können. Tun sie dies nicht, könnte es in der Folgezeit zu Problemen mit der Smartwatch kommen.
Das klingt erst einmal nach einer merkwürdigen Meldung, doch dazu muss man einige Details kennen. Das wichtigste Detail ist schon einmal der Zeitpunkt, an dem diese Smartwatch – die erste Samsung-Smartwatch überhaupt – vorgestellt wurde. Diese kam nämlich 2013 auf den Markt und hat damit bereits acht Jahre auf dem Buckel. Sie erschien in der Zeit von Android 4.4 Kitkat!
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Eine acht Jahre alte Smartwatch
Die Samsung Galaxy Gear war die erste und gleichzeitig letzte Samsung-Smartwatch, die auf Googles Betriebssystem Android Wear gesetzt hat. Samsung hatte sich schon bei der zweiten Generation und anderen Serien für das eigene Betriebssystem Tizen entschieden und dieses bis heute stark gepusht – offenbar mit überschaubarem Erfolg in puncto App-Infrastruktur. Um die Käufer der ersten Generation nicht im Regen stehenzulassen, bot man ihnen ein Upgrade von Android Wear auf Tizen an. Ein recht einmaliger Vorgang, denn der Betriebssystem-Tausch per OTA am bereits verkauften Endprodukt des Nutzers ist eher unüblich.
Die Nutzer wurden allerdings nicht zu diesem Update gedrängt und tatsächlich haben sie seit 2014 Zeit, sich für diesen Umstieg zu entscheiden – und das bis heute. Doch nach sieben Jahren zieht Samsung nun langsam den Stecker und drängt die Nutzer zu diesem Upgrade. Das ist mehr als nachvollziehbar, aber mit Blick auf die Tizen-Beerdigung ein unglückliches Timing. Als Nutzer kommt man dann von einem toten Betriebssystem zum nächsten. Nach acht Jahren kann man sich da zwar kaum beschweren, aber dennoch eine unschöne Sache.
Es ist unklar, wie viele Nutzer davon überhaupt betroffen sein könnten. Sie müssten die Uhr seit acht Jahren im Einsatz haben und niemals den Wechsel in Erwägung gezogen haben. Doch Samsungs Ankündigung zeigt, dass die Mikro-Zielgruppe offenbar noch vorhanden ist.
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