Pixel 6: Google bietet wohl fünf Jahre Android-Updates – neue Komponenten machen Lifetime-Updates möglich
Google versorgt(e) die Pixel-Smartphones jeder Generation mit drei Jahren garantierten Android-Updates und ist damit in der Vergangenheit sehr gut gefahren – doch die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass Google schon beim Pixel 6 zwei weitere Jahre drauflegt und die Smartphones für insgesamt fünf Jahre mit Updates versorgt. Ein extrem großer Schritt, der erst jetzt möglich geworden ist.
Das Gerücht hielt schon längere Zeit, doch gleich mehrere Leaker haben es in dieser Woche aus ihren eigenen Quellen bestätigt und damit nahezu offiziell gemacht: Das Pixel 6 wird fünf Jahre Android-Updates erhalten und damit gleich zwei Jahre länger versorgt als alle Vorgänger. Das ist nicht nur für Google ein großer Schritt, sondern auch für das gesamte Android-Ökosystem und ein Gleichziehen mit Apple.
Updates bis Android 17
Wir gehen davon aus, dass das Pixel 6 im Oktober 2021 erscheinen wird, sodass das Ende der garantierten Updates dann im Oktober 2026 liegen würde. Wenn sich an der Android-Versionierung bis dahin nichts ändert, werden die Käufer noch Android 17 genießen können. Es sollte also Updates auf Android 13, Android 14, Android 15, Android 16 und schlussendlich Android 17 geben. Sogar die winzige Chance auf eine Android 18-Vorabversion würde bestehen – auch wenn man das dem dann schon sehr alten Smartphone vielleicht nicht mehr antun sollte.
Aber die Lebensdauer eines Smartphones aus Software-Sicht wird ja nicht nur durch das Android-Betriebssystem bestimmt, wie wir gerade erst daran gesehen haben, dass Google jetzt im Jahr 2021 Android Jelly Bean den Stecker zieht, das aus 2012 stammt. Es geht auch um die Sicherheitsupdates und die weiteren Vorteile eines Pixel-Smartphones.
60 Android-Sicherheitsupdates
Google veröffentlicht jeden Monat ein Android-Sicherheitsupdate, das direkt im Anschluss an alle noch unterstützten Pixel-Smartphones verteilt wird. Fünf Jahre bedeuten in diesem Fall, dass das Pixel 6 ganze 60 Sicherheitsupdates erhalten wird – mit Option auf noch mehr. Manchmal nimmt es Google nicht so eng und aktualisiert auch ein offiziell nicht mehr unterstütztes Smartphone für wenige weitere Monate. Nicht wenige der Pixel 6-Smartphones dürften also bis ans Ende ihrer Nutzungszeit mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Denn nach fünf Jahren macht ein Smartphone nur noch halb so viel Spaß, sodass man fast schon von einer lebenslangen Update-Garantie sprechen kann.
20 Pixel Feature Drop
Pixel-Nutzer dürfen sich aber nicht nur über Versions-Updates und Sicherheitsupdates freuen, sondern seit über zwei Jahren auch über die Pixel Feature Drops. Diese haben schon sehr viele Neuerungen auf die Smartphones gebracht und es ist kein Ende absehbar. Sollte Google diese Goodies beibehalten, die nicht Teil der garantierten Updates sind, könnten potenziell 20 Pixel Feature Drops den Weg auf die Smartphones finden.
Whitechapel macht es möglich
Dass Smartphone-Hersteller mit den Updates so lange brauchen und den Aufwand scheuen, hängt nicht nur an ihnen selbst und an Google, sondern auch den Komponenten-Zulieferern. Hersteller wie Qualcomm (und einige andere) liefern nach dem Ende der Lebenszeit keine aktualisierten Treiber mehr oder verzögern diese stark, sodass die Updates zum Teil gar nicht angeboten werden können. Zwar gibt es Mittel und Wege, aber irgendwo schlägt dann die Kosten-Nutzen-Rechnung zu. Als Kunde ärgerlich, aber aus Unternehmenssicht ab einem gewissen Punkt verständlich.
Google geht diesem Problem mit dem Whitechapel-Chip aus dem Weg, dem ersten Google-eigenen SoC. Diesen hat man gemeinsam mit Samsung entwickelt und hat somit eine sehr große Kontrolle über die Hardware und dessen Treiber. Google ist also nur von sich selbst und ein Stück weit von Samsung abhängig, aber die fünf Jahre dürfte man sich mit Sicherheit vertraglich zugesichert haben oder in Zukunft andere Wege finden. Ohne Whitechapel wäre Google vielleicht in vier bis fünf Jahren zu Updates in der Lage, aber garantieren könnte man das Stand Heute nicht.
Was ist mit älteren Pixel-Smartphones?
Wie bereits erwähnt, ist Whitechapel eine wichtige Voraussetzung für diese lange Update-Garantie. Für ältere Pixel-Smartphones (zu denen dann auch das Pixel 5 und das noch gar nicht vorgestellte Pixel 5a zählen), wird man das nicht umsetzen können. Ich halte es für denkbar, dass Google eine Update-Option anbietet, die man aber aus erwähnten Gründen nicht garantieren kann. Doch die langen Updates dürften vor allem als großes Zugpferd für das Pixel 6-Marketing verwendet werden, das ja in diesem Jahr angeblich in Samsung-Dimensionen aufsteigen soll. Einen besseren Zeitpunkt hätte man dafür kaum wählen können.
Sollte sich Whitechapel nicht als großer Flop erweisen, was man ja vorher nie wissen kann, sollte dieser auch in allen folgenden Pixel-Smartphones verbaut sein und diese entsprechend ebenfalls fünf Jahre Android-Updates bieten können. Zumindest beim Pixel 6 wird sich Google das wohl gut bezahlen lassen, denn es soll nach allem was bisher bekannt ist wieder deutlich im Preis steigen.
Was bedeutet das für Nicht-Pixel-Smartphones?
Das ist die große Frage. Wenn Google fünf Jahre bietet und Samsung vier Jahre, dann sollte auch die Konkurrenz nachlegen. Für viele Hersteller und ihre Kunden wäre es schon ein großer Schritt, wenn sie drei Jahre garantieren würden. Ebenfalls vier oder fünf Jahre werden sie in der aktuellen Situation wohl eher nicht bieten können. Vielleicht hat das sogar noch Auswirkungen auf Apple und man legt in Cupertino ein weiteres Jahr drauf. Denn bisher hatte man sich immer für die langen und schnellen Updates gefeiert – zurecht.
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Was für ein Träumchen ,wo Apple doch schon 8 Jahre bietet und ihr eigenes aus dem selben Haus kommendes Chrome OS, sogar bis zu 10 Jahre ,mit unterschiedlicher Hardware.