Google hat vor einigen Monaten den offiziellen Startschuss für den Chrome OS Phone Hub gegeben, der als Brücke zwischen Android und Chrome OS fungiert. Der Phone Hub stellt eine Verbindung zwischen den Geräten her und erlaubt einen simplen Informationsaustausch. Nun wurde bekannt, dass die Nutzer damit auch Apps aus der Galerie sowie ganze Android-Apps übertragen können.
Zuletzt genutzte Apps streamen
Der Chrome OS Phone Hub soll zukünftig nicht nur Benachrichtigungen und Inhalte übertragen, sondern auch Apps vom Smartphone auf das Chromebook bringen können. Dank der Unterstützung für Android-Apps und vielleicht auch der neuen App-Streaming-Möglichkeiten sollte das in den Grundzügen gar nicht so problematisch sein. Interessant wird es erst, wenn Apps nicht installiert sind oder möglicherweise Daten innerhalb der Apps von einer anderen Plattform zur anderen übertragen werden müssen.
Recent Apps in Phone Hub
Enables the Recent Apps feature in Phone Hub, which allows users to relaunch a recently streamed app.
Ein neues Flag, das sich bisher noch nicht aktivieren lässt, weist auf die Übertragung der Android-Apps vom Smartphone auf das Chromebook hin. Die Rede ist von „Relaunch“, was wohl eher einem App-Neustart als einem echten Weiternutzen entspricht. Was genau mit „streamed App“ gemeint ist, bleibt ebenfalls offen. Langfristig sollte es das Ziel sein, die Android-Apps durch Verbindung des Smartphones mit dem Chromebook weiterzunutzen.
Windows 11: Gewinnt Microsoft den Android-Desktop? Google hat es viele Jahre nicht geschafft oder verhindert
Akkuverbrauch soll zurückgefahren werden
Der Chrome OS Phone Hub ist ein praktisches Tool, mit dem Google die beiden getrennten Welten Android und Chrome OS verbinden möchte – etwas, das man seit vielen Jahren nicht geschafft oder sogar blockiert hat. Doch bevor Microsoft mit Windows 11 Erfolge feiert, nimmt man es nun lieber selbst in die Hand. Allerdings soll der Chrome Phone Hub den Akkuverbrauch des Smartphones spürbar in die Höhe treiben – was nicht Sinn der Sache sein kann.
This change allows the nearby connections client to request a specific keep alive and timeout when making a connection to a nearby device. Nearby Share keeps the default values, while Phone Hub opts to use a more battery friendly option. The change for Phone Hub is gated by a feature flag so it can be rolled out when the Android side is ready.
Das hat man mittlerweile offiziell bestätigt und Änderungen bei Chrome OS und Android angekündigt. Konkret geht es um ein Keep alive-Feature, das sicherstellen soll, dass das Smartphone noch in Reichweite ist. Diese neue Akku-freundliche Variante soll das Smartphone zukünftig nur alle 15 Sekunden anpingen, statt wie bisher alle 5 Sekunden. Gibt es innerhalb einer Zeitspanne von 60 Sekunden keine Antwort, wird das Chromebook diese Versuche einstellen.
Diese Änderung könnte schon in den nächsten Tagen ausgerollt werden und erfordert sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Chromebook Änderungen. Bleibt abzuwarten, wie sich diese dauerhafte Verbindung zukünftig mit kommenden Funktionen vertragen kann.
Fotos vom Smartphone zum Chromebook übertragen
Es mag viele Gründe zur Verbindung eines Smartphones mit dem Desktoprechner geben, aber die Übertragung von Dateien – allen voran Fotos – dürfte zu den meistgenutzten Aufgaben gehören. Google hat für den Geräte-übergreifenden Zugriff auf Bilder bisher vor allem auf die Cloud und Google Fotos gesetzt, das aber nicht immer die beste Lösung ist. Der Chrome Phone Hub soll schon sehr bald eine Alternative anbieten und Bilder direkt zwischen den beiden Geräten übertragen können.
In einem Feature Request wird nun ein experimentelles Flag beschrieben, das zwar noch nicht freigeschaltet ist, dessen Funktionalität aber schon jetzt selbsterklärend ist:
Camera Roll in Phone Hub:
Enables the Camera Roll feature in Phone Hub, which allows users to access recent photos and videos taken on a connected Android device.
Chromebook-Nutzer sollen die Möglichkeit erhalten, auf die Galerie des Smartphones zuzugreifen und darüber die zuletzt aufgenommenen Bilder und Videos abzurufen. Es ist die Rede von „Camera Roll“ und nicht von „Galerie“, sodass es möglicherweise Einschränkungen geben wird und lediglich die letzten 10-20 Bilder oder sogar weniger direkt zur Verfügung stehen. Wie das genau umgesetzt wird, muss man einfach mal abwarten. Ein voller Galerie-Zugriff, wie ihn etwa die Microsoft-Lösung Dein Smartphone bietet, wäre für die Zukunft wünschenswert.