Googles neue Pixel 6-Smartphones dürften nicht vor Herbst auf den Markt kommen, aber schon jetzt sind die Leaks soweit fortgeschritten, dass wir ein recht klares Bild von den kommenden Geräten haben. Bei den Details fällt immer häufiger ein Name, den man schon für lange Zeit nicht mehr mit direkt mit Google in Verbindung gebracht hat: Samsung. Das nächste Pixel könnte sich stärker als zuvor an die südkoreanischen Flaggschiffe anlehnen.
Google ist seit über einem Jahrzehnt im Smartphone-Business und hat schon so manche Achtungs-Erfolge feiern dürfen, die man sicherlich auch zum Ziel gesetzt hat. Bislang ließen sich diese technischen Erfolge aber nicht in gute Verkaufszahlen umsetzen, denn die Pixel-Smartphones sind trotz allem in der Nische und dürften für sich allein betrachtet ein Verlustgeschäft für Google sein. Um die Kosten abzufedern, dürfte man nun sehr viel enger mit einem Partner zusammenarbeiten, als man in der Vergangenheit des Pixel-Neustarts getan hat.
Bislang handelt es sich bei allen Informationen nur um unbestätigte Leaks, deren Wahrheitsgehalt aber sehr hoch sein dürfte und in diesem Artikel daher einfach einmal als Fakten angenommen werden. Mehrere voneinander unabhängige Quellen können sich kaum irren und durch die Kooperation zwischen Google und Samsung sowie der bald anlaufenden Produktion sind sehr viele Beteiligte in die Pläne eingeweiht und es finden sich immer undichte Stellen, die Informationen nach außen tragen.
Das Pixel 6 kann man fast schon als Gemeinschaftsprojekt von Google und Samsung bezeichnen, denn die großen Neuerungen werden in Partnerschaft mit den Südkoreanern umgesetzt, die bekanntlich sehr genau wissen, wie man erfolgreiche Smartphones baut und auf dem Markt platziert. Vielleicht besser als Google.
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Pixel 6 wird zum Samsung-Smartphone
Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass im Pixel 6 erstmals das neue Google SoC zum Einsatz kommen soll, von dem man sich mit dieser und allen folgenden Generationen so einiges verspricht. Weil man so etwas aber nicht über Nacht entwickelt, hat man sich mit Samsung zusammengetan und soll die derzeit noch als „Whitechapel“ bekannte Komponente lose auf den Exynos-Prozessoren von Samsung basieren. Die Südkoreaner sollen den Chip nicht nur bauen, sondern haben diese auch mitentwickelt.
Später wurde bekannt, dass man auch bei der GPU auf den neuen Partner setzt und einen Samsung-Grafikchip in das Pixel 6 verbauen wird. Aber damit nicht genug, denn auch der Kamerasensor soll nach mehreren Leaks aus dem Hause Samsung stammen und eine spezielle Bildstabilisierung mitbringen. Andere Quellen beharren weiterhin auf einem Sony-Sensor, sodass hier noch ein Fragezeichen zu machen ist. Gut möglich, dass sich die Sensoren zwischen Pixel 6 und Pixel 6 Pro unterscheiden.
Auch einige weitere Komponenten vom Display über den Speicher bis zum RAM könnten von Samsung stammen, doch darüber ist noch nichts final bekannt. Natürlich ist Samsung ein sehr großer Komponenten-Lieferant und mit dem einen oder anderen Bauteil in nahezu jedem Smartphone vertreten, doch normalerweise taucht der Name des Zulieferers eher weniger in den Leaks auf. Gerade bei für Google wichtigen Bereichen und Eigenentwicklungen ist Samsung mehr als ein einfacher Zulieferer.
Auf den Spuren des Galaxy-Erfolgs
Samsung soll aber nicht nur Komponenten liefern, sondern steht auch beim Marketing als Vorbild bereit. Gleich zwei voneinander unabhängige Leaks wollen erfahren haben, dass Google in diesem Jahr aufs Ganze geht und ein gewaltiges Budget in Samsung Galaxy S-Dimensionen bereitstellen soll, um die neuen Smartphones bekannt zu machen. Viele Menschen dürften schon heute wissen, dass Google auch Smartphones baut, aber eine solche Omnipräsenz wie es die Samsung-Smartphones jedes Jahr haben (früher mehr als heute), gab es noch nie.
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Natürlich bleibt das Pixel 6 ein Google-Smartphone, doch es scheint offensichtlich, dass man sich den einen oder anderen Tipp vom Smartphone-Marktführer abholen möchte und die Verkaufszahlen endlich nach oben treiben möchte. Die teuren Eigenentwicklungen lassen sich mit den „kleinen“ Stückzahlen kaum finanzieren und Google kann kein Interesse daran haben, auf ewig ein Nischen-Hersteller zu bleiben. Bei der Nexus-Reihe war das in Ordnung, doch mit den Pixels hatte man sich höhere Ziele gesetzt – das wurde in der Vergangenheit mehrfach deutlich kommuniziert.
Es scheint sehr vernünftig, sich Verstärkung von einem echten Hardware-Profi zu holen und miteinander zu kooperieren. Das gilt nicht nur für die Pixel-Smartphones, denn bekanntlich hat Samsung auch bei anderen wichtigen Google-Projekten die Finger mit im Spiel: Der Wear-Neustart wird mit Samsung durchgeführt und auch bei Fuchsia sind die Südkoreaner stärker involviert, als es anfänglich schien.
Lassen wir auch nicht das Pixel 6 Foldable unter den Tisch fallen, das auch für dieses Jahr erwartet wird. Welches Unternehmen hat die bislang erfolgreichste Foldable-Linie auf dem Markt und bereits viele (teils schmerzhafte) Erfahrungen sammeln können? Genau.
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