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LG stoppt die Smartphone-Produktion: Ein überraschend großer Verlust – diese 7 Innovationen stammen von LG

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Vor wenigen Tagen ist der Handy-Pionier LG endgültig aus dem Smartphone-Markt ausgestiegen und hat das Ende damit noch schneller als erwartet eingeläutet. Der Ausstieg war nicht überraschend, denn LG flog schon seit Jahren unter dem Radar und nur Wenige werden die Marke vermissen, aber dennoch geht dem Markt ein wichtiger Player verloren. Wir zeigen euch sieben selbstverständliche Innovationen, die von LG eingeführt wurden.


Der Smartphone-Markt wird neben den ewigen Giganten Apple und Samsung heute vor allem von chinesischen Unternehmen beherrscht: Huawei, Xiaomi, Oppo, OnePlus, Vivo & Co. Für die alten Hasen bleibt kein Platz mehr und so sind Marken wie HTC, Sony, Motorola oder LG zwar auch heute noch im Smartphone-Markt aktiv, fliegen aber längst soweit unter dem Radar, dass das Ende der jeweiligen Geschäftsbereiche vermutlich unausweichlich ist.

LG hat es zuerst getroffen und es dürfte nur sehr wenige Nutzer geben, die den Lucky Goldstar vermissen werden. Von einsteigen Glanzzeiten, in denen man sogar von einer Überholung Samsungs träumte und zweistellige Marktanteile ausweisen konnte, ist man Lichtjahre entfernt. Das hat sich das Unternehmen ohne Frage selbst zuzuschreiben, denn vor allem die sehr schlechten Android-Updates haben die Nutzer in Scharen davongetrieben. An der Technologie hat es jedenfalls nicht gelegen.

Über die Jahre hat LG viele Innovationen eingeführt, die beim koreanischen Hersteller entweder zuerst zu finden waren oder sogar von dessen Ingenieuren erdacht wurden. Große Erfolge konnte man damit nicht feiern, doch wenn ein solcher Innovationsmotor vom Markt verschwindet, kann das auch Auswirkungen auf alle anderen Hersteller haben. Schaut euch einfach die folgende Liste an.




Kapazitive Touchscreen-Smartphone

Wer hat das Smartphone erfunden? In den Augen vieler nicht ganz so versierter Menschen Apple. Wenn sich „Smartphone“ über den Touchscreen definiert, dann könnte man es auch LG zuschreiben. Das oben abgebildete LG Prada war das erste Smartphone, das über einen kapazitiven Touchscreen verfügte und auch schon Multi-Touch unterstütze. Die heute bekannten Gesten wie etwa Pinch-to-Zoom wurden zwar von Apple eingeführt, wären aber auch mit dem LG-Gerät möglich gewesen. Das LG Prada kam im Februar 2007 auf den Markt, das erste iPhone im November 2007

Ultra-Wide-Kamera

LG war das erste Unternehmen, das Ultra-Wide-Kameras in einem Smartphone verbaut hat. Und damit war man nicht nur früher dran, sondern hat diesen Bereich ganze zwei Jahre für sich allein gehabt – was dafür spricht, dass man es „erfunden“ hat. Das erste LG-Smartphone mit Ultra-Wide kam mit dem LG G5 im Frühjahr 2016 auf den Markt. Erst 2018 zog Huawei nach und bei Samsung und Apple dauerte es sogar bis 2019. Und damit hat man dann auch einen sehr wichtigen Beitrag zu den heute immer besseren Fotos geleistet.

Front ohne Hardware-Buttons

Smartphone-Displays müssen heute möglichst weit über die Front gestreckt sein. In den meisten Fällen ist nur noch die Kamera im Weg, aber echte Hardware-Buttons auf der Vorderseite gibt es abgesehen von ganz wenigen Spezialmodellen schon lange nicht mehr. Tatsächlich war es das LG G2 im Jahr 2013, das sich erstmals von den Buttons verabschiedet hat und diese in das Display gebracht hat. Es hat ganze vier Jahre gedauert, bis auch Samsung und Apple diesen Schritt mitgegangen sind.




Manuelle Kamera-Einstellungen

Die Kamera gehört längst zu den wichtigsten Bereichen eines Smartphones und die meisten Nutzer dürften es schätzen, das im besten Fall jeder Schuss ein Treffer ist. Die zahlreichen KIs und Automatismen sorgen dafür, dass jedes Foto perfekt aussieht. Doch wer tiefer eingreifen möchte, kann dies häufig nur mit speziellen Kamera-Apps, die aber wiederum nicht alle Vorteile des Geräts ausnutzen können. LG hatte das mit dem Manual Mode eingeführt. Heute findet man diesen Modus in jedem Smartphone, außer bei den Pixels.

Quad HD-Auflösung

LG hat als erster Hersteller die Quad HD-Auflösung eingeführt. Mit dem LG G3 hat man als erster Hersteller ein wenig Akku-Laufzeit gegen ein schärferes Display getauscht und ging über die damals üblichen 1080p hinaus. Das LG G3 konnte 1440 x 2560 Pixel bieten, was dann doch sehr deutlich sichtbar war. Den Verkaufszahlen hat aber auch das nicht geholfen, obwohl es damals die große Zeit der wachsenden und qualitativ verbessernden Displays gewesen ist.

18:9 statt 16:9

Es gab eine Zeit, in der Smartphones immer größer statt kleiner wurden – wegen der Rekordjagd der Hersteller nach größeren Displaydiagonalen. LG kam als erster Hersteller auf die Idee, mit einer anderen Ratio den nächsten Schritt zu machen. Und so brachte man mit dem LG G6 das erste Smartphone mit 18:9 statt 16:9 auf den Markt. Es dauerte nicht lange, bis viele andere Hersteller nachzogen und die Displays noch höher wurden. Das wiederum führt nun dazu, dass es Dinge wie den neuen Ein-Hand-Modus in Android 12 geben muss.




Doppeltouch zur Aktivierung

LG hat mit dem G2 erstmals die Funktion eingeführt, dass das Smartphone per Doppeltouch auf das Display aktiviert werden kann. Das war notwendig, weil man sich ja als erster Hersteller vom Home-Button auf der Front verabschiedet hat. Es dürfte wohl eine der meistgenutzten Gesten überhaupt sein, denn alle anderen Smartphone-Hersteller haben diese Funktion übernommen, als sie sich ebenfalls von den Buttons verabschiedet haben.


Sicherlich wäre vieles davon, wenn nicht alles, früher oder später auch den Ingenieuren der anderen Unternehmen eingefallen. Fraglich ist nur, ob sich ein Hersteller traut, das Risiko zur Umsetzung einzugehen. LG war häufig experimentierfreudig und hat den gesamten Markt somit vorangebracht. In jüngster Vergangenheit hatte man mit dem drehbaren Display wie beim LG Wing experimentiert und auch immer wieder rollbare Displays und Smartphones gezeigt. Diese wird es nun zumindest mit dem LG-Logo drauf nicht mehr geben.

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch Sony den Stecker zieht, HTC endgültig das Geld für die Smartphone-Produktion ausgeht und vielleicht auch die Marke Motorola aus Kostengründen eingestampft wird. Jeder kann einen zweiten Frühling erleben und plötzlich einen Erfolg erzielen, aber bei diesen Marken sehe ich die Chance mittlerweile extrem gering.

» Byebye LG: Der Smartphone-Pionier hat die Produktion endgültig eingestellt – dennoch Update auf Android 12


Von Motorola bis Samsung: Aufsteiger und Absteiger – so hat sich der Smartphone-Markt gewandelt (Video)

[XDA Developers]


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