Google Fotos: Das ist der gesperrte Ordner für sensible Medien – so funktioniert es & das könnt ihr (nicht) tun

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Viele Nutzer der Fotoplattform Google Fotos dürfen sich in diesen Tagen auf einige neue Features freuen, die die Möglichkeiten im Umgang mit den gespeicherten Medien erweitern sollen. Eine der größten Neuerungen ist der sogenannte gesperrte Ordner zur Verwaltung vertraulicher Bilder und Videos, die vor neugierigen Blicken geschützt werden sollen. Hier erfahrt ihr alle Details über dieses Feature, das zum Teil völlig anders funktioniert, als man es zu Beginn erwartet hätte.


google fotos locked folder

Google Fotos ist in erster Linie ein Cloudspeicher, in dem die Nutzer alle ihre Bilder und Videos hochladen können, um immer und überall darauf zugreifen zu können. Viele Menschen nutzen Google Fotos bewusst oder unbewusst als Backup und dürften auch die Möglichkeiten zur Organisation der Medien in Alben oder zum Teilen mit anderen Nutzern verwenden. Aber es gibt auch Bilder und Videos, die man nicht unbedingt in der Cloud sichern möchte – aus welchem Grund auch immer.

Das ist der gesperrte Ordner
In diesen Tagen erhält Google Fotos für viele Pixel-Nutzer den gesperrten Ordner, der eine Möglichkeit mitbringt, die eigentlich gar nicht zum Kernprodukt passt: Das Verstecken von Fotos und Videos, die weder in die Cloud geladen noch anderweitig verwendet werden. Dabei handelt es sich um einen lokal auf dem Gerät gespeicherten virtuellen Ordner, in den beliebig viele Bilder und Videos verschoben werden können, die erst durch eine zusätzliche Sicherheitsschranke wieder aufrufbar sind. Grob gesagt ein Ordner mit Passwortschutz, auch wenn das nicht unbedingt den Fakten entspricht.

Es ist ein Feature, das man eher in einem Dateimanager oder im Betriebssystem erwartet hätte, aber bei den meisten sensiblen oder vertraulichen Dateien dürfte es sich wohl um Fotos handeln. Das müssen noch nicht einmal die klassischen Bilder mit viel Haut sein, sondern vielleicht einfach nur Aufnahmen von den Liebsten, die man vor neugierigen Freunden und Kollegen verstecken möchte, wenn sie mal wieder das Smartphone „entwenden“. Ich denke jeder weiß, was gemeint ist.




Die wichtigsten Fakten zum gesperrten Ordner:

  • Nur für Pixel: So profitieren nicht etwa alle Nutzer oder wenigstens die zahlenden Google One-Nutzer, sondern nur Pixel-Nutzer ab der 3. Generation. Von der Ankündigung, dass es später für andere Smartphones zur Verfügung stellen soll, ist nichts mehr zu lesen.
  • Nur lokal: Der sichere Ordner ist lediglich ein lokales Feature der Google Fotos-App. Darin abgelegte Fotos werden NICHT mit der Cloud synchronisiert. Ergibt vielleicht Sinn, ist dann aber eher weniger ein Fotos-Feature, sondern lediglich eine Erweiterung des bekannten Google Files-Features
  • Bilder werden aus der Cloud gelöscht: Werden Bilder oder Videos in diesen Ordner verschoben, werden sie automatisch aus der Cloud gelöscht, wenn sie bereits hochgeladen worden sind. Sie werden aus Alben entfernt, aus den Erinnerungen und nicht mehr über andere Geräte synchronisiert.
  • Keine externe Nutzung: Weil die Bilder und Videos nicht in der Cloud gespeichert werden, gibt es viele Einschränkungen: So lassen sich diese nicht auf anderen Geräten anzeigen, nicht auf Smart Displays verwenden und auch die Bearbeitung im Foto-Editor ist nicht möglich. Auch die Freigabe für externe Apps wird nicht unterstützt.

Das könnt ihr mit den Fotos und Videos im gesperrten Ordner tun:

  • Elemente aus dem gesperrten Ordner verschieben
  • Elemente endgültig löschen

Das könnt ihr mit diesen Medien NICHT tun:

  • Zu Alben oder Fotobüchern hinzufügen
  • Sichern
  • Bearbeiten
  • Mit anderen Apps wie Instagram oder Facebook teilen
  • Teilen oder in den Papierkorb verschieben
  • Fotos oder Videos ansehen, die auf dem Gerät nicht im Originalformat oder mit der ursprünglichen Auflösung angezeigt werden können

Wie ihr seht, ist die Liste der nicht möglichen Dinge sehr lang. Das liegt daran, dass die meisten von Google Fotos angebotenen Features einen Upload in die Cloud oder zumindest eine Auflistung in der Standard-Galerie der App erfordern. Doch weil die Medien vertraulich sein sollen, werden sie natürlich nicht auf die Google-Server geladen und können somit auch nicht an anderer Stelle auftauchen oder dauerhaft gesichert werden.




google kamera gesperrter ordner

So könnt ihr den gesperrten Ordner einrichten:

  1. Öffnen Sie die Google Fotos App.
  2. Tippen Sie auf „Fotogalerie“ Fotos und dann „Verwalten“ Fotos und dann „Gesperrter Ordner“ Fotos.
  3. Tippen Sie auf Gesperrten Ordner einrichten.
  4. Folgen Sie der Anleitung auf dem Bildschirm, um das Gerät zu entsperren. Falls Ihr Ordner leer ist, wird „Noch nichts vorhanden“ angezeigt.

So könnt ihr Bilder in den gesperrten Ordner verschieben
Wichtig: Cloud-Sicherungen dieser Elemente werden gelöscht.

  1. Wählen Sie die Fotos und Videos aus, die in den gesperrten Ordner verschoben werden sollen.
  2. Tippen Sie rechts oben auf „Mehr“ Dreipunkt-Menü und dann In den gesperrten Ordner verschieben.
  3. Tippen Sie auf Verschieben.

Verschiebt ihr eine Datei, wird sie bei bereits erfolgtem Backup in der Cloud automatisch von dort gelöscht. Möchtet ihr diesen Upload völlig umgehen, könnt ihr den neuen Button in der Google Kamera-App verwenden, mit dem sich jede Aufnahme automatisch in den gesperrten Ordner verschieben löscht.


Bisher wird der gesperrte Ordner nur für Pixel-Smartphones ab der dritten Generation angeboten. Gut möglich, dass es eines Tages für weitere Smartphones angeboten wird oder eine solche Funktion in Google Files oder Android 12 Einzug hält.

[Google Support]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Google Fotos: Das ist der gesperrte Ordner für sensible Medien – so funktioniert es & das könnt ihr (nicht) tun"

  • Hallo allerseits,

    Wird es denn möglich sein, den gesperrten Ordner beim Wechsel beispielsweise vom Pixel 4xl auf das Pixel 6 mitzunehmen oder ist dies eher unwahrscheinlich?

    Liebe Grüße soweit.

  • Ein sehr praktisches Feature! Ich mag ja die automatische Sicherung in der Cloud. Doch hatte es mich immer geärgert, dass jedes geschossene Foto sofort hochgeladen wird. Dadurch ist viel Schrott in der Cloud gelandet, der eigentlich gleich wieder hätte gelöscht werden können.

    Nun kann ich die neuen Fotos erst einmal in Ruhe betrachten, und entscheiden, welche ich lösche und welche ich dann – zur Bearbeitung und Sicherung – in den Kamera-Ordner verschiebe.

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