Google ist bekannt dafür, unzählige Daten von den Nutzern zu sammeln und diese unter anderem zur Verbesserung der Produkte für alle Nutzer zu verwenden. Nun bringt man mit der „Optimierung der App-Installation“ ein solches Feature zu Android bzw. in den Google Play Store und verspricht den Nutzern eine noch schnellere App-Installation. Um das zu ermöglichen, müssen alle Nutzer ihre Nutzungsstatistiken an Google senden – und es ist automatisch aktiviert.
Der Google Play Store soll in diesem Jahr durch die verstärkte Unterstützung alternativer App Stores größere Konkurrenz bekommen, also legt Google nun wohl mit Features nach, die andere Anbieter nicht liefern können: Man möchte unter dem Deckmantel der „Optimierung der App-Installation“ ermöglichen, dass sich Apps zukünftig noch schneller herunterladen und installieren lassen, sodass sie schneller einsatzbereit sind und vielleicht schon nach wenigen Sekunden genutzt werden können.
Konkret funktioniert das dadurch, dass erst die App-Bestandteile heruntergeladen werden, die von der Masse der Nutzer am häufigsten verwendet wird. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das dann auch für andere Nutzer gilt und so wird Funktionalität A schon einmal heruntergeladen, installiert und vielleicht nutzbar gemacht, bevor Funktionalität B überhaupt in den Download ging. Die seit langer Zeit vorangetriebene App-Aufteilung sowie Streamingmöglichkeiten im Play Store und weitere Technologien machen dies möglich.
Doch um so etwas anzubieten, müssen wirklich viele Nutzer mitmachen – und das werden sie. Google informiert beim ersten Start des Play Store über diese neue Funktion und erklärt, dass diese automatisch aktiviert ist. Es gibt allerdings keinen Ablehnen-Button, sondern man muss in die Einstellungen gehen, um diese Optimierung zu deaktivieren. Und damit ist klar, dass 99 Prozent der Nutzer dies nicht tun werden.
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Natürlich ist das eine praktische Funktion auf Basis der Crowd-Daten, so wie das unter anderem sehr häufig bei den Google Maps-Funktionen und -Statistiken der Fall ist, aber diesmal geht das meiner Meinung nach schon einen Schritt weiter. Google verschafft sich potenziell die Möglichkeit, die Nutzung aller Apps zu tracken, diese Daten zu speichern und auch auszuwerten. Zwar betont man in diesem Dokument, keine personenbezogenen Daten zu sammeln und diese auch nur für diese Optimierung zu verwenden, aber das ist dann eben nur der erste Schritt und kann jederzeit angepasst werden. Fraglich, ob diese 2-3 Sekunden Zeitersparnis bei der Installation diese Datensammlung wirklich wert sind.
Welche Daten werden von Google erhoben?
Sobald die Optimierung der App-Installation aktiviert ist, teilt Ihr Gerät Google mit, auf welche Teile der App Sie nach dem ersten Öffnen der App in welcher Reihenfolge zugegriffen haben. Diese Informationen werden mit Daten von anderen Personen kombiniert, die die App verwenden, um Trends zu ermitteln und festzustellen, welche Teile der App für jeden am wichtigsten sind.
Nutzung dieser Daten durch Google
- Beschleunigen der Installation von Apps aus Google Play
- Reduzieren der Zeit zum Öffnen und Ausführen von Apps
- Reduzieren der CPU-, Akku- und Speicherauslastung Ihres Geräts