Googles Infotainment-Plattform Android Auto lässt sich in sehr vielen Fahrzeugmodellen fast aller großen Hersteller verwenden und ist für Android-Nutzer längst zum Standard geworden. Doch es gibt eine relevante Fahrzeugmarke, bei der das bisher nicht möglich gewesen ist und wohl auch in Zukunft nicht sein wird: Tesla. Und wenn der Hersteller nicht möchte, dann muss eben ein Bastler aktiv werden.
Android Auto kann heute in fast jedem Fahrzeug verwendet werden, das über die entsprechende technische Ausstattung (Display und Smartphone-Kopplung) verfügt. Manche Hersteller mussten sich lange bitten lassen, das bekannteste Beispiel dürfte BMW sein, aber grundlegend kommt man um Android Auto heute nicht mehr herum. Anders sieht es aus, wenn man sich einen Tesla zulegt. In den Fahrzeugen des Musk-Unternehmens kommt eine ganz eigene Oberfläche abseits von Android Auto oder CarPlay zum Einsatz.
Die meisten Tesla-Fahrer dürften mit dem Infotainment-System ihres Fahrzeugs zufrieden sein, allerdings lässt die App-Auswahl bis heute zu Wünschen übrig und so manch einer würde sich vielleicht eine noch tiefere Android-Anbindung wünschen. Hier kommt ein noch namenloses Projekt ins Spiel, das der Entwickler derzeit mit Tesla meets Android Auto betitelt. Der Titel verrät es schon: Mit dieser Software ist es möglich, Android Auto auf einem Tesla-Display zu nutzen.
Das Projekt wird vom Bastler hinter dem AAWireless-Dongle entwickelt, mit dem sich Android Auto kabellos in allen Fahrzeugen nutzen lässt. Es ist also kein Unbekannter und vor allem jemand, der sich sehr stark mit Android Auto und der technischen Machbarkeit beschäftigt hat. Doch ganz so einfach ist das nicht.
Android Auto im Tesla nutzen
Das Projekt befindet sich noch ganz am Anfang und steht derzeit auch noch nicht öffentlich zur Verfügung. Wie ihr auf den unten eingebundenen Bildern und dem Video sehen könnt, wird nicht das gesamte Display durch Android Auto belegt, sondern nur der interaktive Teil. Das ist sehr wichtig, weil im Tesla bekanntlich einige Fahrzeugfunktionen über dieses Tablet gesteuert werden und ansonsten nicht mehr zur Verfügung stehen würden.
Erreicht wird das dadurch, dass das angebundene Smartphone, um das man weiterhin nicht herumkommt, einen Server startet und auf diesem Android Auto ausführt. Der Browser im Tesla-Display verbindet sich dann einfach mit diesem Server und schon ist die Verbindung hergestellt. Das sorgt allerdings auch für Probleme und Stolpersteine. Dazu später mehr, schaut euch erst einmal die Bilder und das Video an.
Probleme und Stolpersteine
Wie ihr am Video sehen könnt, ruckelt die gesamte Oberfläche ganz extrem. Das dürfte daran liegen, dass das Ganze im Browser ausgeführt wird, der das gesamte Videobild vom Smartphone empfängt. Quasi eine Videoübertragung mit schlechtem Empfang. Aber dieser gewählte Weg bringt auch weitere Probleme mit sich:
- Die Unterschiede in der Displaygröße sorgen für Probleme mit der Skalierung
- Zugriff auf das GPS des Fahrzeugs wird wohl nicht möglich sein, stattdessen muss auf das Smartphone-GPS zurückgegriffen werden
- Zugriff auf das Mikrofon ist aufgrund der Browser-Limitierungen derzeit nicht möglich. Wird ein Problem mit der Sprachsteuerung und könnte wohl nur über das Smartphone gelöst werden
- Multi-Touch könnte möglicherweise niemals funktionieren
- Ein Feature, kein Bug: Es lässt sich während der Fahrt nutzen
Man kann sagen, dass der Entwickler ein Freund von Bastellösungen rund um Android Auto ist und damit durchaus Erfolg haben kann.
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