Die Aufgabenverwaltung Google Tasks ist ein nettes kleines Tool, das zwar tief in einige weitere Google-Produkte integriert ist, aber dennoch nicht als eigenständige App im Browser nutzbar ist. Weil die Plattform dadurch sehr viel Potenzial verschenkt, ist ein externer Entwickler eingesprungen und hat eine Chrome-Erweiterung entwickelt, mit der sich Google Tasks als normale Web-App nutzen lässt. Tatsächlich gibt die Extension der Plattform Google Tasks einen echten Schub.
Es gibt so einige Bereiche, in denen der Riesenkonzern Google mit weit über 200.000 Mitarbeiter einfach nicht auf den grünen Zweig kommt und immer wieder scheitert. Das bekannteste Beispiel sind natürlich die Messenger sowie Social Networks, aber auch bei der Aufgabenverwaltung sieht es nicht besser aus. Nachdem Google Tasks jahrelang schleifen gelassen und eine Aufgabenverwaltung in viele weitere Produkte integriert wurde (Assistant, Inbox, Keep, Websuche), hat auch der Neustart als Sidebar-App keine echte Verbesserung gebracht.
Der große Neustart von Google Tasks liegt nun schon längere Zeit zurück und war für Desktop-Nutzer ein zweischneidiges Schwert: Die App hat zwar eine modernisierte Oberfläche erhalten, hat aber ihre Eigenständigkeit komplett verloren. Die Aufgabenverwaltung lässt sich lediglich über die Seitenleiste von GMail, Google Drive oder Google Kalender aufrufen und aus dieser schmalen Ansicht auch nicht herauslösen. Das mag Googles Strategen vielleicht sinnvoll erscheinen, aber an eine vernünftige oder gar komfortable Nutzung ist in der Form nicht zu denken. Diese Integration wurde gerade erst verbessert.
Die Chrome-Erweiterung Full Screen for Google Tasks kann dieses Problem endlich lösen und weitere Annehmlichkeiten in die Oberfläche bringen: Auch wenn es der Name suggeriert, bläst die Extension nicht etwa Googles App auf, sondern legt sich als eigenständige App darüber. Es handelt sich als um eine komplett neue und eigenständige Web-App, der ihr bei der ersten Nutzung auch den Zugriff auf die Aufgaben im Google-Konto gewähren müsst. Habt ihr das getan, kann es losgehen. Die App fragt die Daten direkt von Google Tasks per API ab und macht mehr daraus als Googles Bastler, für die auch dieser Bereich offenbar eine Raketenwissenschaft ist.
Weil die Erweiterung eine komplett eigenständige Oberfläche mitbringt, ist vieles etwas anders organisiert, aber dennoch intuitiver zu bedienen als die offizielle App. Außerdem orientiert es sich stark am typischen Google-Design: Auf der linken Seite findet ihr alle eure Aufgabenlisten und der gesamte Rest des Fensters bleibt für die eigentlichen Aufgaben und deren Verwaltung.
Die Web-App ist über einen Button im Chrome-Browser aber auch direkt über die Extension-URL nutzbar. Letztes ist sehr praktisch, denn dadurch könnt ihr es wie eine normale Web-App behandeln und euch sogar einen Link auf dem Desktop oder an beliebiger anderer Stelle erstellen – endlich wird die native Nutzung möglich. Alternativ besitzt die App auch die Möglichkeit, sich in einen kompakten Modus mit einem schwebenden Fenster zu verkleinern, falls ihr das möglicherweise bevorzugt.
Eine nette kleine Extension, die aber eine enorm große Wirkung hat und Google Tasks tatsächlich in eine völlig andere Sphäre katapultiert. Wer die alte Oberfläche genutzt hat und nun die Erweiterung ausprobiert, wird wissen, was ich meine. Nicht vergessen: Es gibt keine zusätzlichen Features, aber diese Standalone-Nutzung war dennoch längst überfällig. Vielleicht bemerkt das auch Google und wird irgendwann mal nachlegen – denn vorher ist gar nicht daran zu denken, dass Tasks eines Tages so eine Bedeutung wie bspw. die Notizen-App Keep haben könnte.