Die Bezahlplattform Google Pay hat schon eine lange Geschichte hinter sich, die sowohl mit Zusammenlegungen als auch Trennungen gespickt ist – derzeit befinden wir uns wieder in zweiter Phase. Vor einigen Monaten wurde das neue Google Pay in einigen Ländern gestartet, das hierzulande wohl aus mehreren Gründen noch nicht zur Verfügung steht. Nun wissen wir auch, wie diese Gratis-Dienstleistung finanziert werden soll.
Google Pay steht seit jeher kostenlos zur Verfügung und verlangt weder von den Nutzern noch den Händlern oder den Zwischenpartnern eine Gebühr in jeglicher Form. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Plattformen wie etwa Apple Pay, wirft aber natürlich die Frage auf, wie Google damit Geld verdienen möchte. Die Antwort ist wenig überraschend, denn natürlich kommt auch hier wieder die Datensammlung zum Einsatz, die gerade im Bereich des direkten Geld-Ausgebens sehr wertvoll sein kann.
Nach mehrfachen Zusammenlegungen und Neustarts der Google Pay-App, wurde die Entwicklung vor einigen Monaten wieder getrennt, sodass nun zwei verschiedene Apps zur Verfügung stehen, die sich sehr stark voneinander unterscheiden. Zum einen die internationale Variante, die wir hierzulande kennen, und zum anderen das neue Google Pay, das einen deutlich größeren Funktionsumfang mitbringt und das Mobile Payment fast schon in den Hintergrund rücken lässt.
Viel mehr handelt es sich nun um eine Shopping-App mit angeschlossener Finanzverwaltung, bei der man eben auch in Geschäften oder Online Bezahlen kann und gleichzeitig auch Geld an andere Nutzer senden oder von diesen empfangen kann. Alles ohne Gebühren, denn das große Geld dürfte zukünftig im Shopping-Bereich verdient werden.
Google Pay bietet eine Übersicht von Händlern in der Nähe, zeigt deren Werbeaktionen und kann potenzielle Kunden in der Nähe an einen möglichen Shopping-Trip erinnern. Diese Aktionen und Angebote lässt sich Google natürlich gut bezahlen und es ist davon auszugehen, dass man durch die Darstellung der Aktion, der Erfassung des Standortverlaufs sowie der Registrierung der Zahlung sehr genau abrechnen und somit auch den Erfolg ohne jeglichen Werbeklick erfassen und entsprechend in Rechnung stellen kann.
Dieser Shopping-Bereich ist ein wichtiger Bestandteil des neuen Google Pay und kann auf Wunsch des Nutzers auch personalisiert werden. Entscheidet man sich dafür, sollen die Angebote an das bisherige Nutzungsverhalten angepasst werden – und Google dementsprechend wohl auch deutlich mehr Geld mit diesen Anzeigen verdienen. Die übliche Win-Win-Situation bei den Google-Produkten, über der man den Nutzern aber die Wahl lässt. Weil diese Abfrage direkt beim ersten Start der App erscheint, handelt es sich um ein Opt-in statt Opt-out.