In wenigen Wochen wird der kostenlose unbegrenzte Speicherplatz bei Google Fotos eingestellt und jedes nach dem 1. Juni hochgeladene Bild und Video vom Kontingent abgezogen. Es empfiehlt sich, die Zeitspanne bis dahin zu nutzen und ohnehin geplante Uploads jetzt noch durchzuführen. Heute stellen wir euch eine kaum bekannte Google-App vor, mit der sich klassische analoge Fotos sehr leicht abfotografieren und zu Google Fotos hochladen lassen.
Googles Mission war und ist es, alle Informationen der Welt zu digitalisieren und den Nutzern aufbereitet zugänglich zu machen. Dazu gehören natürlich auch Fotos, die als zusätzliches Backup bei Google Fotos sehr gut aufgehoben sind und über die Plattform auf allen Endgeräten abgerufen werden können. Dank der Smartphone-Kameras liegt die Masse der Fotos längst digital vor, aber viele Menschen dürften auch noch Berge von älteren Fotoalben im Schrank haben, die lediglich als Abzug oder Negativ vorhanden sind. Mit einer Google-App lassen sich auch diese sehr leicht digitalisieren und sichern.
Wer schon einmal ein Foto abfotografiert hat, der weiß, dass das ein sehr schweres Unterfangen sein kann: Ohne Licht ist es zu dunkel, mit Licht gibt es Reflektionen und mit dem Blitz kann man es gleich komplett vergessen. Nun kann man die zahlreichen Fotos eines Fotoalbums entweder einscannen, was oft ein riesiger Aufwand ist, oder einfach den Google Fotoscanner verwenden. Mit der Smartphone-App wird das Foto aus vier verschiedenen Positionen abfotografiert, die dann von der App zu einem Bild zusammengefügt werden.
Zuerst haltet ihr das Smartphone über das Foto und tippt auf den Auslöser, wobei es mit ziemlicher Sicherheit Reflexionen auf dem Bild geben wird. Weil diese aber je nach Position an einer anderen Stelle auf dem Bild auftauchen, verwendet die App einen simplen Trick: Nach einem ersten vollständigen Foto erscheinen an allen vier Ecken des Fotos virtuelle Markierungen, die durch Bewegung des Smartphones erreicht werden müssen. Habt ihr einen der Punkte erreicht, schießt die App automatisch ein Foto.
Schlussendlich werden also in schneller Abfolge fünf Fotos aufgenommen, die vom Fotoscanner automatisch zu einer Aufnahme zusammengesetzt werden. Weil Google dank Panorama-Technologien auf dem Smartphone oder auch bei Streetview sehr viele Erfahrungen in diesem Bereich hat, arbeiten die Algorithmen nahezu perfekt und es kommt eine genaue Abbildung des Fotos heraus – ohne sichtbare Kanten oder lästigen Spiegelungen.
Der Ablauf mit den fünf einzelnen Bildern klingt erst einmal aufwendig, ist es aber tatsächlich nicht. Es ist reine Übungssache und vermutlich hat man bei Nutzung der App ohnehin einen ganzen Stapel an Bildern, die digitalisiert werden sollen. Das Ergebnis ist insgesamt befriedigend und für den normalen Nutzer zur Foto-Archivierung vollkommen ausreichend. Wer natürlich ein HQ-Foto haben und an das letzte Detail heranzoomen möchte, könnte an den Kanten aber vielleicht Unregelmäßigkeiten feststellen. Weil die Fotoabzüge aber ohnehin keine berauschende Qualität haben, spielt das kaum eine Rolle.
Nach der Aufnahme lassen sich die Ecken noch beschneiden oder das Bild drehen und schon kann es gespeichert werden. Nach der ersten Aufnahme wird Google Fotos vermelden, einen neuen Ordner gefunden zu haben und fragt um Zustimmung für das automatische Backup. Stimmt ihr dem zu, landen alle digitalisierten Bilder automatisch in der Cloud. Stimmt ihr nicht zu, bleiben sie nur lokal auf dem Smartphone gespeichert. Nehmt diese Sicherung, wenn gewünscht, auf jeden Fall vor dem 1. Juni 2021 vor.
Die App lässt sich übrigens auch zum Scannen von Dokumenten oder anderen Dingen verwenden. Dazu schaltet ihr einfach die Anti-Reflexions-Funktion aus und schon lassen sich Dokumente abfotografieren. Wirklich sehr praktisch, probiert es einfach einmal aus 🙂