GMail, Google Chat & Google Meet: Die Kombination der Kommunikationsdienste kommt 15 Jahre zu spät (Meinung)

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Google ist schon seit sehr vielen Jahren im Messenger-Markt tätig, konnte aber bis auf einige Achtungserfolge niemals den großen Durchbruch erzielen – aus den verschiedensten Gründen. Derzeit versucht man sich mit GMail und Google Chat mal wieder an der Integration zu einer Kommunikationsplattform, kommt damit aber deutlich zu spät. Hätte man das zehn Jahre früher getan, sähe es vielleicht etwas anders aus…


gmail new design logo

Googles Geschichte im Messenger-Markt würde länger Bücher füllen, die aus zahlreichen Kapiteln bestehen. Beginnend mit Google Talk über GMail Chat und Google Hangouts, der damaligen Orkut-Kommunikation bis hin zu Google Allo und den heute bestehenden Kommunikationsprodukten Chat, Meet, Duo und Messages. Wirklich erfolgreich war keines dieser Produkte und es ist kaum vorstellbar, dass ein Google-Messenger irgendwann in ferner Zukunft einmal eine sehr breite Akzeptanz erfahren wird.

Über Nutzerzahlen ist nicht viel bekannt und diese lassen sich aufgrund der über 15-jährigen Geschichte sowie den Massenwechsel auf Smartphones auch kaum miteinander vergleichen, aber den gefühlt größten Erfolg hatte man noch mit Google Talk. Der Messenger wurde 2005 gestartet und schon nach wenigen Jahren durch den Nachfolger Hangouts ersetzt. Es war der Beginn der endlosen Messenger-Odyssee und bis heute weint so manch ein Nutzer dem simplen und dennoch starken Google Talk ein Tränchen nach.

Durch den GMail Chat waren gefühlt schon immer Messenger oder Kommunikationsprodukte in GMail integriert, allerdings immer so halbherzig, dass es trotz der enormen GMail-Reichweite nicht dazu geführt hat, dass sich einer der Messenger in der Masse etablieren konnte. Es ist nicht zu erwarten, dass sich das nun mit Google Chat und Google Meet ändern wird.




google hangouts chat

Google hat es damals wie heute versäumt, eine echte Kommunikationsplattform aufzubauen, in der die einzelnen Messenger-Produkte so tief integriert sind, dass sie wie native Funktionen wirken. Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, wie das Unternehmen hinter GMail (mit Abstand größter E-Mail-Anbieter), Android und zahlreichen Messenger es nicht geschafft hat, eine solche Plattform zu etablieren. GMail und Google Talk waren schon Online, als WhatsApp, Telegram, Signal, Facebook Messenger und Co noch nicht einmal gegründet waren! Man konkurrierte mit den heute nicht mehr verfügbaren MSN, AIM und YIM!

Seit eineinhalb Jahrzehnten, so lange gibt es auch diesen Blog schon, kann ich nur den Kopf über Googles Kommunikations-Produkte abseits von GMail schütteln. Man hat sich links und rechts überholen lassen, beginnt ständig von vorne, hat keine neuen Ideen und vor allem kein Durchhaltevermögen. Hätte Google vor zehn Jahren die damals aktuellen Messenger sinnvoll in GMail integriert, wäre es sicherlich ein Erfolg geworden. Damals hatte man noch einen sehr guten Ruf und die Nutzer lechzten nur so nach neuen Google-Produkten. Mittlerweile hat sich das ja vollständig umgekehrt und viele lassen erst einmal die Finger davon.

Dass man nun ausgerechnet die Business-Messenger in das Privatnutzer-GMail integriert, lässt schon wieder erahnen, dass entweder dies oder die beiden Messenger für Privatnutzer (Duo, Messages) nicht lange haben Bestand haben werden.

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comment 2 Kommentare zum Thema "GMail, Google Chat & Google Meet: Die Kombination der Kommunikationsdienste kommt 15 Jahre zu spät (Meinung)"

  • Messages wird definitiv noch länger bestand haben.
    Soweit ich weiß gibt es diese App bereits seit ca 7 Jahren als SMS (RCS)-Standardanwendung. Als SMS-Anwendung wäre es seltsam diese in Gmail zu integrieren, weshalb es sinnvoll ist, dass Meet mit Gmail verknüpft ist (wie vorher Hangouts).

  • Ich sehe die Artikel von hier jetzt mehrfach in Google News und immer mit anderen Zeitangaben als ob man sie mehrfach veröffentlicht. Das nervt gewaltig. Erst im Feed und dann über Tage hinweg in News mit jüngerem Datum. Ist ja nett wenn man so mehr Sichtbarkeit erschleicht, aber bei mir bewirkt das das Gegenteil. Es nervt. Und was nervt wird bald ignoriert.

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