Android Auto: Das ist der Google Assistant Driving Mode – soll die Smartphone-App schon bald ersetzen (Galerie)
Google hat vor langer Zeit mit einem großangelegten Umbau von Android Auto begonnen, der auch nach zwei Jahren noch längst nicht abgeschlossen ist und sich gerade erst wieder weit nach hinten verschiebt. Probleme gibt es vor allem beim Google Assistant Driving Mode der aus kaum nachvollziehbaren Gründen weiter verschoben wird. Wir zeigen euch, was dieser Modus leisten kann.
Es war Mai 2019, als Google den Assistant Driving Mode ankündigte, der die Smartphone-Oberfläche von Android Auto ersetzen sollte, die schon damals recht angestaubt war. Es war auch alles vorbereitet: Android Auto erhielt auf den Infotainment-Displays eine ganz neue Oberfläche, die Smartphone-App war eigentlich schon zu den Akten gelegt und Android 10 war auf diese Änderung vorbereitet. Das Produkt hätte so aussehen sollen, wie ihr es auf obigem Screenshot seht – der einzige, der jemals veröffentlicht wurde.
Doch im August 2019 zog man dann plötzlich die Notbremse und verkündete, dass der Assistant Driving Mode vorerst nicht erscheint. Eilig wurde eine alternative Android-App für Android 10-Nutzer in den Play Store eingestellt, um die Nutzer nicht plötzlich nach dem Betriebssystem-Update von deren Nutzung auszusperren. Gründe hat Google niemals genannt, genauso wenig wie einen konkreten Zeitplan für den Rollout. Es wurde aber schnell deutlich, dass es hier keine technischen Probleme gab – zumindest waren sie nicht vordergründig – sondern es wurde die Strategie geändert.
Erst Ende 2020 tat sich wieder etwas, als der neue Assistant Driving Mode erst in einigen Teardowns und Leaks auftauchte und später offiziell angekündigt wurde. Tatsächlich wurde es vor einigen Monaten als neuer Bestandteil der Google Maps-Navigation ausgerollt, allerdings nur für US-Nutzer. Der erst vor wenigen Wochen angekündigte Rollout in Deutschland findet nun doch nicht statt – oder etwa doch? Derzeit ist das mehr als unklar.
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Trotz Ankündigung hat Google mit einem recht merkwürdigem Statement den Release für Deutschland und viele andere Länder mal wieder in weite Ferne geschoben. Es dürfte wohl intern zu Kommunikationsproblemen und vielleicht auch Verwechslungen gekommen sein. Immerhin sprechen wir von einem Misch-Produkt aus Google Maps, Google Assistant, Android Auto und vielleicht auch ein bisschen Android. Dass manch ein deutscher Nutzer diesen Modus in den vergangenen Wochen schon testen konnte, macht das nicht besser.
Das ist der Assistant Driving Mode
Zuerst muss man sagen, dass aus dem „Google Assistant Driving Mode“ im Laufe der Zeit der „Assistant Driving Mode“ geworden ist, der in allererster Linie gar nichts mit dem Google Assistant zu tun hat. Weil der Modus aber ein Google-Produkt ist, ist an vielen Stellen weiterhin vom Google Assistant Driving Mode die Rede. Das sollte euch aber nicht verwirren und es ist gut möglich, dass dieser Modus nach dem erfolgreichen Maps-Rollout auch Bestandteil des Assistant wird – so wie es von Beginn an geplant war.
Der neue Modus ist ein Teil der Google Maps-Navigation und stellt deren Kartenansicht sowie Anweisungen in den Mittelpunkt. Ergänzt wird die bekannte Ansicht durch eine neue Leiste am unteren Rand, die den eigentlichen Modus repräsentiert. In dieser befindet sich der Mikrofon-Button des Google Assistant sowie ein Icon für den App Drawer. In der Mitte kann sich, wenn die Navigation nicht im Hauptfenster dargestellt wird, außerdem ein Button für den Wechsel zu Google Maps befinden.
Der Assistant- und Maps-Button tun nichts Besonders, außer zu den jeweiligen Produkten zu wechseln. Die eigentliche Neuerung ist der App Drawer, der euch zu den verschiedenen Apps wechseln lässt, die auf dem Smartphone installiert und für die Nutzung während der Fahrt optimiert sind. Das ist vergleichbar mit dem App Drawer in Android Auto auf den Infotainment-Displays. Die Liste der Apps wurde gerade erst durch viele neue Navigations-Apps erweitert. Ob es theoretisch möglich ist, aus der Google Maps-Navigation heraus eine weitere Navigations-App zu öffnen, kann ich mangels Testmöglichkeit aber nicht sagen.
Über dieser Leiste am unteren Rand kann es eine sekundäre Statusleiste geben, in der Inhalte aus einigen Apps dargestellt werden können. Von Navigationsanweisungen über Informationen des Musikplayers bis zum Telefonanruf ist vieles möglich. Auch der Google Assistant kann an dieser Stelle einige Informationen über die aktiv genutzte App legen.
Screenshots vom Assistant Driving Mode
Vermutlich ist Google Maps nur die erste Station für den Assistant Driving Mode. Ich würde davon ausgehen, dass dieser ein Bestandteil von Android 12 ist und global über das Betriebssystem aktiviert werden kann. Wäre sicherlich sehr sinnvoll, gerade im Hinblick darauf, dass ja nun auch andere Navigations-App freigegeben worden sind. Schlussendlich ist die Smartphone-Variante auch nur eine Übergangslösung für die Nutzer, die Android Auto aus diversen Gründen nicht direkt auf dem Display im Fahrzeug verwenden können oder möchten. Es dürfte kein absolut langfristiges Produkt zu sein, übrigens genauso wie Android Auto.
Nun muss man sich fragen, warum die Arbeit an diesem Modus so extrem viel Zeit in Anspruch genommen hat. Wirklich aufregend sieht der Modus nicht aus, neue Funktionen bringt er ebenfalls nicht mit. Mindestens seit Herbst 2020 hat sich die Oberfläche von den ersten Leaks bis heute nicht verändert und auch der Funktionsumfang wurde nicht erweitert. Dennoch ist es weiterhin ein Early Access, nur für wenige Nutzer verfügbar und international nicht nutzbar. Bei einigen deutschen Nutzern taucht in diesen Tagen die „Funktion Auto“ auf, so wie es auf obigen Screenshots ersichtlich ist. Manche können es aktivieren und nutzen, andere wiederum nicht. Wir halten euch auf dem Laufenden 🙂
Vielleicht wird es ja rund um die anstehende Google I/O endlich Neuigkeiten geben. Es wären genau zwei Jahre nach der ersten Ankündigung.
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