Stadia: Googles Spieleplattform soll eigene Ziele massiv verfehlt haben & Dutzende Millionen Dollar für Spiele-Ports

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Googles Spieleplattform Stadia hat schon bessere Zeiten erlebt, denn in diesen Tagen werden immer wieder neue Berichte bekannt, die teils massive Probleme hinter den Kulissen schildern. Wie nun bekannt wurde, soll Stadia die internen Ziele weit verfehlt und den eigenen Entwicklern das Leben schwer gemacht haben. Es zeichnet sich ab, dass man die Spieleentwicklung eigentlich gar nicht ernsthaft angehen wollte.


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Google tritt auf die Kostenbremse und hat vor einigen Tagen die Schliessung der Stadia Games Studios angekündigt, von der auch die Mitarbeiter vollkommen überrascht wurden. Nach gut eineinhalb Jahren kann man nur von einem sprunghaften Strategiewechsel sprechen, aber offenbar steckt noch mehr dahinter. In diesen Tagen wurden gleich zwei umfangreiche Berichte veröffentlicht, die auf den Aussagen mehrerer interner Quellen basieren: Bloomberg und Wired.

Ziele weit verfehlt
Nach den Angaben der Quellen soll Stadia die Ziele im Bezug auf aktive Nutzer und verkaufte Controller um „Hunderttausende“ verfehlt haben – was einen großen Spielraum offen lässt. Nimmt man das damals verkündete Ziel von einer Milliarde Spieler als Maßstab, wäre es nicht viel. Sind tatsächlich nur wenige Millionen Spieler aktiv – was manche Zahlen suggerieren – ist es schon dramatischer. Dass Google plötzlich die eigene Spieleentwicklung einstellt, lässt jedenfalls vermuten, dass eher Zweites der Fall ist.

Die Zahlen sollen von Ende 2020 stammen, dürften also bereits diverse Werbeaktionen des vergangenen Jahres enthalten. Damals wurden zum Teil Starterpakete verschenkt, es gab kostenlose Probemonate, viele Gratis-Spiele und weitere Aktionen, über die wir euch natürlich auch hier im Blog berichtet haben. Wenn selbst dann die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer nicht passt, gibt es wohl ein ernsthaftes Problem.




Google lässt sich Spieletitel sehr viel Geld kosten
Und während man bei der eigenen Spieleentwicklung die Kosten auf Null drückt, war man an anderer Stelle deutlich spendierfreudiger: Laut mehreren Quellen soll Google „mehrere Zehn Millionen Dollar“ für einzelne Spiele ausgegeben haben. Dieses Geld soll an die Entwickler geflossen sein, damit sie ihre Titel AUCH bei Stadia anbieten und entsprechend portieren. Konkrete Zahlen sind nicht bekannt, erwähnt wird lediglich der Titel Red Dead Redemption 2. Man dürfte sich die derzeit schnell wachsende Spiele-Auswahl also einiges kosten lassen. Randinfo: In den nächsten Jahren sollen 400 neue Spiele zu Stadia kommen.

Hätte man das Geld nicht lieber in die exklusiven Titel stecken sollen, mit denen man möglicherweise tatsächlich Spieler locken kann und sich mit exklusiven Features abhebt? Ist natürlich eine strategische Frage und lässt sich von Außen nicht beantworten, aber mein laienhafter Eindruck sagt: JA. Aber das kann jeder etwas anders sehen.

Spieleentwicklung mit angezogener Handbremse
Der letzte große Punkt, der zum Teil durch die Berichte der Stadia-Entwickler bekannt war: Den Entwicklern soll es massiv an Ressourcen gefehlt haben – auch personell. Google soll erst Ende 2019 ernsthaft damit begonnen haben, Spieleentwickler einzustellen. In den ersten Monaten waren die Games Studios also offenbar eine leere Hülle, deren Konzept zuvor nicht wirklich überlegt gewesen zu sein scheint. Und dann kam Corona, ein von Google im Frühjahr verhängter Einstellungsstopp und das Kind war in den Brunnen gefallen.


Lest euch die Berichte mal durch, wenn ihr Zeit habt, ist wirklich sehr interessant und einiges schiefgelaufen. Wie es mit Stadia weitergeht, steht nach den nun bekannten Informationen wohl in den Sternen. Entweder gibt man nochmal Vollgas und investiert das Geld an den richtigen Stellen oder es bleibt langfristig bei einer reinen Technologie-Plattform. Wir werden es sehen.

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[XDA Developers]




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comment 6 Kommentare zum Thema "Stadia: Googles Spieleplattform soll eigene Ziele massiv verfehlt haben & Dutzende Millionen Dollar für Spiele-Ports"

  • Kein Mensch braucht selbst entwickelte exklusive Spiele die außerhalb der Stadiawelt keiner kennt. Was man braucht sind AAA Titel der großen Entwicklerschmieden und Spiele die durch die Decke gehen wie GTA, Cyberpunk, COD, Fortnight, Deathstranding, Rainbow6 siege, Valheim,…

    • Das sieht sicherlich jeder anders. Die Frage ist eben, wie sich Stadia von der kommenden großen und prominenten Konkurrenz abheben will. Die in Aussicht gestellten Stadia-exklusiven Features wären vielleicht ein Alleinstellungsmerkmal – aber von den Ports werden die nicht genutzt.

  • Ich kann mich da nur Ralf anschließen. Exklusivtitel sind zwar für die Plattform selbst ein Alleinstellungsmerkmal, so war dies früher immer DER Grund weshalb leute zur Xbox oder eben zur PS griffen, aber gerade für den Endkonsumenten, also den Gamern, ist dies eig. immer nur etwas negatives, da man zu einer Plattform gedrängt wird. Das wäre zumindest bei Stadia aber noch nicht ein Beinbruch da ja auch mit dem kostenlosen Paket ausreichend genug gespielt werden kann. Stadia scheitert hier nicht unbedingt einmal an der Technik, denn diese scheint sehr gut zu funktionieren, erst gestern war ich 3 Stunden dort am spielen, da mein Rechner übers Wochenende die Biege gemacht hat und habe dabei keinerlei Probleme festgestellt, ich war mehr als begeistert. Es fehlt hier halt einfach an richtig großen und populären Titeln, weshalb ich hier nachvollziehen kann dass keine Firstparty Spiele entwickelt werden sondern stattdessen lieber die Thirdparty Entwickler unterstützt werden. Gerade mit dem momentanen Mangel an Grafikkarten und Konsolen, welcher sich laut Experten noch einige Zeit ziehen wird, spreche ich Cloudgaming ein ziemlich hohes Gewinnpotential aus. Die Frage ist nur ob Google hier den Willen hat durchzuhalten. Da aber auch Amazon mit seinen AWS Servern, sowie Microsoft mit seiner Azure Cloud mit in das Cloudgaming einsteigen, sehe ich hier momentan nicht dass sich Google zurückziehen wird. Das wäre ja ein indirektes Eingeständis dass die Google Cloud es nicht mit AWS und Azure aufnehmen kann.

  • Ich habe Far Cry 5 auf Stadia durchgezockt und habe mich dann für einen Gaming-PC samt Xbox Gamepass entschieden. Warum? Weil trotz einer konstanten 150er-LAN-Verbindung die Grafik auf meinem 4K-Monitor Kopfschmerzen verursachte (am FullHD-Monitor war es nicht besser, trotz PRO Abo).
    Vor allem bei schnellen Spielszenen machte der ständige Schärfeverlust keinen Spaß. Ich spiele aktuell New Dawn mit einer GTX3070 und das macht wirklich Spass.

    Also für mich war tatsächlich die Qualität der Grund für den Stadia-Abgang. Wäre die in Ordnung würde ich mich mehr für AAA-Titel interessieren als für Exklusivtitel (bin aber der Meinung, dass es beides braucht um sich in Zukunft mit Konkurrenten ala Geforce Now und xCloud behaupten zu können)

  • „Hätte man das Geld nicht lieber in die exklusiven Titel stecken sollen, mit denen man möglicherweise tatsächlich Spieler locken kann und sich mit exklusiven Features abhebt? Ist natürlich eine strategische Frage und lässt sich von Außen nicht beantworten, aber mein laienhafter Eindruck sagt: JA. Aber das kann jeder etwas anders sehen.“

    Ich ja sehe das anders. Content ist King. Was bringt Stadia 3 oder 4 Exclusivtitel in 3 oder 4 Jahren, wenn die Plattform dann tot ist? Spiele und vor allem AAA Spiele müssen auf die Plattform. Dafür kann das eingesparte Geld der Spieleentwicklung genutzt werden.

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