Google hatte kürzlich verkündet, Internetnutzer nicht mehr tracken zu wollen und stattdessen auf die neue FLoC-Technologie zu setzen, die noch vor den ersten Testläufen unter massiver Kritik steht. Offenbar ist man sich bewusst, dass FLoC alles andere als ein „Nicht-Tracking“ ist, denn nun wurde verkündet, dass die Technologie im EU-Raum vorerst nicht getestet werden soll. Stichwort DSGVO.
Google will den Werbemarkt und das in vielen Fällen dafür notwendige Tracking vollständig umkrempeln und propagiert dafür seit einiger Zeit die neue FLoC-Technologie. Allerdings steht diese unter massivem Beschuss, denn schlussendlich werden die Nutzer mehr als zuvor getrackt – wenn auch nicht als Individuen – und praktisch die gesamte Online-Werbebranche wäre plötzlich von Googles Technologie abhängig. Kein Wunder, dass selbst neutrale Beobachter von einer schrecklichen Idee sprechen und die ersten Behörden schon jetzt Untersuchungen einleiten.
Offenbar verträgt sich FLoC auch nicht mit der DSGVO, denn nun hat man angekündigt, den bereits im April beginnenden Testlauf NICHT im EU-Raum durchzuführen. Zwar möchte man binnen absehbarer Zeit weltweit FLoC einführen, aber einen Zeitplan nannte man nun nicht mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass Google FLoC in den USA und anderen großen Ländern einführt und dann im EU-Raum mit Verweis auf den weltweiten Erfolg auch hierzulande durch die Hintertür startet. Aber das ist nur meine Meinung.
Es ist schon bezeichnend, dass sich eine Anti-Tracking-Technologie nicht mit der Datenschutzgrundverordnung vertragen würde. Wir dürfen gespannt sein, wie das weitergeht. Bleibt zu hoffen, dass das gesamte Konzept noch einmal überdacht wird und vielleicht unter die Kontrolle externer Dritter gebracht wird. Die ultimative Lösung ist noch nicht gefunden, aber die „schreckliche Idee“ FLoC ist sicherlich eher ein Rückschritt statt Fortschritt.