Der neue Messenger Google Chat ist da und dürfte ab heute von den meisten Privatnutzern verwendet werden können. Das neue Produkt, das bisher nur exklusiv für Workspace-Nutzer zur Verfügung stand, ist Googles nächster Anlauf auf dem Messenger-Markt, der allerdings schon wieder sehr unschöne Vorzeichen mit sich bringt. So wurde nun bekannt, dass es den Messenger zwei recht unterschiedlichen Versionen geben wird.
Google stellt sich im Messenger-Bereich mal wieder neu auf und leitet nun das endgültige Aus von Hangouts ein. Der damals populäre Messenger wird durch Google Chat ersetzt, der alle Konversationen der alten Plattform importiert und somit direkt als Ersatzprodukt verwendet werden kann. Der Schritt von Hangouts zu Chat ist bisher kein großer, doch direkt beim Start wird man als Nutzer darauf hingewiesen, dass das neue Produkt Features bieten soll, die in Hangouts nicht zu finden sind.
Erst gestern hatten wir über die fragwürdige Aufteilung der Konversationen berichtet, die die Gruppenchats in „Chats“ und „Räume“ aufteilt und nun wird die nächste Merkwürdigkeit bekannt: Google Chat wird zwar ähnlich wie Google Meet für Privatnutzer geöffnet, doch tatsächlich scheint es sich um zwei ganz verschiedene Produkte zu handeln. Je nachdem, ob man sich mit einem privaten oder einem Workspace-Account einloggt, sieht die Oberfläche deutlich anders aus und bietet einen anderen Funktionsumfang.
Schaut euch einfach einmal den folgenden Screenshot zum Vergleich an, bei dem man schlussendlich gar nicht mehr so genau definieren kann, ob es sich bei Google Chat nun um ein Produkt oder um zwei Produkte handelt. Zwar wird beides unter derselben URL bzw. App verwendet, aber einen solch großen Unterschied bei ähnlichem Funktionsumfang hätte man wohl kaum erwartet.
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Workspace-Nutzer haben Zusatzfunktionen wie die Threads innerhalb von Konversationen und Chatbots. Das ist nachvollziehbar, denn die interne Unternehmenskommunikation ist eben doch etwas anders als die privaten Chats. Aus diesem Grund ist die Öffnung von Google Chat für Privatnutzer und die damit verbundene Kannibalisierung von Google Messages auch von außen kaum nachvollziehbar. Aber nun schauen wir uns einmal an, wie sich die Privatnutzer-Version in vielen weiteren Dingen unterscheidet:
In der Version für Privatnutzer lässt sich die Seitenleiste einklappen, das Suchfeld steht ständig zur Verfügung, die Änderung des Online-Status ist völlig anderer Stelle platziert, die aus GMail und Google Docs bekannte App-Leiste ist vorhanden und auch Google Meet steht mit einem eigenen Bereich zur Verfügung. Zumindest Meet und die App-Leiste wäre sicherlich auch bei Workspace-Nutzern eine gute Idee. Und so ergibt es sich dann, das man sich bei Nutzung mehrere Konten (Privat & Business) wie in zwei verschiedenen Welten fühlt.
Dass sich der Funktionsumfang der Apps zwischen Privat und Workspace unterscheidet, ist bei den Google-Apps sehr häufig der Fall, aber hier sind die Unterschiede schon recht gravierend.