Mit den beiden Mapping-Plattform Google Maps und Google Earth können Nutzer jeden beliebigen Ort auf der Erde virtuell besuchen und auf halbwegs aktuellen Satellitenbildern entdecken. Auf diese muss man sich aber nicht beschränken, denn mit einem kaum bekannten Tool lassen sich diese Aufnahmen um bis zu 35 Jahre zurückspulen. Auf fast schon historischen Satellitenbildern lassen sich viele Änderungen entdecken.
Die in Maps und Earth verwendet Satellitenfotos werden von Google regelmäßig aktualisiert, was je nach Region in ganz unterschiedlichen Zeitspannen geschehen kann. Normalerweise werden die alten Fotos gegen die neuen Aufnahmen ausgetauscht und stehen für den Endnutzer nicht mehr zur Verfügung. In Googles unendlichen Server-Tiefen sind die Fotos allerdings noch immer gespeichert und werden für einige Anlässe herausgeholt, um Änderungen in einer Region darzustellen.
Google Earth Timelapse wurde bereits Ende 2016 gestartet und bietet heute Satellitenaufnahmen der gesamten Erde innerhalb der letzten 35 Jahre. Mit Timelapse ist es möglich, auf den Satellitenbildern bis in das Jahr 1984 zu reisen und diese Erde zu diesem Zeitpunkt von oben zu betrachten. Aber auch dazwischen gibt es viele Schritte, sodass in den meisten Regionen im Abstand von etwa zwei Jahren das Bildmaterial angesehen und bis zu einem gewissen Grad gezoomt werden kann.
Timelapse stellt dem Nutzer zusätzlich zu den Satellitenbildern eine Zeitleiste zur Verfügung, auf der frei zwischen den Jahren gewechselt oder auch eine Animation gestartet werden kann. Das ist für viele Zoomstufen und Regionen verfügbar und gibt einen guten Einblick darin, wie sich die Erde seit dem Jahr 1984 verändert hat. In der unten eingebundenen Animation seht ihr ein Beispiel, das selbst aus extremer Höhe sehr gut zeigt, wie sich die Landschaft verändert.
Die Aufnahmen sollen aber nicht nur faszinieren, sondern auch als Warnung dienen. In vielen Regionen ist zu sehen, wie die Natur zurückgedrängt wird und wie der Mensch allein in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten in die Umwelt eingegriffen bzw. diese verändert hat. Nun kann sich jeder interessierte Nutzer selbst Bild davon machen, wie sich die Erde in einigen Regionen ganz massiv gewandelt hat.
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Die Technologie hinter Timelapse
In Zusammenarbeit mit der NASA und einigen anderen Bildlieferanten konnte das Google Earth-Team Aufnahmen der Erde bis zurück ins Jahr 1984 erhalten und hat diese in mühsamer Kleinarbeit zu dem globalen Bild und Millionen kleinen Videos zusammengestellt. Herausgekommen sind insgesamt 33 Fotos mit einer Auflösung von 3,95 Terapixel die jeweils die gesamte Erde abbilden – ein Bild für jedes Jahr. Dieses wiederum wurde dann in 25.000.000 einzelne Tiles aufgeteilt, die tatsächlich Videos statt Bilder zeigen – teilweise in überlappender Form.
Die Plattform lässt sich wie von Google Maps oder Earth gewohnt sehr leicht bedienen und fügt lediglich den Zeitstrahl hinzu, sodass das Navigieren, Zoomen oder Verschieben sehr leicht von der Hand geht – auch innerhalb einer Animation. Interessante Orte mit sehr viel Veränderungen sind etwa die Palmeninseln in Dubai oder auch das ungebremste Wachstum von Las Vegas.
Und in Zukunft sollte das auch in Google Earth für Android möglich sein, wurde bisher allerdings noch nicht aktiviert. Eventuell geschieht dies rund um den Earth Day 2021.