Google Fotos: Kostenloser unbegrenzter Speicherplatz wird eingestellt; das Ende der Fotoplattform? (Meinung)
Für alle treuen Nutzer der Fotoplattform Google Fotos brechen schwere Zeiten an, denn Google wird in Kürze dem kostenlosen unbegrenzten Speicherplatz den Stecker ziehen und damit eine der größten Stärken über Bord werfen. Das mag aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein, dürfte langfristig aber auch das Aus für eines der beliebtesten Google-Produkte bedeuten – zumindest in der bekannten Form.
Google Fotos ging vor einigen Jahren aus Google+ Fotos hervor, das wiederum aus Picasa Web Albums hervorging, aber für die Masse der Nutzer dürfte das Produkt dennoch aus dem Nichts gekommen sein. Plötzlich gibt es da ein Google-Produkt, das auf allen Android-Smartphones vorinstalliert ist, auf dem alle Fotos und Videos kostenlos gespeichert werden können. Das war nicht nur die perfekte Lösung zum Transfer aller Medien von einer Plattform zur anderen, sondern natürlich auch ein zuverlässiges Backup.
Doch damit ist bald Schluss, denn schon in vier Monaten wird Google Fotos den kostenlosen unbegrenzten Speicherplatz verlieren und den Nutzern jedes einzelne Byte von ihrem Kontingent abziehen und (je nach Nutzung) schon in kurzer Zeit in Rechnung stellen. Jedes hochgeladene Foto und Video, ganz egal welcher Größe, geht vom kostenlosen 15 Gigabyte-Kontingent ab – was bisher nur bei den Bildern in Originalqualität der Fall gewesen ist, die vom Nutzer explizit aktiviert werden musste.
Und weil das Auto Backup auf den meisten Smartphones aktiviert sein dürfte, was die Masse der Nutzer mit ziemlicher Sicherheit gar nicht weiß, können diese 15 Gigabyte sehr schnell volllaufen. Vor allem dann, wenn auch Google Drive und GMail schon seit längerer Zeit genutzt werden und das Kontingent somit ohnehin schon „belastet“ ist.
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Als Nutzer hat man nach Einstellung des kostenlosen unbegrenzten Speicherplatzes nur zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft zusätzlichen Speicherplatz bei Google One oder man stellt die Nutzung von Google Fotos ein. Ich lehne mich einmal aus dem Fenster und prognostiziere, dass sich der überwiegende Teil der Nutzer für Zweites entscheiden werden und kein Geld für zusätzlichen Speicherplatz ausgeben werden. Und das aus gutem Grund, der durchaus nachvollziehbar ist.
Disclaimer vorab: Ich zahle selbst seit vielen Jahren für Google-Speicherplatz (werde das aber demnächst ändern). Es ist nachvollziehbar, dass viele Nutzer nicht dazu bereit sind, für etwas zu bezahlen, dass sie viele Jahre lang kostenlos bekommen haben. Es wird zwar immer wieder damit argumentiert, dass das 100 GB-Kontingent sehr kostengünstig und durchaus leistbar ist, aber das ist auch nur eine temporäre Lösung. Wer viele Fotos schießt und Videos aufnimmt, wird das sehr schnell füllen und dann nachlegen müssen.
Man kann Google keinen Vorwurf machen, denn Speicherplatz wächst nicht auf Bäumen, die Übergangsfrist von der Ankündigung bis zum Vollzug ist sehr lang und das Unternehmen verdient mit Google Fotos effektiv kein Geld. Alles okay, jedes andere Unternehmen würde genauso handeln. Die Frage ist allerdings, warum man das nicht vorher gewusst hat. Hätte man nicht wissen müssen, dass gigantische Datenberge anfallen, wenn man die App auf allen Smartphones vorinstalliert und Auto Backup standardmäßig aktiviert? Oder sah man von Anfang an vor, die Nutzer anzufüttern und später zur Kasse zu bitten? Hätte man von Anfang keinen Gratis-Speicher geboten, wäre Google Fotos niemals so populär geworden.
Google Fotos wird unattraktiv
Wie gesagt, kein Vorwurf an Google – aber wenn man die Rahmenbedingungen ändert, dann werden die Nutzer eben darauf reagieren. Es ist zu erwarten, dass die Masse der Nutzer das Produkt und dessen Backup-Lösung nicht mehr nutzen wird. Dazu kommt, dass in Zukunft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Reihe von Zusatzfunktionen hinter eine Bezahlschranke wandern werden – darauf gab es in den letzten Monaten einige Hinweise. Damit wird die Plattform sehr unattraktiv.
Vermutlich wird Google auch damit kalkulieren, denn man kann trotz all des Datenhungers eigentlich kein Interesse daran haben, die Fotos und Videos von Milliarden Nutzern dauerhaft zu speichern – wozu? Die Datensammlung ist das Hauptgeschäft von Google, aber eben nur dann, wenn sich diese anschließend monetarisieren lassen. Das war und ist bei Google Fotos nie der Fall gewesen. Es ist ein reiner Kostentreiber, deren einziger Zweck es sein kann, die Nutzer zu Google One zu treiben. Da dürfte die Kosten-Nutzen-Rechnung aber bei weitem nicht aufgehen.
Steht Google Fotos auf der Abschussliste?
Was man nicht vergessen darf: Google Fotos war bisher ein Produkt, auf das sich die Nutzer verlassen haben und das gute Dienste geleistet hat. Damit ist es bald vorbei, das Produkt wird mehr oder weniger kostenpflichtig und hat damit ein ganz anderes Standing. Die Nutzer kaufen keinen Speicherplatz bei Google, sondern sie mieten ihn – ein himmelweiter Unterschied. Google kann nun jederzeit den „Mietvertrag“ kündigen und das Aus von Google Fotos ankündigen. Als Grund kann man dann direkt die stark gesunkene Nutzerzahl angeben – so wie man das damals auch bei Google+ getan. Wir erinnern uns: Google Fotos ist das letzte Überbleibsel aus der Google+ Zeit.
Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und traue mich zu prognostizieren, dass Google Fotos im Laufe der nächsten drei Jahre eingestellt wird. In den ersten Jahren gab es praktisch kein Geschäftsmodell, das neue wird kaum tragbar sein und am Ende treffen dann doch noch die BWLer die Entscheidung, wie es mit den Produkten weitergeht – das zeigt sich immer wieder. Würde es rein um Ideologie oder Nutzerbindung gehen, würde Google nicht immer wieder das Aus für Android oder sogar das Aus für die Google Websuche verkünden, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.
Google Fotos war ein sehr praktisches Produkt, aber nun wird der Anfang vom Ende eingeläutet. Ich würde allen Nutzern empfehlen, sich nach Alternativen umzusehen und NICHT für Speicherplatz zu bezahlen bzw. diesen zu mieten. Später habt ihr dann den großen Stress, wie die Datenmassen heruntergeladen oder umgezogen werden sollen. Das ist meine ganz persönliche Meinung und das darf natürlich jeder anders sehen.
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Welche Alternativen gibt es denn?
Nur aufhebenswerte Fotos speichern. 😉
Hatte von Anfang an den Verdacht, dass es nicht immer kostenlos bleiben wird…
Habe deshalb seit Jahren ein Office 365 – Abo laufen (ca 50€/Jahr für 6 TB)
Angemessen und, soweit ich es beurteilen kann, mit MS ein vertrauenswürdiger Anbieter…
Das beste was man tun könnte, wäre sich eine eigene NextCloud mit nem Rasperry Pi4 zu basteln. ABER die meisten (so auch ich) sind vermutlich zu bequem dafür. Als bin ich vor längerem auch zu Office 365 und OneDrive umgestiegen. Die ganze Palette und nutze diese exzessiv. Es ist gutes Gefühl zu wissen, dass alle Fotos seit 1999 bis 2021 und darüber hinaus auf OneDrive „sicher“ sein werden. Selbst wenn Microsoft morgen verkünden sollte, dass die WIndows10 App von Fotos eingestellt würde. Es würde sich für meine Fotos nichts ändern. Sie sind und bleiben in OneDrive zu einem unschlagbaren Preis und 6TB für kleines Geld.
Ich bin schon immer mehrgleisig gefahren, dafür sind mir meine Bilder zu wertvoll. Abgesehen vom heimischen Hosting, habe ich auch Amazon Photos verwendet. Bietet Ähnliches wie Google Photos, allerdings kann man dort unbegrenzt seine Bilder in Originalauflösung hosten. Speicherplatz für Videos ist vernachlässigbar, kann aber natürlich kostenpflichtig erweitert werden.
Ist im PRIME-Paket inkludiert und daher kostenfrei.
Wie das zukünftig bei Amazon aussehen wird, weiß keiner. Aber derzeit noch eine preiswerte Backup-Lösung.
Hallo!
Sorry, aber wo sind die offizielle Quäle(bitte a Link?)?
Würde gerne mich Selbs über dies Gerücht einlesen.
Google hat es mit der willkürlichen Einstellungspolitik seiner Dienste geschafft, das Vertrauen der Nutzer zu verspielen. Wenn selbst MS als Alternative in Betracht kommt, dann gute Nacht Alphabet.
Nutze selbst OneDrive mit Abo, bisher aber nur für Office. Werde mir nun aber mal die Verwaltung der Fotos anschauen, vielleicht ist dies ja eine Alternative.
Das schadet Google nachhaltig. Backup der Fotos, für Pixel sogar unendlich Speicherplatz, versprechen und dann ein Rückzieher. Wer vertraut denn nach den vielen anderen Einstellungen von Diensten da noch Google?
Dazu kommt aber auch, dass auf Pixel die originale Kamera App nicht mehr mit anderen Galerie Apps zusammen arbeitet. Deaktiviere ich z.B. Fotos und installiere Amazon Fotos, komme ich von der Kamera App nicht mehr in die Galerie.
Noch schöner wird es jetzt, dass ja keine GCam Mods mehr möglich sind, das wurde jetzt gesperrt seitens Google.
Nächstes Telefon wird ein iPhone. Nach 20 Jahren als Apple Hasser freue ich mich darauf. Da werden ich auch nicht alle paar Sekunden getrackt.
Tipp: Installiert Blokada (nicht die Google Play Version) und fragt euch warum ihr 10000-30000x getrackt werdet am Tag…
Kauft euch ein Synology Nas. Das neue Synology Photos (welches man schon jetzt in der Beta-Phase benutzen kann) ist fast eine 1:1 Kopie von Google Fotos. Ein Einsteiger-Nas von denen (z.B. das DS 220+[ist nicht ganz das Einsteigermodell aber eben trotzdem ein guter Einstieg]) kostet nicht die Welt und man kann es mit soviel Speicher bestücken wie man will (ja auch hier gibt es Grenzen, aber erst im zweistelligen Terabytebereich :). Keine Abo-Gebühren und alle daten liegen bei einem zuhause. Ich habe das genau so gemacht. Habe nun alle Fotos und Videos von Google Fotos runter. Und mit einem Synology Nas kann man sich noch viele weitere Google Dienste sparen: Drive, Docs, Sheets, Mail usw. -Außerdem kann man noch so einiges mehr mit den Dingern anstellen.
Das ist Zukunftssicher und meines Erachtens nach die beste Lösung.
Und was genau machst du, wenn deine Hütte abbrennt oder du einen Wasserschaden hast? (Was ich dir beides nicht wünsche…).
Verstehe das irgendwie auch nicht –
Kein Cloud-Speicher ist kostenlos
Apple schenkt einen 5gb – Wow wie weit will man damit kommen?
Ich finde der Weg ist richtig. Wer mehr als 15gb braucht muss zahlen. Ich kenne viele die haben den Cloud Sync nicht Mal aktiviert für Google Fotos.
Die App denke ich bleibt so bestehen, eine Betriebssystem für Smartphones ohne Gallerie App. Joa – klingt irgendwie komisch.
Google hat ja viele Jahre lang daran gearbeitet World Domination – oder auch Monopolstatus zu erreichen. Anscheinend denken die , dass sie jetzt soweit sind. Jahrelang haben wir uns auch schön abhängig machen lassen mit dem Deal: Unsere persönliche Daten gegen Googles kostenlose Dienste. Nur reicht das Google wohl nicht mehr, und wir sollen auch noch Geld bezahlen. Leider sind die Alternativen auch nicht besser. Ein Synology NAS habe ich jahrelang betrieben (genaugenommen sogar 2, in Haupt- und Nebenwohnung), aber der Aufwand ist nicht zu unterschätzen, und Microsoft kommt für mich aus Prinzip nicht in Frage
Ich selbst nutze Google-Fotos sehr gerne. Der Hauptgrund für mich sind weder der Speicherplatz noch der Auto-Upload von den mobilen Geräten. Das, was Google Fotos bisher für mich einzigartig macht, ist die automatische Erstellung von Panoramen, Videos aus Fotos, Collagen etc. Als Alternative wird gerne ein (Synology)-NAS genannt. Doch damit ist man stark vom eigenen Upload-Speed und dem verbauten Prozessor abhängig (meine DS918+ geht beispielsweise bei der Nutzung von Moments bei ca. 100.000 Bildern) ziemlich in die Knie. DAmit ist das für mich keine Alternative – wenn es über ein Datengrab hinausgeht.
Microsoft365 ist super für das Specihern von Daten – und für den Preis von zuletzt EUR 52,00 für 6x1TB auch mehr als angemessen.
Zugleich habe ich bisher noch nirgendwo den gleichen Zusatzservice wie Google Fotos gesehen. Daher nochmal die Frage: Welche Alternativen gibt es?