Im Google Play Store gibt es, anders als bei Apple und einigen andern Apps Stores, keine ständige redaktionelle Betreuung der eingestellten Apps und Spiele, sondern eher eine Stichproben-artige Überprüfung durch Algorithmen. Nun zeigt ein neuer Fall, dass Googles Algorithmen nicht unfehlbar sind und Apps aus kuriosen Gründen sperren können. Man muss Google aber zugutehalten, den Irrtum sehr schnell behoben zu haben.
Google lässt viele Aufgaben von Algorithmen durchführen, die aber nicht unfehlbar sind und sich auch mal irren können – was für die Betroffenen oft größere Probleme nach sich ziehen kann. Diesmal trifft es den Just (Video) Player im Google Play Store. Eine App mit geringer Nutzerbasis, aber soliden Bewertungen und einer simplen Funktion – es spielt Videos ab. Der Videoplayer unterstützt auch das Einbinden von Untertiteln in den diversen Formaten: SRT, SSA, ASS, TTML, VTT. Und das ist auch schon der Fehler.
Die Algorithmen stören sich am ASS-Dateiformat und haben die App aus diesem Grund automatisiert gesperrt. Vermutlich haben die Algorithmen die leicht abwertende Bedeutung des Körperteils vermutet – und das, obwohl selbst einige Google-Apps und APIs dieses Format unterstützen. Fraglich, warum die Algorithmen wegen dieses harmlosen Wortes, das mit Sicherheit zum Alltagsvokabular vieler Menschen gehört, gleich eine Sperre durchführen. Selbst wenn der Entwickler das Körperteil gemeint hätte, ist eine Sperre ohne vorherige Verwarnung leicht übertrieben.
Das hat glücklicherweise auch die Play Store-Betreuung so gesehen und die App nach Kontaktaufnahme durch den Entwickler nach wenigen Stunden wieder freigeschaltet. Ähnliche Fälle geschehen aber immer wieder und treten auch auf anderen Plattformen auf – leider seit einiger Zeit auch zum Leidwesen des GoogleWatchBlog. Möglicherweise verbreiten wir hier im Blog ähnliche pornografische Inhalte wie „Ass“ 😉
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