Google hat mit der neuesten Generation der Pixel-Smartphones ein Feature eingeführt, das den Akku durch sparsames Aufladen schonen soll – das Adaptive Charging. Damit dieses Feature seine volle Wirkung entfalten kann, muss der Nutzer allerdings einem festen Rhythmus folgen, der noch dazu dem „normalen“ Arbeitsleben entspricht. Nun hat Google verraten, welche Randbedingungen für die optimale Nutzung gegeben sein müssen.
Viele Menschen haben die Angewohnheit, ihr Smartphone über Nacht aufzuladen, was zwar sehr praktisch sein kann, aber für die Lebensdauer des Akkus nicht unbedingt förderlich ist. Das liegt daran, dass Akkus normalerweise mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit bzw. Intensität aufgeladen werden. Der Akku wird also nach zwei bis drei Stunden (vielleicht auch mehr oder weniger) voll geladen sein, obwohl das Smartphone erst in acht Stunden wieder benötigt wird. Es hätte also auch langsamer geladen werden können.
Hier springt das Adaptive Charging ein, dass laut Googles damaliger Angaben auf Künstlicher Intelligenz basiert, die Gewohnheiten des Nutzers lernt und das Smartphone entsprechend auflädt. Ist also mehr oder weniger bekannt, dass die fehlenden 50 Prozent innerhalb von acht Stunden aufgeladen werden müssen, kann das Smartphone dies entsprechend langsamer tun. Leuchtet ein, aber ganz so intelligent wie angegeben arbeitet das Feature nicht.
Aus einem englischsprachigen Support-Dokument geht hervor, dass statt einer KI einfach nur fest Zeiten zum Einsatz kommen, die zwar dem „normalen“ Alltag vieler Menschen entsprechen, aber längst nicht auf alle Nutzer passen und somit von einigen nicht verwendet werden kann. Wer Nachts arbeitet, ist vom Feature derzeit ausgeschlossen.
Android 11: Googles Update-Turbo stagniert noch immer – die aktuelle Android-Verteilung unter den Google-Fans
Das sind die Regeln
- Adaptive Charging funktioniert nur zwischen 21:00 Uhr und 5:00 Uhr ( = Nachts)
- Es wird nur aktiv, wenn um spätestens 21:00 Uhr der Wecker aktiviert worden ist
- Der Wecker muss für einen Zeitpunkt zwischen 5:00 Uhr und 10:00 Uhr gestellt worden sein
Wie bereits gesagt, dürfte das dem normalen Rhythmus vieler Menschen entsprechen. Wer also den typischen 9to5-Job hat, kann das Feature problemlos nutzen – aber auch nur von Montag bis Freitag. Wer sich am Wochenende keinen Wecker stellt, ist schon wieder ausgeschlossen. Dazu kommt, dass der Wecker um spätestens 21:00 Uhr aktiviert sein muss. Geht ihr also erst um 22:00 Uhr ins Bett und aktiviert den Wecker vor dem Zu-Bett-gehen, funktioniert es ebenfalls nicht.
Bleibt zu hoffen, dass Google diese Zeiten in Zukunft tatsächlich an die Nutzergewohnheiten anpassen und eine KI darüberlaufen lassen wird. Wer im wechselnden Schichtdienst arbeitet, wird das Feature aber wohl selbst dann nicht nutzen können.