Im November befinden sich Deutschland und einige weitere Länder im Lockdown – das dürfte jeder mitbekommen haben (hier aktuelle Statistiken). Um die Veränderungen des Alltags der Menschen in der Pandemie zu dokumentieren und auch die Auswirkungen der Lockdowns zu erfassen, veröffentlicht Google bereits seit einigen Monaten sehr interessante Mobilitätsberichte zur Coronakrise. Diese basieren auf den Daten vieler Google Maps-Nutzer und sind vor allem in dieser Zeit wieder einen Blick wert.
Das Coronavirus betrifft jeden Menschen und jedes Unternehmen in irgendeiner Art und Weise. Aus finanzieller Sicht hat Google laut den aktuellen Quartalszahlen sogar davon profitiert, aber natürlich hat man auch während der Pandemie die eigene Mission nicht vergessen. Und weil sich nun völlig neue Daten ergeben, die für sehr viele Menschen und vielleicht auch Behörden interessant sein können, gibt es unter anderem die regelmäßigen Mobilitätsberichte.
Wir haben euch vor einigen Monaten ausführlich erklärt, wo ihr euren Google Maps Standortverlauf finden könnt, der oftmals sehr praktisch sein kann. Auch Google nutzt diese Daten in anonymisierter Form für zahlreiche Berichte – unter anderem für die recht neuen COVID-19 Statistiken. In einem eigenen Portal kann jeder Nutzer und jede Einrichtung die Tracking-Daten aller Nutzer aus 131 Ländern in anonymisierter Form als PDF herunterladen.
Diese Daten zeigen, wie sehr sich die Bewegungsmuster bzw. die besuchten Orte der Menschen in den letzten Tagen, Wochen und Monaten verändert haben. Oben seht ihr eine solche Statistik, die für jedes Land frei verfügbar ist. Es ist anhand eines Prozentwerts sowie einem Diagramm ersichtlich, wo sich die Menschen in den letzten Tagen weniger aufgehalten haben als zuvor. Darin ist abzulesen, wie stark die Besuche in Geschäften, Lebensmittelläden, öffentlichen Parks, dem Nahverkehr und am Arbeitsplatz zurückgegangen ist und wie viel mehr die Menschen nun zu Hause bleiben. Durch die Google Maps-Daten weiß Google bekanntlich sehr genau, wo die Nutzer arbeiten und wo sie wohnen.
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Diese Daten werden in anonymisierter Form aus dem Google Maps Standortverlauf aller Android-Nutzer, die dieses Tracking nicht deaktiviert haben, erstellt. Es lässt in der Form keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Standorte zu, ist aber dennoch sehr interessant – vor allem für öffentliche Einrichtungen und vermutlich auch Regierungen. Hier lässt sich schon sehr gut ablesen, wie stark die in den vergangenen Wochen ergriffen Maßnahmen wirklich wirken auf das Verhalten der Menschen wirken.
In den letzten Monaten wurde in vielen Ländern bekannt, dass große Mobilfunkbetreiber ihre Bewegungsdaten den Regierungen zur Verfügung stellen – diese sind allerdings bei weitem nicht so genau wie die von Google erfassten Daten. Schon von Beginn an wurden immer wieder Offenlegungen von Google und Apple gefordert, die sehr exakte Bewegungsdaten von Milliarden Menschen in ihren Datenbanken gespeichert haben. Durch Apps wie die Corona-Warn-App und die von den beiden Unternehmen bereitgestellten Schnittstellen konnte man sich davor aber, nach allem was bekannt ist, schützen.