Google Maps: Kuriose Entdeckungen auf der Karte – so kommen versunkene Flugzeuge auf die Satellitenbilder
Bei Google Maps gibt es immer wieder etwas zu entdecken: Sei es auf der Karte, auf den Streetview-Bildern oder in der Satellitenansicht. Auf den Satellitenfotos tauchen seit vielen Jahren immer wieder versunkene Flugzeuge auf, die scheinbar vollkommen unbemerkt in teilweise flachen Gewässern liegen und von aufgeregten Nutzern und Medien vermeldet werden. Dass es sich dabei um optische Täuschungen handelt, dürfte nur die wenigsten überraschen – aber wie kommt es überhaupt dazu?
Google Maps deckt die Welt mit sehr viel Bildmaterial ab und ermöglicht es, nahezu jeden Punkt dieser Erde zu entdecken – sei es per Satellit, per Streetview oder durch die vielen von den Nutzern hochgeladenen Fotos. Laut eigenen Angaben, deckt Google 98 Prozent der Weltbevölkerung ab und arbeitet weiterhin daran, auch die letzten bewohnten Regionen abzubilden. Viele Menschen sind aber vor allem davon fasziniert, Gebiete zu erkunden, die möglicherweise zuvor noch niemand bei Google Maps abgerufen hat.
In schöner Unregelmäßigkeit gibt es in den Medien immer wieder mal Berichte darüber, dass Google Maps versunkene Flugzeuge zeigt, die auf der Kartenplattform sehr deutlich zu sehen sind. Allein schon der Titel macht in den meisten Fällen stutzig und spätestens der Blick auf die Bilder verrät dann, dass es sich wohl nicht um ein abgestürztes und verschollenes Flugzeug handelt. Denn die sind in den meisten Fällen nicht äußerlich völlig intakt und perfekt unter dem Meeresspiegel gelandet.
Dazu kommt, dass ein auf dem Meeresgrund befindliches Flugzeug wohl eher nicht von oben zu sehen ist – es sei denn, es ist völlig unbemerkt in Strandnähe abgestürzt. Dass ein gigantisches Passagierflugzeug unbemerkt in einem seichten Flug mitten in einer belebten Stadt liegt, kann man wohl ebenfalls mit etwas Menschenverstand ausschließen. Aber die Flugzeuge tauchen nicht nur in Flüssen auf, sondern manchmal auch an anderen Stellen, wo sie eigentlich nicht hingehören.
Weil dieses Phänomen seit vielen Jahren auftaucht, hatte sich Google dem Thema vor einiger Zeit angenommen und eine Erklärung dafür geliefert, warum es immer wieder zu solchen Entdeckungen kommt.
Google Maps: Gesichter auf Satellitenfotos – Künstliche Intelligenz sucht nach visuellen Täuschungen (Video)
In den meisten Fällen sind die Flugzeuge nur sehr verschwommen zu sehen, was den Effekt verstärkt, dass sie tatsächlich unter dem Wasser liegen. Manchmal sind nämlich auch Flugzeuge auf den Satellitenbildern zu sehen, die eine realistische Größe haben und auch einigermaßen scharf dargestellt werden. Da ist es ganz klar, dass sie einfach im Moment der Aufnahme über dieses Gebiet geflogen sind – was zwar durch die von Algorithmen gesteuerte Bildauswahl verhindert werden soll, aber nicht immer zuverlässig funktioniert.
Ihr habt sicher schon bemerkt, dass es sich um eine optische Täuschung handelt und die Flugzeuge nicht wirklich in den Flüssen und Meeren dieser Welt liegen. Stattdessen ist es eine einfache Überlagerung von Bildern, wie ein Google-Sprecher selbst vor einiger Zeit mitgeteilt und den vielen Spekulationen damit ein Ende gesetzt hat.
Es sieht so aus, als sei das Flugzeug unter Wasser, weil die Bilder auf Google Maps in Wirklichkeit eine Zusammenstellung mehrerer Bilder sind.
Dazu muss man wissen, wie die Kartenplattform funktioniert, denn natürlich hält Google nicht ein riesiges Bild der Erde vor, sondern setzt die Ansichten aus vielen Millionen kleinen Bildern zusammen, von denen stets nur der aktuelle Ausschnitt und eine kleine Sicherheitstoleranz drumherum zu sehen ist. Bei einer langsamen Internetverbindung und dem schnellen Verschieben der Karte ist das sogar sichtbar.
Die virtuellen Klebestellen sollen aber natürlich nicht sichtbar sein, sodass Google mit dem Trick arbeitet, mehrere Aufnahmen übereinander zu legen und somit stark sichtbare Grenzen zu verhindern. Und damit erklärt es sich auch schon, wie es zu dem Effekt kommt. Es gibt die Aufnahme mit Flugzeug und die Aufnahme ohne Flugzeug. Diese werden mit einer gewissen Transparenz übereinander gelegt und schon taucht das verschwommene Flugzeug auf den Satellitenbildern auf.
Googles Algorithmen sollen eigentlich dafür sorgen, dass so etwas nicht geschieht und die Bilder mit den Flugzeugen oder vielen anderen störenden Dingen ausgeblendet werden, aber dennoch kommt es immer wieder einmal vor. Auch Wolken und Vögel oder andere Dinge am Himmel stören die freie Sicht – werden aber enorm zuverlässig herausgerechnet und sind somit nur noch in den weiteren Ansichten zu sehen, wo dieser Effekt gewünscht ist. Google Earth arbeitet für einen höheren Realismus sogar mit künstlichen Wolken.
Diese Erklärung bedeutet aber nicht, dass nicht doch einmal ein Flugzeug an einem ungewöhnlichen Ort auftauchen kann. Ein Flugzeug im Vorgarten ist eine Touristenattraktion und in den USA und einigen anderen Ländern gibt es bekanntlich ganze Flugzeug-Friedhöfe, in denen die Maschinen langsam zerfallen und dem Zahn der Zeit überlassen werden. Gleichzeitig erklärt sich durch die Kombination der einzelnen Bilder das Phänomen von abgeschnittenen Gebäuden, Fahrzeugen und anderen Dingen.
Dass man dennoch immer mal die Augen offen halten sollte, hat sich erst vor wenigen Monaten gezeigt: Es wurde tatsächlich ein seit Jahren versunkenes Fahrzeug in einem See entdeckt und dank Google Maps ein Kriminalfall gelöst. Aber ein Flugzeug kommt in der Regel nicht ganz so unbemerkt in den See, wie ein Auto 😉
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