Millionen Menschen verlassen sich täglich auf Google Maps und verwenden die Kartenplattform für Recherchen, die Suche nach Informationen, zur Navigation und vielen weiteren Dingen. Doch auf einer solch datenreichen Plattform lassen sich fehlerhafte Angaben trotz riesiger Community kaum ausschließen. In der Vergangenheit hatte das zu einigen Problemen und Katastrophen geführt, die auch heute noch unvergessen sind.
Die Datenqualität bei Google Maps ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen, was vor allem den vielen Millionen Local Guides zu verdanken ist, die Informationen und Details kontrollieren, verifizieren, melden und bei Bedarf auch selbst ändern und dies wiederum von der großen Community kontrollieren lassen können. Dadurch gibt es heute deutlich weniger fehlerhafte Einträge als noch vor einigen Jahren, sodass sich Geschichten wie in den folgenden drei Beispielen hoffentlich nicht mehr wiederholen.
Amerikanerin strandet fünf Tage in der Wüste
Dass man sich auf Navigationssysteme nicht blind verlassen darf, mussten schon viele Autofahrer und Fußgänger zum Teil verlustreich erfahren. Darunter war auch eine US-Amerikanerin, die vor einigen Jahren durch einen Kartenfehler (und wohl wenig mitdenken) in Gefahr geraten ist: Sie wollte mit ihrem Fahrzeug zum Grand Canyon, hatte aber nur noch Benzin für etwas mehr als 100 Kilometer. Laut Google Maps war ihr Ziel nur 55 Kilometer entfernt, sodass sie erst am Ziel tanken wollte. Leider führte Maps sie über eine nicht existierende Straße an einen nicht existierenden Ort.
Nun weiß ich nicht, wie weit sie in das Nichts gefahren ist, aber tatsächlich soll sie fünf Tage (!) auf Rettung gewartet haben – glücklicherweise hatte sie genügend Lebensmittel im Fahrzeug. So wie man es aus Filmen kennt, hat sie einen großen HELP-Schriftzug aus Steinen gebaut, der ihr aber auch nicht geholfen hat. Erst nach fünf Tagen machte sie sich auf einen Fußmarsch, bis das Handy wieder Empfang hatte und konnte die Polizei rufen, die sie anschließend gerettet hat.
Warum sie nicht vorher den Weg auf sich genommen hat, ist leider nicht überliefert. Aber nach fünf Tagen war es sicher eine gute Idee.
Falsches Haus abgerissen
Das Haus eines texanischen Paares wurde versehentlich abgerissen, weil sich das Abrissunternehmen auf die Angaben von Google Maps verlassen hat. Dabei hat sich das Unternehmen einfach nur in der Straße geirrt, denn das tatsächlich abzureißende Haus befand sich nur eine Straße weiter. Das Problem war, dass Google Maps für die korrekte Adresse „7601 Cousteau Drive“ und die falsche Adresse „7601 Calypso Drive“ den gleichen Standpunkt angezeigt hat. Und einen Stadtplan oder Katasterplan besitzt in einem solchen Unternehmen offenbar niemand mehr.
Doch man hat nicht blind abgerissen, sondern sich mit drei Fakten versichert, die auch tatsächlich zugetroffen haben: Die richtige Hausnummer, dass es ein Haus an der Ecke einer Straße gewesen ist und die Tatsache, dass es von einem Sturm beschädigt wurde – was leider auch auf das Haus der Familie zutraf. Das hätte vermutlich auf viele Häuser zutreffen können, sodass man einfach nur vom Leichtsinn des Abrissunternehmens reden kann.
Google hat das Problem im Kartenmaterial nach Bekanntwerden behoben, aber das bringt der Frau ihr Haus natürlich auch nicht zurück. Man kann Google Maps daran natürlich nicht die Schuld geben, aber der falsche Eintrag war der Auslöser. Vielleicht hätten die Abrissarbeiter nicht nur die Hausnummer, sondern auch den Straßennamen kontrollieren sollen. Wie die Geschichte ausgegangen ist, wer den Schaden tragen musste und ob die Familie ein neues spendiert bekam, ist leider nicht bekannt.
Sehenswürdigkeiten an den falschen Plätzen
Gerade Touristen verlassen sich sehr oft auf ihr Smartphone und damit wiederum auf Google Maps. Doch ausgerechnet der Standort einer der bekanntesten Attraktionen in den USA ist im Kartenmaterial seit mehreren Jahren immer wieder mal falsch hinterlegt. Mount Rushmore wurde von Maps tatsächlich über fünf Jahre lang an einer völlig falschen Stelle angezeigt und lotste damit auch Touristen an die falsche Stelle. Das Problem dabei ist, dass die Gegend dem echten Berg relativ ähnlich sieht, sodass kein Tourist Verdacht schöpfte, am falschen Ort zu sein.
Das Problem ging zuletzt soweit, dass die Stadt obiges Schild aufstellen musste, da tagtäglich bis zu einem Dutzend Menschen dort landeten und nach dem berühmten Berg mit dem Antlitz der vier Präsidenten fragten. Laut der Verwaltung stand man mehrmals mit Google in Kontakt und hatte das Problem sogar mehrfach gelöst, aber schon nach kurzer Zeit wurde der Ort wieder falsch angezeigt. Heute wird der Berg, zumindest in meinem Test, korrekt angezeigt.