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Google streicht Gratis-Speicherplatz zusammen: Auch bei YouTube könnte es in Zukunft Limitierungen geben

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In einem sehr überraschenden Schritt hat Google kürzlich bekannt gegeben, den kostenlosen Speicherplatz für alle Nutzer einzuschränken und sowohl bei Google Fotos als auch Google Drive die Handbremse anzuziehen. Dass dieser Schritt notwendig war, hat man mit mehreren beeindruckenden Zahlen belegt. Aber wird es bei dieser Einschränkung bleiben oder wird man schon bald auch dem größten Speicherfresser in diesem Punkt den Stecker ziehen?


Es lässt sich kaum erahnen, wie viel Speicherplatz Google zur Verfügung stellen muss, um das eigene Netzwerk am Laufen zu halten. Erst vor wenigen Tagen wurde verraten, dass man Tag für Tag mehrere Millionen Gigabyte Speicherplatz zusätzlich bereitstellen muss – und das allein für Google Fotos, Google Drive und GMail. Aber Google besteht ja aus sehr viel mehr als nur diesen drei Produkten – und auch viele weitere Plattformen benötigen viel Speicherplatz.

Ich glaube nicht, dass Google eine echte Speicherplatz-Not hat, auch wenn die notwendigen gigantischen Datenberge wohl jegliche Vorstellung sprengen, aber natürlich kostet dieser Ausbau und die ständige Bereitstellung sehr viel Geld. Der Speicherplatz muss nicht nur geschaffen, sondern auch erhalten werden. Und weil man da natürlich nicht mit einigen Serverschränken im Keller auskommt und diese Daten auch transportiert werden wollen, was wiederum eine gewaltige Infrastruktur erfordert, dürften die Kosten nicht gerade gering sein. Viele weitere Details dazu findet ihr in diesem Artikel.

Und nun könnte man schon einmal prophylaktisch überlegen, welche Produkte im Google-Universum ebenfalls sehr viel Speicherplatz benötigen, der kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Vermutlich kommen viele Nutzer dabei auf denselben Namen: YouTube.

» Googles gigantische Datenmengen für die Ewigkeit: Soviel Speicher benötigen Google Fotos, Drive und GMail


YouTube: Videos kleinerer Kanäle werden mit Werbung monetarisiert; Uploader erhalten von Google keinen Cent




YouTube ist ein Speicherfresser
Der notwendige Speicherplatz zum Betrieb von YouTube lässt sich von mir nicht einmal annähernd schätzen, denn vermutlich wäre jede Schätzung noch zu niedrig angesetzt. Es gibt praktisch kein Thema, zu dem es keine Hunderte oder Tausende von YouTube-Videos gibt. Jedes erdenkliche Thema, jedes Ereignis ist aus zahlreichen Perspektiven festgehalten – und das bei Bedarf in allerhöchster Qualität. Dazu kommen unzählige Livestreams, die anschließend dauerhaft gespeichert werden.

YouTube ist schon seit langer Zeit zu einer sehr professionellen Plattform geworden, auf der vor allem monetarisierte Inhalte eine große Reichweite erzielen und durch die eingeblendete Werbung monetarisiert werden. Diese Inhalte, würde ich einfach mal behaupten, finanzieren sich von selbst und stellen für YouTube bzw. Google kein Problem da. Natürlich muss für diese Inhalte Speicher geschaffen werden – bei populären Inhalten für kurze Datenwege auch mehrfach, aber die notwendigen Investitionen werden durch Werbung getragen.

Aber es gibt auch die unendlichen Massen an „unsichtbaren“ YouTube-Videos. Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass gerade einmal vier bis fünf Prozent aller Videos mehr als 90 Prozent der Aufrufe generieren. Das sind die großen Cash-Cows. Aber die 95 Prozent weiteren Videos benötigen nicht weniger Speicherplatz, erzielen aber keine nennenswerten Umsätze oder sind in vielen Fällen überhaupt nicht monetarisiert. Es sind vor allem die zahlreichen Amateur- und Hobbyvideos. Und just nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe, kündigte YouTube an, viele weitere Videos zu monetarisieren und den Uploadern keinen Cent abzugeben. Shitstorm incoming…

Zieht YouTube den Stecker?
Auch diese Videos, die – mit Verlaub – niemanden interessieren, können mehrere Gigabyte an Speicherplatz belegen und werden für die Ewigkeit gespeichert – ohne, dass sie bisher auch nur einen einzigen Cent eingebracht haben. Wenn Google wirklich in Speicherplatz-Not sein sollte, zumindest aus Kostensicht, dann ist das eben nicht mehr tragbar. Natürlich sind diese Videos der Ursprung von YouTube, aber sie spielen heute keine große Rolle mehr. Oder einfach gesagt: Die unwichtigsten Inhalte erzeugen die meisten Kosten. Behaupte ich einfach einmal.




Schränkt YouTube den kostenlosen Upload ein?
Nun meine Prognose: Google wird schon bald den kostenlosen Upload bei YouTube einschränken. Vielleicht stellt man allen Nutzern noch einmal 15 Gigabyte zur Verfügung, die sie mit ihren Videos belegen dürfen – je nach Umfang der Nutzung ist das sehr großzügig oder sehr wenig. Wer darüber hinaus ist, muss seinen Kanal monetarisieren oder für YouTube zahlen. Eine Monetarisierung ist allerdings erst ab gewissen Grenzwerten möglich, sodass das für Amateur-Uploader sehr schwierig werden kann. Die nun angekündigte Monetarisierung vieler kleiner Kanäle ohne Ausschüttung ist vielleicht der letzte Strohhalm vor einem YouTube-Limit.

Eine solche Änderung würde für einen Aufschrei sorgen, aber mit Blick auf die Statistiken muss man eben sagen, dass wohl kaum jemand diese Videos vermissen würde. YouTube könnte sich eines gewaltigen Problems entledigen und der Nutzerverlust würde sich im kaum messbaren Bereich befinden. Ich rechne damit, dass das schon in wenigen Monaten umgesetzt wird und auch an anderen Stellen die Daumenschrauben weiter angezogen werden.

Und wer mich nun wieder einmal für verrückt erklären möchte: Auch die Einschränkung des kostenlosen Google Fotos-Kontingents habe ich vor wenigen Monaten prognostiziert. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist eine Plattform wie YouTube eben nicht tragbar. Zusätzlich würde man das drohende Problem der Uploadfilter, ja, das haben viele schon vergessen, abwenden können. Und das wäre auch ein „perfekter“ vorgeschobener Grund, um YouTube stark einzuschränken und das Ganze auf die Politik statt der eigenen wirtschaftlichen Interessen zu schieben.

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