Viele Menschen sind der Meinung, dass die Mobilfunknetze in Deutschland zu schlecht sind, außerhalb von Ballungsregionen gefühlt nur aus Funklöchern bestehen und großen Nachholbedarf haben. Diese Themen werden seit Jahren diskutiert und weil die Anforderungen an die Netze immer größer werden, bleibt es ein heikles Thema. Chip hat auch in diesem Jahr den „großen Netztest“ durchgeführt und zeigt, welches der drei Mobilfunknetze die besten Ergebnisse liefert.
Das mobile Web hat sich in den letzten Jahren rasend schnell entwickelt und durch „neue“ Technologien wie 5G zeigt sich, dass es noch sehr viel Nachholbedarf gibt – nicht nur in Deutschland. Sowohl Nutzer als auch die Bundesnetzagentur machen immer wieder Druck, letzte auch mit eigenen interaktiven Karten, aber die Provider kämpfen mit ganz eigenen Problemen beim Ausbau ihrer Stationen, sodass die Schuld bei Problemen nicht immer gleich bei den drei großen Unternehmen zu suchen ist.
Die Zeitschrift Chip hat auch in diesem Jahr wieder den Netztest durchgeführt, für den man Tag und Nacht durch das ganze Land gereist ist – sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn. Natürlich kann man nicht jeden Quadratmeter des Landes besuchen und vermessen, aber mit mehreren dutzend Städten, zahlreichen Regionen und deren Verbindungsstellen sowie aus Crowdsourcing-Daten ergibt sich ein repräsentatives Ergebnis für den großen Netztest.
Auf obigem Bild seht ihr die Gesamtwertung sowie das Ranking der drei großen Netzbetreiber. Am Ranking hat sich auch in diesem Jahr nichts verändert, sodass die Telekom weiter an der Spitze bleibt, Vodafone dem Unternehmen sehr eng auf den Fersen ist und bei O2 noch einiges a Nachholbedarf besteht. Tatsächlich schneidet O2 im Gesamtranking deutlich schlechter ab als im Vorjahr, obwohl man umgekehrt die größte Steigerung in puncto Netzqualität hinlegen konnte. Abgesehen vom Thema 5G gibt es dennoch nur die Noten Sehr gut bis Gut.
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Steigerung im Vergleich zum Vorjahr
Wer sich bereits auf einem hohen Niveau befindet, der muss sich natürlich weniger anstrengen. Genau das zeichnet sich auch bei der Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ab. O2 hat sowohl national als auch Außerorts stark zugelegt und die Netzqualität deutlich steigern können. Vodafone ließ es als Zweitplatzierter eher gemütlich angehen und die Telekom als langjähriger Netzkönig – zumindest laut den Tests – hat durch den Ausbau am wenigsten vorzeigbare Ergebnisse erreichen können.
Downloads & Uploads
Aber wie sieht es denn nun puncto Geschwindigkeit aus? Im obigen Ranking zeigt sich, dass das qualitativ beste Netz auch das schnellste ist. Die Telekom bietet gut 86 MBit/s im Download und 37 MBit im Upload an – starke Werte. O2 kommt beim Download fast nur auf die Hälfte (!) und beim Upload immerhin noch auf 25 MBit/s. Vodafone liegt in beiden Ranking ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Konkurrenten und hat solide Werte.
LTE-Verfügbarkeit in Deutschland Funklöcher
Funkloch ist nicht Funkloch, denn heutzutage kann man einen sehr schlechten Empfang und sehr langsame Qualität mit einem Funkloch gleichsetzen. Man ist zwar erreichbar und kann meistens auch telefonieren, aber das mobile Web und die Datenströme spielen eine solch gewichtige Rolle, dass man es dennoch als Funkloch bezeichnen kann – und das zeigt sich dann auf obiger LTE-Karte. Diese Verfügbarkeit ist noch stark ausbaufähig, vor allem weil ja schon seit langer Zeit gefühlt nur noch über 5G gesprochen wird.
Laut den Ergebnissen des Tests hat die Telekom noch noch 1.359 Funklöcher zu stopfen, Vodafone muss 1.871 Löcher im Netz flicken und der Trupp von O2 hat noch 1.795 Gebiete mit Funklöchern vor sich.
Schaut euch den gesamten Test bei Chip an und lest auch die wichtigen Informationen zum Messverfahren, die Auswertungen der Daten und weitere Statistiken. Erfasst wurden die von Chip erhobenen Daten ausschließlich mit Samsung Galaxy S10, die auf Autodächern befestigt waren.