Zutiefst fehlerhaft: US-Regierung reicht Kartellklage gegen Google ein; soll Websuche-Monopol ausnutzen

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Google wird seit vielen Jahren rund um die Welt kritisch beäugt und hat insbesondere in der Europäischen Union bereits empfindliche Strafen einstecken müssen, während es im Heimatmarkt stets gemütlich blieb. Aber damit ist es nun vorbei: Die US-Regierung hat Kartellklage gegen Google eingereicht, die dem Unternehmen das Ausnutzen der marktbeherrschenden Stellung vorwirft. Das Verfahren dürfte sich viele Jahre in die Länge ziehen und kaum absehbare Folgen haben.


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Es hat sich schon seit einigen Monaten abgezeichnet, aber dass es wirklich dazu kommt, hätten wohl dennoch nur die Wenigsten erwartet: Die US-Regierung hat gemeinsam mit elf Bundesstaaten Kartellklage gegen Google eingereicht. Die langen Beobachtungslisten zeigen, dass es wohl nicht die letzte Kartellklage sein wird, denn auch Amazon, Apple und Facebook müssen zittern – doch das Google-Verfahren könnte das mit Abstand größte und folgenreichste werden.

Die Kartellwächter werfen dem Unternehmen das Ausnutzen der marktbeherrschenden Stellung vor, die man mit der Suchmaschine erreicht hat. Google zwinge die Menschen dazu, die eigene Suchmaschine zu verwenden, in dem man sich bei Apple oder auch Mozilla Firefox mit mehreren Milliarden Dollar einkauft. Das sichere die absolute Dominanz der Suchmaschine und geben dem Unternehmen ein Monopol über Informationen und dementsprechend über Werbung im eigenen Netzwerk.

Die eingereichte Klage richtet sich zwar gegen die Suchmaschine und das Werbegeschäft, betrifft indirekt aber viele weitere Bereiche des Unternehmens. Schon vor einigen Tagen wurde der Verkauf des Chrome-Browsers gefordert, der dem Unternehmen die Marktmacht sichere. Nicht ausgeschlossen, dass dem Unternehmen am Ende des Verfahrens eine Entflechtung oder Zerschlagung droht.




Google hat sich mittlerweile ausführlich zu diesem Thema geäußert und hat die eingereichte Klage als „zutiefst fehlerhaft“ beschrieben. Die Menschen würden die Suchmaschine nutzen, weil sie sich dafür entscheiden – nicht weil sie dazu gezwungen sind oder keine Alternativen finden. Ich denke, das würden die meisten Beobachter und Nutzer unterschreiben, ganz egal wie man zum Unternehmen steht. Von einem Zwang zur Nutzung der Suchmaschine kann absolut keine Rede sein.

In einem langen Beitrag hat das Unternehmen umfangreich Stellung zu dem Thema bezogen und gezeigt, wie leicht sich die Suchmaschine in den verschiedensten Browsern ändern lässt. Gleichzeitig zeigt man, dass die Konkurrenz (Bing) es sogar schwerer macht und aufdringlicher in die Microsoft-Produkte integriert ist. Außerdem spricht man an, dass Heerscharen an Nutzern damals die Standard-Suchmaschine im Firefox von Yahoo! auf Google gewechselt haben. Warum sollten sie es nicht auch umgekehrt schaffen können?

Man kann von Googles Marktmacht und Dominanz in einzelnen Bereichen halten was man möchte, aber die nun eingereichte Klage entbehrt einer gewissen Grundlage. Andere Bereiche, wie etwa Android, sind da schon eher zu hinterfragen. Doch mit der Suchmaschine und dem Werbegeschäft beginnt es nun, gut möglich, dass weitere Verfahren in anderen Bereichen folgen. Für Google dürften die nächsten Jahre sehr sehr ungemütlich werden.

Die langfristigen Folgen sind kaum absehbar.

[Spiegel Online]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Zutiefst fehlerhaft: US-Regierung reicht Kartellklage gegen Google ein; soll Websuche-Monopol ausnutzen"

  • Total. Es geht hier nicht um „Gerechtigkeit“ — es darf einfach nicht sein, dass ein Unternehmen so umfassend den Markt kontrolliert.
    Warum man allerdings damit nicht bei Apple anfängt, die ihre Kunden deutlich restriktiver einsperren, ist mir komplett schleierhaft. Die haben ja nichtmal root auf den Smartphones.

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