Google hat gestern mit einem Hardware-Feuerwerk den neuen Google Chromecast mit Google TV und einige weitere Produkte vorgestellt, die alle bekannten Geräte in die nächste Generation bringen. Der neue Google Chromecast ist aber nicht nur ein neues Stück Hardware, sondern hat auch die neue Android TV-Oberfläche unter der Bezeichnung Google TV im Gepäck. Aber auch eine altbekannte App wird diese Bezeichnung tragen.
Der gestrige Abend war für alle Fans der Google-Hardware sehr wichtig, wenn auch nicht unbedingt überraschend. Im Vorfeld waren bereits alle Informationen über die neuen Geräte bekannt, doch rund um Android TV / Google TV / Google Chromecast gab es noch einige Verwirrungen.
Alle neuen Google-Produkte
Google hat gestern Abend den neuen Google Chromecast vorgestellt, bei dem man kaum sagen kann, ob dieser nun den klassischen Chromecast oder ein Android TV-Gerät ersetzt – denn im Grunde ist es eine Mischung aus beidem. Der neue Chromecast hat eine ähnliche Form wie der bekannte Streaming-Dongle, hat aber zusätzlich eine Google Assistant-Fernbedienung im Gepäck und bringt ein für diese Marke völlig neues Betriebssystem mit. Statt dem wenig interaktiven Ambient Modus gibt es nun Android TV mit Google TV.
Der Chromecast wird das erste Gerät sein, mit dem Google TV auf den Markt kommt – aber längst nicht das Letzte. Google hat bereits angekündigt, die Google TV-Oberfläche auch allen Android TV-Partnern zur Verfügung zu stellen und nach einer gewissen Übergangsfrist zur Voraussetzung zu erklären. Damit wird dann auch schon klar, dass es sich bei Google TV weder um eine Umbenennung, noch um ein neues Betriebssystem handelt. Es ist viel simpler.
Google TV ist lediglich ein Skin für Android TV. Es ist eine alternative Oberfläche für das Smart TV-Betriebssystem. Würden wir von einem Smartphone sprechen, dann wäre Google TV einfach nur ein alternativer Launcher. Und unter Android TV werkelt Android 11 – aber das ist wieder eine andere Geschichte.
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Das neue Google TV hat nichts mit dem alten Google TV zu tun, das vor einigen Jahren Googles erster Anlauf auf dem TV-Markt gewesen ist und sensationell gefloppt ist. Dennoch hat man sich entschieden, den Namen zu revitalisieren. Die neue Oberfläche von Google TV setzt im weitesten Sinne auf das YouTube-Konzept und hat sich von den großen Streamingdiensten das eine oder andere Merkmal abgeguckt, das man übernehmen konnte.
Google TV setzt auf eine lange Liste an Karussells. Jede Reihe enthält ein Thema und bietet in den horizontal scrollbaren Listen die dazu passenden Inhalte aus den großen Streamingdiensten. Eine Sortierung nach Dienst gibt es nicht mehr, sondern nur nach den medialen Inhalten. Auf den ersten Blick ist somit nicht mehr sichtbar, welcher Streamingdienst den entsprechenden Inhalt anbietet. Auf dem Zweiten steht es dann aber doch direkt in der Übersicht.
Ein kleiner Marker weist darauf hin, ob der Inhalt direkt konsumiert werden kann oder noch einer zusätzlichen Anmeldung bedarf – denn natürlich stellen die Streamingdienste ihre Inhalte nicht kostenlos zur Verfügung. Es ist der Fokus auf Inhalte und nicht Apps oder Dienste, der in der Vergangenheit bereits mehrfach bekannt geworden ist. Zusätzlich gibt es dadurch nur noch EINE Watchlist, auf der die medialen Inhalte aller Dienste abgelegt werden können.
In den Einstellungen lässt sich festlegen, aus welchen unterstützen Diensten die Inhalte zusammengestellt werden sollen. Alle großen Anbieter sind vom Start weg mit dabei.
Das neue Google TV wird vorerst nur auf dem Chromecast angeboten, wird aber sehr bald allen Android TV-Partnern angeboten, von denen Google vor allem Sony hervorhebt, und ist ab 2022 die Pflicht-Oberfläche für alle neuen Android TV-Geräte. Android TV wird also nicht verschwinden, sondern lediglich im Verborgenen weiter arbeiten und die entsprechende Funktionalität für die neue Google TV-Oberfläche anbieten: Android 11 -> Android TV -> Google TV. Etwas verwirrend, aber für den Endnutzer ist es einfach nur Google TV.
Google Play Movies wird zu Google TV
Und falls nun alle Unklarheiten beseitigt sind, können wir noch einmal nachlegen: Die seit vielen Jahren angebotene App Google Play Movies & TV wird nun ebenfalls in Google TV umbenannt. Sie trägt damit zwar den gleichen Namen wie die Oberfläche, hat aber grundsätzlich nichts mit dieser zu tun. Gut möglich, dass die App in irgendeiner Art und Weise in der Google TV-Oberfläche aufgehen wird, die aufgrund des Konstrukts ja theoretisch auch auf anderen Geräten angeboten werden könnte. Wir wollen auch nicht die neue Chrome Kaleidoscope-Oberfläche vergessen, die Ähnliches bieten soll.
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