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Die neuen Google-Logos: Die Designer hatten wohl einen sehr schlechten Tag – zu bunt, zu ähnlich & zu beliebig

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Vor wenigen Tagen wurde der Start von Google Workspace angekündigt, das nicht nur das neue Büropaket für Business-Kunden im Gepäck hat, sondern im Zuge dessen viele Google-Apps ein neues Logo erhalten. Im besten Falle kann man diese Logos als sehr auffällig und eindeutig zusammengehörig beschreiben. Auf der anderen Seite sind es wohl die schlechtesten Logos, die bisher aus Googles Design-Fabrik gekommen sind.


Googles Designer lieben Veränderung und müssen auch etablierte Dinge immer wieder auf den Kopf stellen, was bei vielen Nutzern im ersten Moment nicht gut ankommt. Rückblickend gesehen muss man sagen, dass sehr viele Design-Entscheidungen vielleicht gar nicht so schlecht waren und eben erst einmal die Neigung des Menschen, Gewohntes zu bevorzugen, durchbrechen müssen. Wer einen solchen Prozess verfolgen möchte, kann sich die Veränderung des Google-Logos und die Veränderung der Google-Startseite ansehen.

Google spendiert viele Apps mit Office-Bezug ein neues Icon. Das ist eigentlich nichts Besonders, denn kleine Anpassungen finden alle paar Jahre statt und als Nutzer kann man sich recht schnell daran gewöhnen. Doch diesmal ist alles ein wenig anders, denn die Designer hatten offenbar Vorgaben, die sich in der Form kaum erfüllen ließen und nun in dem Endprodukt resultieren, mit dem wir vermutlich in den nächsten Jahren leben müssen – wenn man die Entscheidung nicht noch einmal revidiert.

Schaut euch einfach einmal die obere Icon-Reihe an. Im Detail könnt ihr sie auf dieser Seite abrufen. Auf den allerersten Blick könnte man sagen, dass wir hier fünf Mal das gleiche Icon sehen, nur eben in verschiedenen Evolutionsstufen. Tatsächlich sind das aber schon die finalen Darstellungen für GMail, Google Kalender, Google Drive, Google Docs und Google Meet. Und das muss man dann auch erst einmal sacken lassen.


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Obiges Bild zeigt euch den Vergleich zwischen den derzeit noch verwendeten und den neuen Icons. Ganz objektiv darf ich behaupten, dass die alten Icons deutlich besser sind – und das aus sehr vielen Gründen. Natürlich sind Icons eine Geschmackssache und mit Sicherheit finden sich auch unter unseren Lesern Fans dieser neuen Icons – denn ganz ins Blaue werden die Designer sie wohl kaum veröffentlicht haben. Und dass Googles Designer Ahnung von dem haben, was sie tun, will ich ihnen gewisse nicht absprechen.

Es krankt an zwei Hauptproblemen: Die Farbwahl mag im großen Google-Logo sehr gut sein, doch bei den Icons wird man das Gefühl nicht los, dass sich die Farben beißen. Sie wirken einfach nur bunt und ohne jedes Konzept zusammengewürfelt. Das zweite Problem ist es, dass sich die Icons zu ähnlich sehen. Sie sind auf den ersten Blick nicht wirklich voneinander zu unterscheiden. Vor allem nicht für Nutzer, die die bisherigen Google-Icons und deren grundlegende Formgebung nicht kannten.

Das Problem wird sich verschlimmern, wenn weitere Google-Apps ein neues Logo erhalten. Erst vor einigen Monaten haben Google Maps und Google Fotos jeweils neue Logos bekommen und viele weitere Icons passen nun einfach nicht mehr in diese Reihe. Auch die neuen Maps- und Fotos-Icons wollen nicht so recht zu den neuen Logos passen. Bislang hatten Google-Icons hauptsächlich die Aufgabe, das Produkt und dessen Kernfunktion zu symbolisieren, was nicht immer, aber sehr häufig, gelungen ist. Jetzt geht es vor allem darum, eine Einheit zu bilden. Und dafür wirft man dann den ikonischen GMail-Umschlag, die angenehmen Google Drive-Farben und weitere Bildmarken über Bord.

Man kann sich nur vor dem Tag fürchten, an dem der Chrome-Browser in solchen Farben gehalten sein wird, an dem Google Keep seinen gelben Notizzettel verliert, Google Messages die auf blauem Grund gezeichnete Sprechblase und so weiter. Auch das Google-Icon selbst dürfte zur Debatte stehen und eigentlich bald angepasst werden. Und dann hat man irgendwann eine lange Reihe von Icons in völlig gleicher Farbe und Formgebung auf dem Homescreen oder Desktop und muss suchen oder sogar den App-Titel lesen, um die richtige App zu finden.

Schaut euch dazu einfach einmal folgendes Mockup an, dass die Icons in kleiner Form zeigt, so wie sie normalerweise dargestellt werden. Kaum zu unterscheiden und insbesondere die Zahl im Google Kalender-Icon bleibt ohne Lupe unlesbar.




Wie konnte es dazu kommen?
Die große Frage ist, wie es zu diesen Icons kommen konnte. Diese Icon-Katastrophe trägt nicht wirklich zur Sympathie der einzelnen Produkte bei und lässt sie meiner Meinung nach eher wie Spielzeuge wirken. Aber vielleicht war genau das auch das Ziel. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Designer klare Vorgaben hatten, in deren Rahmen sie sich kaum anders bewegen konnten und dann diese Arbeit abliefern mussten, die wir am Dienstag präsentiert bekamen:

  • Alle Icons müssen eine Einheit bilden und Zusammengehörigkeit zeigen
  • Es dürfen nur die vier Google-Farben inklusive Schattierung zum Einsatz kommen
  • Die Grundform der bisherigen Icons soll erhalten bleiben
  • Die Icons sollen herausstechen

Nun, die Designer haben diese Vorgaben, die ich einfach mal hineininterpretiere, auf jeden Fall erfüllt.

Um die alten Icons, insbesondere dem weltbekannten (behaupte ich einfach einmal) GMail-Briefumschlag ist es wirklich sehr Schade. Die bisherigen Icons haben in jeder Größe vom kleinen Icon bis zum Plakat funktioniert und sahen immer gut aus. Von den neuen Icons kann man das wohl höchstens auf einer Standardgröße behaupten. Als Mini-Icon sind sie schwer zu erkennen und auf volle Größe aufgepumpt verlieren sie ihre gesamte Dominanz und Relevanz. Schade.

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