Am heutigen 16. September ehrt Google die deutsche Dichterin Mascha Kaléko mit einem sehr schönen Doodle. Mascha Kaléko wird der Stilrichtung der „Neuen Sachlichkeit“ zugeordnet und vor allem mit der Großstadtlyrik in Verbindung gebracht. In ihrem Fach gilt sie als eine der erfolgreichsten Dichterinnen überhaupt und wird unter anderem dafür mit dem heutigen Google-Doodle geehrt.
Auf dem heutigen Google-Doodle für Mascha Kaléko gibt es einiges zu entdecken und auf den ersten Blick wirkt es schon wie ein ganz eigenes Kunstwerk inklusive Suchbild. Bei näherer Betrachtung sehen wir dann aber die einzelnen Elemente. Auf der linken Seiten sehen wir Mascha Kaléko, die uns direkt anschaut, man könnte schon sagen anstarrt, und somit schon einen wichtigen Hinweis auf ihre Stilrichtung gibt.
Als zweites Element fallen die zahlreichen Blumen und Pflanzen sowie die Regenwolken auf, die über diesen niedergehen. Dabei handelt es sich um eine Metapher aus ihren Werken „Das bißchen Ruhm“ sowie „Die frühen Jahre“, in denen diese Pflanzen und auch die Regenwolken eine wichtige Rolle spielen. Mehr dazu in den folgenden Absätzen. Und der gesamte Rest des Doodles ist tatsächlich eine große Schreibmaschine, die an vielen Stellen angedeutet, aber nicht vollständig zu sehen ist.
Der Google-Schriftzug ist auf den Tasten der Schreibmaschine zu sehen, von der einige weitere Tasten so geschickt versteckt sind, dass nur die Buchstaben für Google sichtbar bleiben. Die einzelnen Tasten könnte man als überdimensional groß beschreiben.
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Entwürfe zum Doodle für Mascha Kaléko
Das heutige Google-Doodle für Mascha Kaléko wurde von der Hamburger Gastdesignerin Ramona Ring entworfen, die neben dem fertigen Werk auch ihre Entwürfe veröffentlicht hat. Außerdem gibt es einige kurze Sätze zum Motiv des Doodles, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen und vielleicht noch etwas mehr Klarheit in die Darstellung bringen.
I read many of her poems, and what I found compelling amongst other things was her metaphor for fame in „Das Bißchen Ruhm“: flowers in a greenhouse that you have to keep watering and tending. I also liked how she talked about leaning against rain clouds in „Die frühen Jahre”: the clouds were a metaphor for the hardship she had to endure already as a young child. Those are the elements I drew from her poetry that inspired the Doodle artwork.
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https://www.youtube.com/watch?v=qdQuhXAtdV4
Wer war Mascha Kaléko?
Mascha Kaléko wurde am 7. Juni 1907 als Golda Malka Aufen in Österreich-Ungarn als Kind jüdischer Eltern geboren. Ihre Mutter war österreichisch-jüdisch und ihr Vater russisch-jüdisch. Das sollte natürlich im zweiten Weltkrieg eine sehr große Rolle spielen. Aber auch im ersten Weltkrieg sowie den folgenden Jahren zog sie mit ihrer Familie zwischen mehreren deutschen Städten, bis man endlich Ruhe fand und sich in Berlin niederließ.
Ab dem Jahr 1929, im Alter von 22 Jahren, entdeckte sie ihre lyrische Ader und begann mit der Veröffentlichung erster Werke.
1929 veröffentlichte Mascha Kaléko erste Kabarett-Gedichte (in der Zeitung Querschnitt), die im heiter-melancholischen Ton die Lebenswelt der kleinen Leute und die Atmosphäre im Berlin ihrer Zeit widerspiegeln. Ab 1930 wirkte sie beim Rundfunk und im Künstlerkabarett (Küka) mit. Edmund Nick und Günter Neumann vertonten ihre Texte, vorgetragen wurden diese von Interpretinnen und Schauspielerinnen wie Rosa Valetti, Claire Waldoff oder Annemarie Hase.
1933 publizierte sie das Lyrische Stenogrammheft, über das der Philosoph Martin Heidegger 1959 an sie schrieb: „[…] Ihr ‚Stenogrammheft‘ sagt, dass Sie alles wissen, was Sterblichen zu wissen gegeben.“ Die reichsweite nationalsozialistische Bücherverbrennung im Mai 1933 betraf das erfolgreiche Werk nicht. Es war im Januar 1933 erschienen und die Nationalsozialisten wussten damals noch nicht, dass Mascha Kaléko Jüdin war. Das kleine Lesebuch für Große erschien 1934.
Charakteristisch für Mascha Kalékos Arbeit ist die Großstadtlyrik mit ironisch-zärtlichem, melancholischem Ton. Als einzige bekannte weibliche Dichterin der Neuen Sachlichkeit wurde sie häufig mit ihren männlichen Kollegen verglichen, so bezeichnete man sie als „weiblichen Ringelnatz“ oder nannte sie einen „weiblichen Kästner“. Ihre Gedichte wurden – als Chansons vertont – von Diseusen wie Hanne Wieder gesungen oder werden von Sängern wie Rainer Bielfeldt oder Rebekka Ziegler noch heute vorgetragen.
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