Googles Entwickler arbeiten nicht nur an den großen Produkten, sondern auch an unzähligen kleinen Projekten – nicht selten auch in ihrer Freizeit. Dabei entstehen immer wieder interessante Projekte, die als Tech-Demo fungieren und allen Nutzern zur Bespaßung zur Verfügung stehen. Das neueste Projekt ist der Lo-Fi Player, bei dem es sich im weitesten Sinne um ein Tool zum Musikmachen handelt, bei dem der Nutzer von der Künstlichen Intelligenz unterstützt wird.
Viele erfolgreiche Songs entstehen heute am Computer bzw. am Mischpult und haben nicht mehr viel mit echten Instrumenten zu tun. Im Tonstudio findet man höchstens noch eine angestaubte Gitarre und ein Klavier als Ablage, aber den Rest übernehmen sündhaft teure Computer, mit denen sich Sound generieren lassen. Google bietet mit dem Song Maker schon seit langer Zeit ein sehr bescheidenes, aber nicht weniger spaßiges, Tool für diese Zwecke. Nun kommt ein weiteres dazu.
Ein Google-Entwickler hat den Lo-Fi Player gestartet, der sowohl zur Bespaßung als auch als Tech-Demo für die KI-Plattform TensorFlow und dessen Magenta-Team dienen soll. Dabei handelt es sich nicht um ein Point & Click-Adventure, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, sondern um einen Musikgenerator im Room-Stil. Der Entwickler hat diesen Stil gewählt, um die Simplizität zu demonstrieren und gleichzeitig einen Hingucker für die eigentlich „langweiligen“ Menüs bieten wollte.
Der Nutzer befindet sich die ganze Zeit über in diesem einen Raum und kann mit den zahlreichen Objekten interagieren, die in den meisten Fällen eine Auswirkung auf die in Dauerschleife abgespielte Musik haben. So lassen sich weitere Instrumente hinzufügen, deren Lautstärke, Geschwindigkeit und Stil anpassen oder auch bereits aktivierte Instrumente abschalten. Außerdem lässt sich eine Grundstimmung für den Song festlegen, die Geschwindigkeit anpassen oder ein Stimmungswechsel festlegen.
Als Nutzer kann man nur mit den zahlreichen Optionen die im Hintergrund gespielte Musik beeinflussen, aber nicht selbst in die Tasten greifen. Damit es nicht langweilig wird, formt die Künstliche Intelligenz immer wieder einen mehr oder weniger schönen Sound aus den Eingaben des Nutzers. Das Ergebnis könnte man eher als stimmungsvolle Hintergrundmusik bezeichnen, die bei einem guten Ergebnis mit anderen Nutzern geteilt werden kann.
Spannend wird die Sache mit diesem Live-Video bei YouTube, denn darüber können alle Nutzer gemeinsam musizieren. Im Live-Video ist das Spiel bzw. die Musikplattform zu sehen, die durch Befehle über den YouTube-Chat gesteuert werden kann. Eine interessante Idee, die mangels Popularität aber derzeit nur von einer Handvoll Nutzern bevölkert wird, was den Spaßfaktor leider etwas mildert. Mit etwas mehr Promotion und mehr Möglichkeiten wäre das ein tolles Konzept zum gemeinsamen Musizieren.
Viele Details zu diesem Projekt findet ihr in diesem Blogpost.