Trotz zahlreicher Maßnahmen ist Onlinebetrug mit Phishing, Scamming und ähnlichen Methoden nach wie vor ein blühendes Geschäft – und zwar blühender, als es so mancher denken würde. Viele Nutzer sind längst auf die Betrugsmethoden sensibilisiert, was die Daten einzelner Nutzer umso wertvoller macht. Sicherheitsforscher haben nun eine interessante Aufstellung veröffentlicht, wie viel Geld ein gehacktes Konto wert ist. Ein Google-Konto liegt im unteren dreistelligen Bereich.
Spam, Phishing, Scamming und viele ähnliche Methoden machen vielen Nutzern das Leben schwer. Den einen, weil sie erst einmal alles anklicken, was ihnen unter den Mauszeiger kommt und den anderen, weil sie die Verwandtschaft und Bekannten darauf sensibilisieren müssen. Man sollte meinen, dass diese Betrugsmethoden heute keine großen Chancen mehr haben – aber weit gefehlt. Sie mögen weniger verbreitet sein, werden dafür aber zielgerichteter eingesetzt.
Onlinebetrug ist offenbar ein sehr lohnendes Geschäft: Sicherheitsforscher haben sich im Dark Web umgesehen und zahlreiche „Angebote“ miteinander verglichen, die Zugangsdaten, Konten, Kreditkartendaten und vieles mehr zum Stückpreis oder in großen Paketen verkaufen – und die Preise haben es in sich. Wer dachte, dass gehackte Konten in Tausenderpaketen für drei- oder vierstelligen Summen angeboten werden, der irrt gewaltig.
Allein für ein einzelnes gehacktes Google-Konto (Die Rede ist von GMail-Konto, aber das ist ja meist gleichzusetzen), zahlt man im Dark Web 156 Dollar. Für etwa die Hälfte, nämlich 75 Dollar, bekommt man ein gehacktes Facebook-Konto. Gehacktes Instagram- oder Twitter-Konto gibt es für um die 50 Dollar. Etwas teurer wird ein gehacktes PayPal-Konto, denn dafür muss man schon knapp 200 Dollar auf den virtuellen Dark Web-Tisch legen.
So teuer sind gehackte Konten im Dark Web:
- Google: 155,73 Dollar
- Facebook: 74,50 Dollar
- Instagram: 55,45 Dollar
- Twitter: 49 Dollar
- PayPal: 198,56 Dollar
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Die Liste der Sicherheitsforscher enthält noch viele weitere „Angebote“ von Followern auf diversen Plattformen über gefälschte Reisepässe, Versicherungspolizzen, Führerscheine und gestohlene Kreditkarten bis hin zu gestohlenen PayPal-Konten. Der Markt scheint sehr groß zu sein und man kann sagen, dass es nichts gibt, was man dort nicht kaufen bzw. in seinen Besitz übergehen lassen kann. Das sind, für mich als Laie, gerade bei den Social Media-Konten schon riesige Dimensionen.
Ein Google-Konto für 156 Dollar
Der Preis eines Google-Kontos erscheint sehr hoch, aber wenn man darüber nachdenkt, was da so alles dranhängt, dann ist es sicherlich sehr häufig ein Kleckerbetrag. Von zahlreichen vertraulichen E-Mails und Dokumenten, wertvollen Kontaktdaten bis hin zu Kreditkartendaten und Passwörtern für unzählige Webseiten findet man darin alles, was „interessant“ sein könnte und sicherlich mit ausgeklügelten Systemen zu viel Geld gemacht werden kann.
Bei Facebook, Twitter und Instagram dürfte es wohl eher darum gehen, die zahlreichen gutgläubigen Follower zu erreichen, was – könnte ich mir vorstellen – sicher sehr gut funktioniert. Man denke nur an die riesige Scam-Welle bei Twitter im vergangenen Monat, die den Betrügern laut Medienberichten mindestens zwei Millionen Dollar in Bitcoin eingebracht haben. Da kann man dann schon Mal ein paar Tausender investieren…
Und damit euer Google-Konto nicht oder zumindest deutlich schwerer übernommen werden kann, selbst wenn das Passwort im Netz gehandelt werden sollte, aktiviert die Bestätigung in zwei Schritten!