Google Play Music: Letzte Chance! So lassen sich jetzt alle eigenen Songs herunterladen – bevor es zu spät ist
Google wird der Musikplattform Google Play Music schon in wenigen Tagen den Stecker ziehen und legt allen Nutzern den Wechsel zur nicht mehr ganz so frischen Plattform YouTube Music nahe. Der Wechsel ist zwar sehr leicht, aber die Unterschiede zwischen den Musikplattformen noch sehr groß – auch in puncto Download. Wer alle selbst hochgeladenen Songs herunterladen möchte, muss JETZT aktiv werden.
Google Play Music wird schon sehr bald eingestellt und den zehnten Geburtstag somit knapp nicht mehr erleben. Stattdessen sollen die Nutzer zu YouTube Music wechseln, das in den letzten Monaten stark ausgebaut wurde und auf den ersten Blick alle Features mitbringt, die man als Nutzer benötigen könnte. Erst auf den zweiten Blick, der vielleicht etwas zu spät erfolgt, wird allerdings klar, dass die Unterschiede nicht nur im Detail stecken, sondern zum Teil sehr gravierend sein können.
Google Play Music ist im Jahr 2011 nicht als Streamingplattform gestartet, sondern war von Beginn an eine Musikplattform: Alle Nutzer hatten die Möglichkeit, tausende Songs kostenlos in die Cloud zu laden und somit nicht nur zu sichern, sondern auch auf zahlreichen Geräten abzuspielen. Das war wohlgemerkt noch vor dem Aufstieg von Spotify, Amazon Music und den weiteren Konkurrenten – auch wenn sie damals bereits existiert haben.
Die Möglichkeiten zum Kauf von einzelnen Titeln, ganzen Alben und später das monatliche Streaming-Abo kamen erst im Laufe der Zeit dazu und haben das ursprüngliche Konzept etwas in den Hintergrund rücken lassen. Allein schon deswegen kann YouTube Music Google Play Music nicht vollständig ersetzen, weil beide Plattformen unter völlig anderen Voraussetzungen gestartet sind: Eines war eine Hosting-Plattform, das andere ging aus dem Musikvideo-Streaming hervor.
YouTube Music bietet zwar ebenfalls die Möglichkeit zum Upload eigener Songs, ermöglicht aber derzeit keinen Download dieser Songs. Wer also zahlreiche eigene MP3s hochgeladen hat, wird diese zu YouTube Music übernehmen, aber nicht im Original herunterladen können. Das müsst ihr JETZT noch tun, so lange Google Play Music noch Online ist. Aber wie lassen sich die Songs herunterladen? Das ist heutzutage tatsächlich gar nicht mehr so einfach.
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Relativ unbemerkt wurde der Funktionsumfang von Google Play Music in den letzten zwei Jahren zurückgefahren, sodass es keine einfache Downloadmöglichkeit mehr gibt. Die früher angebotene Möglichkeit zum Download ganzer Playlisten ist verschwunden und der Einzel-Download von Songs ist nur bei sehr kleinen Musiksammlungen denkbar. Also wenden wir uns einem alten Tool zu, das von Google offiziell nicht mehr beworben, aber nach wie vor zum Download angeboten und unterstützt wird: Der Google Play Music Manager.
Der Google Play Music Manager war ursprünglich dafür vorgesehen, Songs vom Desktop zur Cloudplattform hochzuladen und war lange Zeit auch die einzige Möglichkeit, dies zu tun. Mittlerweile funktioniert das mehr schlecht als recht, aber die App funktioniert auch in die andere Richtung. Es ist möglich, entweder die gesamte Musik-Bibliothek oder nur die gekauften Songs herunterzuladen – aber auch das mit einigen Stolpersteinen.
Die Installation
Ihr könnt den Google Play Music Manager hier herunterladen. Schon beim Download und der Installation bemerkt ihr am alten Google-Logo, das hier etwas Antikes ausgepackt wird. Das führt, zumindest bei mir, dazu, dass der Login zum Problem wird. Ihr müsst ein Captcha eingeben, das leider nicht geladen werden kann. Bei mir hat folgender Trick geholfen: Rechtsklick auf das Captcha, dann die URL kopieren und in den Browser einfügen. Dann ist es sichtbar und kann entsprechend eingegeben werden. Sollte das nicht funktionieren, könnt ihr leider aufhören zu lesen.
Der Download
Habt ihr euch erfolgreich eingeloggt, könnt ihr in der Oberfläche der App in den Reiter „Herunterladen“ wechseln und dort direkt auswählen, was ihr herunterladen möchtet. Ihr habt die Wahl zwischen „Meine Musik“ und „kostenlose und gekaufte Titel“. Erstes sind alle Songs, die ihr selbst hochgeladen habt. Zweites sind alle gekauften oder kostenlos gesicherten Titel. Zweites ist in Erstem nicht enthalten. Anschließend wählt ihr den Speicherort aus und schon wird der Music Manager im Hintergrund seine Arbeit verrichten.
Alle Dateien werden nach dem klassischen Ordnersystem INTERPRET -> ALBUM -> TITEL abgelegt. Das lässt sich nicht ändern, dürfte für die meisten Nutzer aber passend sein.
Kleiner Hinweis: Der Download ist langsam. Sehr langsam. Laut mehrerer Aussagen im Web und meiner Beobachtung schafft ihr etwa 1.000 Songs pro Tag, ganz unabhängig davon, wie schnell eure Internetverbindung eigentlich wäre. Solltet ihr das Google Play Music-Limit von 100.000 Songs voll ausnutzen, kann es also mehrere Monate dauern (!). Dementsprechend solltet ihr sehr früh mit diesem Download beginnen und werdet ihn bis zur Einstellung der Plattform möglicherweise dennoch nicht beenden können. Zwar wird Google den Stecker ganz endgültig erst im Dezember ziehen, aber wie lange dieses eigentlich nicht mehr unterstützte Tool noch funktioniert, lässt sich nicht sagen.
Weil dieser Download nicht in Googles Interesse ist, wird man die Server mit Sicherheit nicht hochfahren und die absichtliche Drosselung aufheben. Ein anderer Weg ist mir leider nicht bekannt. Direkt in der Oberfläche ist es nicht möglich, über Google Takeout erhaltet ihr nur die Metadaten und nach dem Umzug zu YouTube Music ist ein Download wie bereits betont gar nicht mehr möglich. Beeilt euch also, bevor es zu spät ist.
Die heruntergeladenen Dateien enthalten alle Metadaten, sodass ihr diese beim Upload bei der Konkurrenz wieder vorfinden solltet. Nach dem etwas holprigen und aufwendigen Umzug könnt ihr dann also die neue Musik-Heimat genießen. Ich würde jedem Nutzer empfehlen, diesen Download jetzt anzustoßen, auch wenn ihr bei YouTube Music bleiben möchtet. Denn der Umzug von YouTube Music zu einer anderen Plattform wird dann wohl nicht mehr ohne Weiteres möglich sein.
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Das ganze lässt sich auch etwas komfortabler über den Google Datenexport (https://takeout.google.com/) herunterladen. Hier bekommt man dann eine oder mehrere ZIP Dateien mit seinen Playlists und allen Musikdateien, die sich zudem auch schneller herunterladen lassen.
Das war zumindest bei mir die „letzte Chance für Google“
Google hat schon zuviele Dienste eingestellt als dass ich
mich noch einmal auf igendwelche Dienste von Google
einlassen würde.
Die Musik die ich auf Google Music habe/hatte ist
eh längst runtergeladen und auf den Youtube-Kram
werde ich mich erst gar nicht mehr einlassen.
Soll Google also ruhig den Stecker ziehen, dann
gehen wir spätestens zum Jahresende eben
getrennte Wege und ich werde Google nicht
vermissen.
Super Hinweis, vielen Dank. Manager bei chip heruntergeladen, einfach angemeldet, keinerlei Probleme.