Corona-Warn-App: Erste Downloadzahlen aus dem Play Store, aktive Nutzung & endlich steigende Bewertungen
Die Corona-Warn-App ist seit mehr als sechs Wochen verfügbar und gehört für viele deutschsprachige Nutzer von Beginn an zur Grundausstattung auf ihren Android-Smartphones oder iPhones. Nach gut eineinhalb Monaten hat das Robert-Koch-Institut nun erstmals detailliertere Einblicke in die Downloadzahlen gegeben und verraten, wie sich die Downloads zwischen Google Play und dem Apple App Store aufteilen. Aber auch in puncto Bewertungen geht es endlich Bergauf.
Selten gab es eine App, über die so viel diskutiert wurde, wie die Corona-Warn-App – und das sogar noch, bevor die erste Codezeile geschrieben wurde (!). Nach dem Hype der ersten Wochen hat sich diese Diskussion aber längst erledigt, die Corona-Warn-App ist für viele Nutzer zur Selbstverständlichkeit geworden und die, die sie ablehnen, müssen sie ja auch weiterhin nicht installieren und nutzen. Dabei hat es sich festgefahren, was sich auch in den Downloadzahlen niederschlägt.
Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Corona-Warn-App große Probleme hatte und aufgrund dessen viele Nutzer nicht zeitgerecht vor möglichen Gefährdungen gewarnt wurden – was ja bekanntlich der grundlegende Zweck dieser App ist. Mittlerweile ist das zwar nicht vollständig behoben, aber schon wieder vergessen und so ist die App wieder aus den negativen Schlagzeilen verschwunden – was sich wiederum in zwei wichtigen Kennzahlen niederschlägt.
Mit Stand vom 28. Juli kommt die App auf 16,4 Millionen Downloads und konnte damit nur noch marginal wachsen, denn vor einer Woche stand man bei 16,2 Millionen Downloads. Weil die Zahl seit drei Tagen nicht mehr aktualisiert wurde, muss man davon ausgehen, dass es nach wie vor bei 16,4 und 16,5 Millionen steht – wobei das natürlich keinen großen Unterschied macht. Dass das Wachstum so extrem eingebrochen ist, ist aber keine Überraschung.
Eine Überraschung gab es hingegen bei der Vermeldung der Downloadzahlen, denn erstmals schlüsselt das Robert-Koch-Institut diese separat für die beiden App Stores Google Play und Apple App Store auf. Nicht nur dieser Schritt ist überraschend, sondern auch die veröffentlichten Zahlen hätte man in der Verteilung sicherlich nicht erwartet.
Downloadzahlen
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass über den Google Play Store 8,7 Millionen Downloads generiert wurden und über den Apple App Store 7,7 Millionen. Angesichts der statistischen Verteilung von 30 Prozent iOS und 70 Prozent Android in Deutschland ist das schon interessant. In vielen weiteren Ländern, in denen die deutsche Corona-Warn-App ebenfalls verfügbar ist, liegt der Android-Anteil sogar höher. Es zeigt sich, dass iPhone-Nutzer offenbar eher dazu bereit sind, diese App zu installieren. Ob sie sie auch verwenden, steht auf einem anderen Blatt.
Diese einzelne Aufschlüsselung wird irgendwann einen ungefähren Einblick in die Nutzerbasis ermöglichen – nämlich dann, wenn die Marke von 10 Millionen Downloads im Google Play Store durchbrochen wird. Weil der Google Play Store derzeit nur von „+5 Millionen Downloads“ spricht und der nächste Schritt bei „+10 Millionen“ kommt, wird das einen interessanten Vergleich geben. Hätten alle Nutzer, die die App je heruntergeladen haben, sie nach wie vor installiert, müssten beide Zähler in etwa zur gleichen Zeit umspringen. Das wird aber sicherlich nicht passieren.
Wenn wir uns die Entwicklung der Downloadzahlen ansehen, dann dürfte es aber noch einige Wochen oder gar Monate dauern, bis diese Marke geknackt ist. Lediglich eine deutliche Verschärfung der Situation, eindeutige Beweise und große Medienberichte über den extrem positiven Einfluss dieser App oder Ähnliches könnten dabei helfen, noch einmal einen Turbo einzulegen.
Aktive Nutzung der App
Mit Stichtag 28. Juli wurden bereits 792 TeleTans generiert. Das bedeutet, dass diese Anzahl an Nutzern davor gewarnt wurden, mit einer Infizierten Person Kontakt gehabt zu haben. Das klingt bei vermeintlich 16 Millionen Nutzern nicht viel, muss aber natürlich etwas weiter gesehen werden. Diese 792 Personen haben sich, das ist allerdings nicht nachvollziebar, dann vermutlich selbst testen lassen oder in Quarantäne begeben und konnten somit keine weiteren Menschen ab diesem Zeitpunkt anstecken.
App-Bewertungen
Nachdem die Probleme der letzten zwei Wochen wieder ein Stück weit in Vergessenheit geraten sind, ging es auch mit den App-Bewertungen erstmals wieder aufwärts. Aktuell kommt man auf 3,4 Sterne und in den letzten Tagen gab es überwiegend 5-Sterne-Bewertungen. Die negative Presse könnte natürlich auch mit hereingespielt haben, denn so sahen sich überzeugte Nutzer vielleicht dazu aufgefordert, ihrer Meinung mit einer positiven Bewertung Ausdruck zu verleihen.
Die Bewertungen der letzten Wochen:
- Vor 6 Wochen: 4,7 Sterne
- Vor 5 Wochen: 4,3 Sterne
- Vor 4 Wochen: 3,9 Sterne
- Vor 3 Wochen: 3,5 Sterne
- Vor 2 Woche: 3,3 Sterne
- Vor 1 Woche: 3,2 Sterne
- Heute: 3,4
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FALSCH!
TeleTans sind NICHT Nutzer die gewarnt wurden!
Es sind Nutzer der App die positiv getestet wurden. Das ist etwas ganz anderes.
Eine TeleTan kann zu 0 Warnungen führen oder zu tausend… Kommt darauf an, wie viele Nutzer die App verwenden. Denn eine Warnung gibt es nur wenn (1) die Infektion mit einer TeleTAN gemeldet wird (TeleTAN ausgestellt reicht nicht!), (2) BEIDE die App verwenden und das Handy dabei haben, (3) die App funktioniert. Hilfreich ist das aber erst wenn (4) der andere auch infiziert würde, und (5) nicht anderwertig bereits in Quarantäne kam, bspw. durch Symptome, klassische Kontaktermittlung, etc. Also fast nie.
In den Pressemitteilungen der Gesundheitsämter würde bisher ein (1) einziger Fall erwähnt in dem eine Infizierter ohne Symptome wegen der App positiv getestet wurde!
Wenn das RKi Mal statt den App-Downloads endlich die Tagesupdate-Downloadzahlen herausrücken würde (Wink mit dem Zaunpfahl an die Medien wie euch, da Mal nachzufragen) dann wüssten wir mehr.
Solange die Nutzer nicht von der App profitieren, wird es bei weniger als 25% der Bevölkerung bleiben!
Wird allerdings für die Teilnahme an einer Veranstaltung, einem Flug oder anderen problematischen Ereignissen das Vorzeigen der App oder ein neuer Test verlangt, werden sich sehr viele für die App entscheiden.
Man könnte dann auch auf die Maskenpflicht beim Einkaufen verzichten und stärker zur Normalität zurückkehren, falls wir 80% App Nutzer hätten.
Ich halte es für einen schweren Fehler, dass Spahn ein Kopplung von Freizügigkeit und App nicht will. Die App darf allerdings nicht zur Pflicht werden, da dies zu Trotzreaktionen führen würde