Irre Summen: Google zahlt Apple mehrere Milliarden Dollar für die Standardsuchmaschine auf dem iPhone
Google und Apple teilen sich den Smartphone-Markt seit vielen Jahren untereinander auf, stehen sich dabei aber nicht in allen Bereichen als Konkurrenten, sondern auch Geschäftspartner gegenüber. Google zahlt dem iPhone-Hersteller schon seit vielen Jahren irre Summen allein dafür, dass die eigene Websuche im Safari-Browser als Standard eingestellt ist, wobei die Beträge immer weiter gestiegen sind. Jetzt gibt es neue Zahlen.
Apple hat viele Jahre daran gearbeitet, auf die Google-Dienste zu verzichten und hat erst vor wenigen Tagen viele Neuerungen vorgestellt, mit denen diese Strategie fortgesetzt wird – unter anderem durch eine eigene Translate-App. Bei der Websuche wird sich allerdings auf absehbare Zeit nichts ändern, denn Google schickt Jahr für Jahr zahlreiche Geldkoffer nach Cupertino, um die prominente Position im Safari-Browser zu behalten.
Wie aktuelle Unterlagen nun zeigen, hat Google im vergangenen Jahr gut 1,3 Milliarden Euro an Apple überwiesen, um weiterhin für ein Jahr die Standard-Suchmaschine im Safari-Browser zu sein – und das nur in UK. Das ist ein irrer Betrag, vor allem wen man bedenkt, dass Großbritannien in etwa 66 Millionen Einwohner hat. Selbst wenn jeder Brite ein iPhone besäße, wären das knapp 20 Euro pro Nutzer. Natürlich verdient Google viel Geld mit Werbung, aber das erscheint mir dann doch ganz persönlich sehr hoch gegriffen.
Apple ist in UK so stark wie in kaum einem anderen Land und hat je nach Quelle zwischen 30 und 35 Prozent Marktanteil. Geben wir also jedem Säugling und Technologie-Verweigerer noch ein iPhone in die Hand, dann macht das 22 Millionen iPhone-Nutzer und somit 60 Euro pro Nutzer. Ich bezweifle stark, dass Google das allein durch diese Standardposition wieder herausholen kann. Natürlich geht es dabei auch um die Präsenz in die Marke, aber die immer weiter steigenden Summen dürften diesem Spiel wohl bald ein Ende setzen.
Erst im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Google für das Jahr 2018 9,5 Milliarden Dollar an Apple gezahlt hat, um weltweit die Standard-Suchmaschine zu stellen. Wenn man nun in UK schon bei einer solch astronomischen Summe ist, mag man sich die globale Zahl kaum vorstellen. Für Deutschland gab es bisher keine belastbaren Zahlen.
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Diese Summen sind aber nicht nur mich astronomisch, sondern beschäftigen nun auch die britische Wettbewerbsbehörde. Diese wurde wohl von der Konkurrenz, namentlich Microsoft und DuckDuckGo, auf diese Praxis hingewiesen. Die Konkurrenz kann sich solche Summen nicht leisten und hat es somit schwer, auf dem Markt zu bestehen. Mit dem Apple-Deal und den Android-Smartphones mit voreingestellter Google-Suche ist Google das Monopol im mobilen Bereich kaum zu nehmen.
The scale of these payments is striking and demonstrates the value that Google places on these default positions. In 2019, Google paid around £1.2 billion in return for default positions in the UK alone, the substantial majority of which was paid to Apple for being the default on the Safari browser. Rival search engines to Google that we spoke to highlighted these default payments as one of the most significant factors inhibiting competition in the search market. Consumers primarily access the internet through mobile devices, which account for over two-thirds of general searches, a share which has grown substantially in recent years and is likely to continue to grow in the future.
Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird. Wir berichten jährlich von diesen Summen und im Laufe der Jahre sind sie extrem angestiegen. Irgendwann ist natürlich auch eine Grenze erreicht, an der Google nicht mehr mitgehen dürfte – aber so lange es funktioniert, wird Apple diese wohl einfachste Einnahmequelle kaum versiegen lassen und die Preise immer weiter nach oben schrauben. Bis eines Tages die Apple-Suchmaschine kommt…
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