Die Kartenplattform Google Maps hat schon vor langer Zeit umfangreiche Möglichkeiten zur 3D-Darstellung erhalten, mit der sich die Ansicht frei drehen, schwenken und kippen lässt. Was im Browser beeindruckende Bilder produziert, macht auf dem Smartphone leider nur halb so viel Spaß, denn es fehlen sehr viele Details. Wer auch auf dem Smartphone durch 3D-Schluchten- und Städte fliegen möchte, benötigt eine weitere Google-App.
Der Funktionsumfang von Google Maps kann sich je nach verwendeter Plattform sehr stark unterscheiden. Das gilt für Android und iOS, im Besonderen aber auch für Smartphone und Desktop. Im Browser sind die visuellen Grenzen zwischen Google Maps und Google Earth immer weiter verflogen, auch wenn die Earth-Plattform nach wie vor eine völlig andere Zielgruppe anspricht, auf dem Smartphone sieht das aber noch anders aus. Es kann sich lohnen, Google Earth einmal auszuprobieren.
Vor einigen Tagen haben wir euch gezeigt, wie ihr die 3D-Ansicht in Google Maps aktivieren und nutzen könnt, was auf allen Plattformen möglich ist. Doch während es im Browser sehr detaillierte Landschaften und 3D-Gebäude gibt, ist das auf dem Smartphone nur sehr rudimentär umgesetzt, sodass hauptsächlich nur das Bild gekippt wird. Zwar lassen sich 3D-Gebäude über die Layer aktivieren, allerdings schalten diese wieder in die Kartenansicht mit den sterilen weiß-grauen Gebäuden um. Es gibt also die 3D-Daten und die Textur, aber nicht die Kombination aus beidem.
Hier kommt Google Earth ins Spiel. Probiert die App einfach einmal aus, die lediglich die bekannte Satellitenansicht bietet und ansonsten sehr ähnlich zu Google Maps genutzt werden kann – zumindest in puncto Bedienung. Ihr könnt die Aufnahmen mit den gleichen Gesten steuern, wie sie von der Kartenplattform bekannt sind: Zoomen, kippen und schwenken geschieht alles mit zwei Fingern und bewirkt dieselben Aktionen. Ihr findet die Gesten weiter unten noch einmal eingebunden.
Der große Unterschied ist nun, dass ihr in sehr vielen Regionen detaillierte 3D-Ansichten der Landschaft erhaltet. Von kleinen Erhebungen über Täler und Seen bis zu den Alpen ist alles dabei. Fliegt nur einmal in die Berge und schaut es euch an – an einigen Stellen könnte man die Ansichten kaum von einem echten Foto unterscheiden. Und das, ohne jetzt übertreiben zu wollen.
Aber nicht nur die Landschaften werden in 3D dargestellt, sondern je nach aktivierten Layern auch die Gebäude in praktisch allen Städten und größeren Orten. Durch Satelliten- und Flugzeugaufnahmen hat Google Earth die Texturen für die 3D-Gebäude, deren Form zum großen Teil von Algorithmen berechnet wird und zeigt auch aufwendigere Konstruktionen recht realistisch an. Bis zum Fotorealismus ist noch ein langer Weg, aber besser kann man das kaum machen – vor allem nicht ohne manuellen Eingriff durch Grafiker bzw. Designer. Oder hättet ihr gewusst, dass auf der untersten Plattform des Eiffelturms ein weiterer Eiffelturm steht? (siehe dritter Screenshot) 🙂
Google Earth mit Gesten bedienen
- Ansicht zoomen: Haltet zwei Finger auf dem Display und zieht diese auseinander bzw. zusammen
- Ansicht neigen / kippen: Haltet zwei Finger parallel nebeneinander auf dem Display und fahrt nach oben oder unten
- Ansicht schwenken / drehen: Haltet zwei Finger auf dem Display und bewegt diese auf einem gedachten Kreis (einen nach oben und einen nach unten)
- Über die Darstellung fliegen: Ist die Ansicht gekippt, könnt ihr durch einfaches ziehen über den Aufnahmen nicht mehr den Ausschnitt verschieben, sondern gefühlt über die Erde „fliegen“
Probiert es einfach einmal aus und nehmt euch die Zeit, Google Earth zu entdecken. Die App bietet sehr viel mehr als nur diese Ansichten und hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Menschen den eigenen Planeten mit zahlreichen Touren, Aufnahmen, Quizzes und vielem mehr näherzubringen.