Google Fotos: Automatisches Cloud-Backup ist ein Fass ohne Boden – Google könnte es stärker einschränken

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Die Popularität von Google Fotos ist auf viele Gründe zurückzuführen, wobei einer der wichtigsten mit Sicherheit das automatische Backup sowie der damit verbundene kostenlose Cloud-Speicherplatz ist. Vor wenigen Tagen wurde allerdings eine recht unpopuläre Änderung an diesem automatisch Backup umgesetzt, die die Messenger-Apps vom Upload ausschließt. Es könnte ein erster Schritt, dieses Feature einzuschränken.


Google Fotos gehört gefühlt zu den populärsten Google-Produkten und steht auf einer Stufe mit Maps und der Websuche, die allesamt in ihrem vollen Umfang für viele Nutzer unersetzbar sind. Das liegt nicht nur am automatischen Backup, sondern auch am kostenlosen unbegrenzten Speicherplatz, an der starken Suchfunktion und der sehr intuitiv nutzbaren Oberfläche, die als Galerie-App umgesetzt ist. Das hat aber auch alles seine Schattenseiten.

google fotos logo

Vor wenigen Tagen wurde das Google Fotos Auto Backup eingeschränkt, was bei den Nutzern auf ganz unterschiedliche Reaktionen getroffen ist. Einige können den Schritt nachvollziehen, manchen ist es egal und wieder andere sind davon wenig begeistert. Der Ärger hält sich allerdings in Grenzen, weil sich das nun gestoppte Backup der Social Media-Apps sehr leicht wieder aktivieren lässt – zumindest gilt das jetzt noch. Wer möchte, kann also weiterhin die empfangenen Bilder von Facebook, WhatsApp, Instagram & Co sichern.

Google begründet diesen Schritt damit, dass die Menschen aufgrund der Corona-Pandemie deutlich mehr über die Messenger-Apps kommunizieren und das Datenaufkommen stark angestiegen ist. Zur Entlastung der Netze möchte man durch das Herausfiltern dieser Bilder und Videos große Mengen Traffic und Ressourcen sparen. Vor zwei bis drei Monaten wäre diese Begründung locker durchgegangen und hätte kaum jemanden stutzig gemacht, aber heute sieht das ein bisschen anders aus.

Die großen Streaming-Plattformen haben ihre Drosselung wieder aufgehoben und auch an vielen anderen Stellen im Web wurde der Fuß wieder von der Bremse genommen. Warum geht Google Fotos also gerade jetzt diesen Schritt? Dazu kommt, dass von einer „Änderung“ und nicht von einer „temporären Änderung“ die Rede ist. Man plant also nicht, das wieder zurückzunehmen.

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Ein Großteil der Medien aus Messengern dürfte wohl aus belanglosen Bildern, Screenshots, Memes, witzigen GIF-Animationen und Ähnlichem bestehen – Nichts, das man sich später noch einmal ansehen und in Erinnerungen schwelgen wird. Daran dürfte sich auch durch die gestiegene Messenger-Nutzung nicht viel geändert haben. Ich kann nur meinen Eindruck beschreiben, aber gefühlt müssten doch gerade jetzt – wo wir weniger Kontakt haben – eher wichtigere Medien versendet werden als zuvor.

Aus meiner persönlichen Warte kann ich sagen, dass ich über Messenger wie WhatsApp sowohl wichtige und wertvolle als auch belanglose Bilder erhalte – ein gesunder Mix, der wohl bei vielen Menschen ähnlich aussehen dürfte. Rein organisatorisch ist es für Google Fotos nicht feststellbar, aus welcher Konversation ein Foto stammt, denn die meisten Messenger speichern sie in großen Sammlungen in nur einem Ordner. In diesem Punkt ist der Stopp der Messenger-Sicherung mindestens problematisch.

War das nur der erste Schritt?
Achtung: Ab hier geht es Spekulativ weiter. Wer das nicht lesen möchte, muss es nicht tun 😉

Möglicherweise ist der Stopp der Messenger-Sicherung nur der erste Schritt von Google, etwas Ordnung in das automatische Backup zu bringen. Als Nächstes könnten die Screenshots an der Reihe sein, dann die Fotos von Dokumenten oder anderen für das in Erinnerung schwelgen unwichtigen Dingen. Schon seit langer Zeit kann die Plattform solche Bilder zur Archivierung vorschlagen, die dann ohnehin von vielen Nutzern nie wieder angesehen werden. Warum also überhaupt noch speichern?

So schön und komfortabel das Auto Backup für alle Nutzer ist, so problematisch ist es für Google. Tag für Tag, Stunde für Stunde und Minute für Minute schaufeln Millionen riesige Datenmengen auf die Google Fotos-Server – wie viele Terabyte das am Tag sind, lässt sich kaum ausmalen. Zur Erinnerung: Android hat weit über zwei Milliarden Nutzer und Google Fotos ist vorinstalliert und das Auto Backup in den allermeisten Fällen aktiviert. Da ist jede noch so winzige Einsparung deutlich spürbar.

Das Auto Backup ist keine Selbstverständlichkeit
Das große Problem ist, dass das Auto Backup für die Nutzer zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist – was es aber nicht ist. Google als gewinnorientiertes Unternehmen stellt unglaubliche Speicherkapazitäten vollkommen kostenlos zur Verfügung, nimmt riesige Traffic-Mengen auf sich und muss all diese Daten „für immer“ speichern. Terabyte, Petabyte oder vielleicht sogar Exabyte an absolut belanglosen Bildern und Videos, die niemanden mehr interessieren, müssen dort auf ewig gespeichert werden. Das kostet.

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Gut, Google hält die Nutzer durch das Auto Backup auf der Plattform und sorgt dafür, dass das Produkt erfolgreich ist. Aber wofür? Mit Google Fotos wird kein Geld verdient. Google Fotos zeigt keine Werbung, die Fotos und Metadaten werden nicht zur Profilbildung verwendet und nur die allerwenigsten Nutzer dürften den zusätzlichen Google One-Speicherplatz für die Fotogalerie kaufen. Die paar Euro für das Erstellen der Fotobücher fallen ebenfalls nicht ins Gewicht. Google Fotos ist also ein Fass ohne Boden, das durch das automatische Backup immer tiefer wird – denn die Nutzer löschen einfach nichts.

Erst kürzlich wurde im Zuge der neuen Privatsphäre-Regeln bekräftigt, dass Google Fotos eine Plattform mit privaten Daten der Nutzer ist, auf der es niemals Werbung geben wird. Also wie soll man das Problem lösen? Den kostenlosen Speicherplatz streichen bzw. die Limits deutlich senken? Alte Fotos zum Löschen vorschlagen? Die Plattform gebührenpflichtig machen? Oder an der Quelle ansetzen und den Datenstrom zumindest verlangsamen? Letztes hat man nun getan.

Googles Strategen betonen schon seit Jahren, dass man immer wieder neue Produkte schafft und sich erst hinterher Gedanken macht, wie diese Geld verdienen können – was sie langfristig alle tun sollten. Gut möglich, dass man nicht mit einem solch großen Erfolg von Google Fotos gerechnet hat, der dann eben irgendwann problematisch wird. Und das „irgendwann“ rückt natürlich immer näher…

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comment 8 Kommentare zum Thema "Google Fotos: Automatisches Cloud-Backup ist ein Fass ohne Boden – Google könnte es stärker einschränken"

  • Da kommt wieder diese Konstenlos-Mentalität rüber.. meckern wenn man seit Jahren lecker und umsonst gegessen hat aber nicht mal Trinkgeld geben wollen. Ich würde in Richtung Google sagen: Herzliches Dankeschön das es so lange kostenlos war… und dann vielleicht mal drank denken ein Datenabo bei Google abzuschließen. Die Preise sind ein Witz.. und sicher zahlt man gerne für einen guten und funktionierenden Service: https://one.google.com/about

    • Ich fürchte dir ist überhaupt nicht klar, dass jeder Google bezahlt. Mit der Ressource überhaupt, ohne die rein gar nichts gehts. Mit persönlichen Daten. Diesen Deal gehen die meisten ein. Und Google ist so groß damit geworden wie nichts vorstellbar war, vor Google. Hiee war nie irgendetwas gratis oder umsonst.

  • @MB Wieder einer der es noch immer NICHT begriffen hat ! Google ist NICHT Gratis!!! Du bezahlst mit DEINEN DATEN ! Damit macht der Verein nicht nur Millionen, NEIN sondern MILLIARDEN an DOLLARS !! Speicherplatz ist doch für Google kein Problem ! Schau Dir mal an was die für enorme Speicher haben müssen , alleine schon nur für YouTube. Jedes Video liegt bei denen sogar in mehreren Auflösungen vor ! Das mit den SocialMedia Fotos dass die nun aus dem Backup ausgeschlossen sind ist ein WItz! Keine Ahnung was die da wieder geritten hat ! Und Google Speicher als günstig zu betiteln zeigt mal wieder, wie wenig sich die Leute damit auseinander setzen, wie gefangen sie sind im Google Universum. Bei Microsoft zB kriegst Du für Handgelenk mal Pi ungefähr den selben Preis bis zu 3x mehr Speicher (MS 365 6TB) für knapp 100€ dafür kriegst Du bei Googles GDrive nur 2TB im Jahr!

  • Mal im Ernst, von Ausnahmen abgesehen ist es überwiegend „Müll“ welchen man via Messenger geschickt bekommt. Nichtsdestotrotz hat man ja die Möglichkeit manuell abzuspeichern, um die Bilder welche einem wertvoll erscheinen zu sichern. Im Übrigen sind Bilder u. Video auch im WhatsApp/Messenger Backup zu finden.

    Insofern ist die ganze „Aufregung“ nicht notwendig und bisher haben die Änderungen auch nur diejenigen mitbekommen, welche sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen – ein vermutlich kleiner Kreis.

  • Was für ein Unsinn!!! Seit wann bietet Google etwas denn gratis an? Schau mal deren Gewinn pro Jahr an.

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