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Google Chrome: Kein Akkufresser – neue JavaScript-Bremse soll Akku-Laufzeit bis zu zwei Stunden erhöhen

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Google Chrome ist mit großem Abstand der dominierende Browser und kommt global mittlerweile auf Marktanteile jenseits der 70 Prozent – doch an einer Stelle schwächelt der Browser ganz gewaltig: Am Ressourcen-Hunger. Mit einer neuen Technologie möchten es Googles Entwickler nun erreichen, dass der Browser deutlich weniger Energie benötigt und somit die Akku-Laufzeit um bis zu zwei Stunden (!) erhöhen kann.


Google Chrome war bei der Einführung vor knapp elf Jahren der schnellste Browser am Markt und konnte vor allem bei der Ausführung von JavaScript im Vergleich zur Konkurrenz den Turbo einlegen. Natürlich hat die Konkurrenz in den folgenden Jahren nachgezogen, genauso wie Chrome, aber in puncto Ressourcenverbrauch nimmt sich Googles Browser noch immer sehr viel mehr heraus. Dieses Thema wird nun wieder mit einem neuen Experiment angegangen.

Die Chrome-Entwickler haben ein neues Konzept in den Browser integriert, das ab der Version 86 Einzug halten und die Akku-Laufzeit im Optimalfall um bis zu zwei Stunden erhöhen soll – was natürlich abhängig von der Kapazität und dem Zustand des Akkus ist, aber es ist ein starker Richtwert. Weil JavaScript nach wie vor am stärksten am Akku zieht, setzt man genau an dieser Stelle an und möchte die Ausführung von unnötigen Operationen unterbinden.

Konkret geht es darum, dass die Timer eines Hintergrund-Tabs deutlich heruntergefahren werden sollen. Diese laufen bei aktiven Tabs sehr häufig im Sekundentakt oder sogar noch enger und fragen Dinge wie die Scrollposition, Cursor-Bewegungen, Interaktionen mit Elementen und vielem mehr ab – eine wichtige Grundlage des modernen Web. Doch all diese Aktionen werden bei einem Hintergrund-Tab nicht passieren, sodass man genau an dieser Stelle ansetzt.

Der Timer für diese Abfragen wird mit der neuen Technologie sehr großzügig erhöht und kann dann sogar nur noch alle paar Minuten abgefeuert werden. Bei den allermeisten Webseiten sollte das kein Problem darstellen und weiter dazu beitragen, dass Hintergrund-Tabs soweit wie möglich, ohne die Funktion vollständig zu stoppen, heruntergefahren werden.




Googles Entwickler haben zur Messung des Unterschieds ein einfaches Experiment laufen lassen: Ein Browser mit 36 zufälligen Hintergrund-Tabs auf zwei Geräten sowie eine leere Seite (about:blank) als aktive Seite. Und schon konnte der Akkuverbrauch um 28 Prozent reduziert und die Laufzeit somit um gut zwei Stunden erhöht werden. In einem weiteren Test ließ man statt about:blank ein YouTube-Video laufen und kam noch immer auf 36 Minuten mehr Akku-Laufzeit.

Größere Probleme sind nicht zu erwarten und sowohl Web-Entwickler als auch Administratoren sollen die Möglichkeit haben, diese Bremse zu lösen. Letzte allerdings nur ein Jahr lang, bevor die jeweilige Enterprise Policy in Rente geschickt wird.

» Google Chrome: Öffnen des zuletzt geschlossenen Tabs soll stark beschleunigt und optimiert werden – so gehts


Die Browser der Google-Fans: Die Browser-Verteilung bei uns im Blog – Microsoft & Firefox vs. Google Chrome

[The Windows Club]


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