Google hat mit Android 10 endlich den nativen Dark Mode eingeführt, der nicht nur das Betriebssystem in dunkler Oberfläche präsentiert, sondern auch einen wichtigen Teil zur Verbreitung unter allen Android-Apps beiträgt. Weil noch längst nicht alle App-Entwickler einen solchen Dark Mode anbieten und Googles Vorgaben zu dunklen Oberflächen sehr lückenhaft ist, ist das Gesamterlebnis für die meisten Nutzer unter Android 10 aber nicht wirklich positiv. Eine praktische Android-App sorgt nun dafür, dass ALLE Apps eine dunkle Oberfläche erhalten.
Es hat viele Jahre und mehrere Anläufe gebraucht, bis Google mit Android 10 im vergangenen Jahr endlich den Dark Mode eingeführt hat und auch allen Apps eine native Möglichkeit gibt, eine globale Option des Nutzers abzurufen. Das hat entscheidend zur Verbreitung der dunklen Oberflächen auf dem Smartphone beigetragen und mit Android 11 wird diese Entwicklung weiter unterstützt. Erst vor wenigen Tagen wurde Google Translate in einen Dark Mode gehüllt, aber wohl kaum ein Nutzer kann heute alle Apps im von den Designern festgelegten Dark Mode nutzen.
Googles Android-Team war natürlich bewusst, dass nicht alle App-Entwickler dem Dark Mode-Hype verfallen werden und ihre Apps optionalen in dunkle Oberflächen tauchen oder diese Designs mit Priorität entwickeln werden. Aus diesem Grund wurde in den verstecken Android 10 Entwicklereinstellungen ein Schalter integriert, mit dem sich alle Apps automatisch in eine dunkle Oberfläche tauchen lassen – völlig unabhängig von den Bemühungen der jeweiligen Entwickler.
Doch dieser Schalter tut unter Android 10 nicht exakt das, was er verspricht: Es heißt zwar „Force dark mode“, aber tatsächlich werden die Oberflächen lediglich invertiert – also helle Farben einfach dunkel dargestellt. Leider geschieht das zum Teil aber auch andersherum: Dunkle Farben werden hell dargestellt oder es kann zu unschönen Farbproblemen kommen. Das bedeutet, dass dieser Modus zwar dunkle Oberflächen bringt, aber die bereits abgedunkelten Oberflächen in merkwürdige Farben tauchen kann. Es hat also seinen Grund, dass dieses Feature in den Entwicklereinstellungen versteckt und nicht prominenent platziert ist.
Die Android-App DarQ kann dieses Problem lösen, stand zu Beginn aber nur Nutzern mit Root-Zugang zur Verfügung – das hat sich nun geändert. Über Umwege, die die Installation leider etwas erschweren, ist es dem Entwickler gelungen, die App-Funktionalität auch ohne Root umzusetzen. Weil die Installation aber natürlich nur einmalig vorgenommen werden muss und vom Entwickler ausführlich erklärt wird, kann man das einmal auf sich nehmen.
Google Übersetzer: Google macht das Licht aus – Dark Mode wird für Translate-Nutzer ausgerollt (Screenshots)
DarQ kümmert sich nicht selbst um den Dark Mode, sondern ist lediglich als weiterer Schalter zwischen den Betriebssystem-Einstellungen und der jeweiligen Android-App zu betrachten. Mit DarQ lässt sich sehr einfach festlegen, welche Apps vom Betriebssystem überzeichnet und in die dunklen Farben getaucht werden sollen und welche nicht. Im Grunde ist es nur eine einfache Filterliste, die zwar einige Zusatzfunktionen mitbringt, aber sonst nicht viel mehr als das tut. Die wichtigste Zusatzfunktion ist es, die Regeln global mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang anzupassen. Ein Feature, das auch Google selbst mit Android 11 einführen wird.
Die Installation von DarQ ist leider etwas kompliziert: Die App muss zuerst aus einer Drittanbieterquelle geladen werden (XDA Developers oder APK Mirror – also [meist] vertrauenswürdige Plattformen), dann muss sie per ADB-Befehl mit speziellen Berechtigungen ausgestattet werden und über die Verbindung zum Computer außerdem separat per Batch-Befehl gestartet werden. Wer all das nach der Installation auf sich nimmt, bekommt anschließend aber ohne Root ein völlig dunkles Smartphone-Erlebnis.
» Download & ausführliche Anleitung bei XDA Developers