Android-Apps wie Google Maps sind auf sehr exakte Standortdaten angewiesen, um den Nutzern möglichst genaue Ergebnisse und eine zuverlässige Navigation zu bieten. Diese Standortdaten werden von den Android-Smartphones auf den unterschiedlichsten Wegen ermittelt, wobei die Triangulation von WLAN-Netzwerken eine sehr wichtige Rolle spielt. Wenn ihr nicht möchtet, dass Google euer WLAN-Netzwerk in einer Datenbank speichert, könnt ihr euch mit einem einfachen Trick behelfen.
GPS ist die bekannteste Methode zur Abfrage eines Standorts, doch das Jahrzehnte-alte System hat seine Schwächen und liefert nicht für alle Anwendungsgebiete ausreichend exakt Daten. Ergänzt wird das durch die Position von Mobilfunkmasten und auch die zahlreichen Bewegungssensoren im Smartphone registrieren Standortveränderungen. Aber auch die WLAN-Netzwerke spielen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eine große Rolle.
Durch Triangulation von Mobilfunkmasten und WLAN-Netzwerken lässt sich der Standort eines Geräts überraschend exakt bestimmen. Diese ständige Berechnung des Standorts wird auf dem Smartphone von den Google Play Services übernommen, die für diese Triangulation eine globale Datenbank aller Mobilfunkstandorte und auch WLAN-Netzwerke pflegen – anders wäre die Standortbestimmung in dieser Stufe auch gar nicht möglich.
Schlussendlich profitieren alle Android-Nutzer von diesem System, doch sehr vielen Menschen dürfte die gigantische Google-Datenbank der WLAN-Netzwerke gar nicht bekannt oder zumindest ein Dorn im Auge sein. Aus diversen Gründen möchte man das eigene Netzwerk vielleicht nicht in dieser Datenbank sehen, was sich tatsächlich sehr leicht durch eine veränderte Konfiguration des Netzwerks umsetzen lässt. Das kann zwar auch Nachteile mit sich bringen, aber jeder Nutzer muss das für sich selbst entscheiden.
Wenn ihr euer Netzwerk nicht in Googles Datenbank sehen wollt, müsst ihr nur die Bezeichnung (SSID) des Netzwerks anpassen bzw. eine Wortendung hinzufügen, die als Opt-out fungiert und somit die Aufnahme unterbindet.
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So lässt sich die Nutzung durch die Google-Standortdienste unterbinden
Über die SSID hat jedes WLAN-Netzwerk eine öffentliche Bezeichnung, die bei den allermeisten Routern beliebig angepasst werden kann. Hängt dort einfach hinter eurem Netzwerknamen die Bezeichnung „_nomap“ (ohne Anführungszeichen) an und schon wird das Netzwerk nicht mehr für die Standortdienste verwendet. Aus Googles Beschreibung geht leider nicht hervor, ob das unmittelbar angewendet wird oder erst von den zahlreichen Smartphones in den Datenbanken erfasst werden muss.
Diese Bezeichnung hilft übrigens nur bei den Google-Standortdiensten, während andere Anbieter andere Möglichkeiten anbieten könnten. Google hält die eigene Lösung natürlich am Besten und empfiehlt auch allen anderen Anbietern, das „_nomap“ zu beachten – eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht. Bei Microsoft muss etwa „_optout“ angehangen werden. Möchtet ihr also beide ausschließen, muss euer Netzwerk „FINGERWEG_optout_nomap“ heißen.
Googles Support-Dokument ist zwar recht umfangreich, lässt aber einige Details vermissen. So werden keine weiteren Konsequenzen beschrieben, ob der Ausschluss nur auf den Standort oder auch für andere Google-Dienste greift. Zwar ist nur von den Standortdiensten die Rede und „nomap“ lässt das auch vermuten, aber ob dadurch auch die Synchronisierung von Passwörtern dieser WLAN-Netzwerke betroffen ist, muss man wohl einfach ausprobieren.
» Detaillierte Beschreibung beim Google Support