Vor wenigen Stunden hat Google die erste Android 11 Beta veröffentlicht, die wieder viele Neuerungen mitbringt und auch die neueste Version des Pixel Launcher im Gepäck hat. Die Entwickler spendieren dem Pixel Launcher mit diesem Update eine neue Icon-Reihe mit App-Vorschlägen, die sich automatisch an die Nutzungsgewohnheiten anpassen. Der neue Bereich erlaubt aber auch einige Anpassungsmöglichkeiten.
Jede Android-Version hat immer auch eine neue Version des Pixel Launchers an Bord, der von Google offiziell nur für die Pixel-Smartphones angeboten wird, sich aber durch seine Simplizität und Konzentration auf das Wesentliche auch außerhalb des Google-Universums großer Popularität erfreut. Die Änderungen sind meist sehr marginal und für große Feature-Launcher kaum erwähnenswert, aber in diesem Fall kann es sehr praktisch sein.
Der Homescreen der allermeisten Android-Smartphones teilt sich grundsätzlich in zwei Bereiche. Der horizontal scrollbare Homescreen nimmt den Löwenanteil des Platzes auf dem Display ein und am unteren Rand gibt es eine weitere Reihe mit Icons, die fix an ihrer Stelle bleiben und nicht mitscrollen. Es ist natürlich Geschmackssache, aber die meisten Nutzer dürften hier wohl häufig verwendete oder wichtige Apps wie die Kamera, Telefon, Browser oder das bevorzugte Social Network platzieren. Das möchte Google nun automatisieren.
Nach der Installation der Android 11 Beta werden die Nutzer darauf hingewiesen, dass der Pixel Launcher nun die Kontrolle über diese Reihe übernehmen und Apps vorschlagen kann. Wird das bejaht, wandern automatisch alle fünf bisher dort abgelegten Apps eine Stufe weiter nach oben auf den ersten freien Homescreen und die Leiste füllt sich mit App-Vorschlägen. Diese dürften genauso wie die Vorschläge im App Drawer, wo sie am oberen Rand zu finden sind, auf einem komplexen und nicht durchschaubaren Algorithmus basieren.
Android 11: Das sind die wichtigsten Neuerungen in der ersten Beta-Version des Betriebssystems (Galerie)
Die Vorschläge sind natürlich dynamisch und können sich jederzeit ändern. Das ist praktisch, aber könnte dem Gewohnheitstier Mensch Probleme machen, das blind auf die Stelle tippt, an der das Icon zuvor war. Die vorgeschlagenen Icons haben eine farbige Umrandung und unterscheiden sich somit von den statischen Icons. Die Leiste lässt sich auch verkürzen, indem ein beliebiges Icon an diese Stelle gezogen wird. Dann bleibt das eigene Icon an dieser Stelle und die Vorschläge verringern sich auf vier Apps. Wird eine App aus der Leiste auf den Homescreen gezogen, wird es zu einer normalen Verknüpfung und die freie Stelle wird automatisch aufgefüllt.
Jeder Vorschlag lässt sich anpinnen, sodass dieser trotz möglicherweise geringer Nutzung an seiner Stelle bleibt. In den Einstellungen lässt sich zusätzlich eine Liste von Apps festlegen, die an dieser Stelle niemals vorgeschlagen werden sollen. Ein guter Kandidat wäre wohl tatsächlich die Google-App selbst, die zwar häufig genutzt wird, aber dann wohl doch eher über die Suchleiste aufgerufen wird. Aber auch hier wieder: Geschmackssache.
Wie praktisch oder nützlich dieses Feature ist, wird sich wohl erst im Laufe der nächsten Tage und Wochen zeigen, wenn es sich dann im Alltag bewährt – oder eben nicht. Könntet ihr euch daran gewöhnen?