Es gibt wohl nur wenige Google-Produkte, in denen mehr persönliche Erinnerungen und große Momente der Nutzer gespeichert sind als Google Fotos. Dem ist sich natürlich auch Google bewusst und hat erst vor wenigen Monaten ein neues Foto-Abo eingeführt, das den Nutzern die besten Bilder des vergangenen Monats per Post nach Hause liefert. Jetzt wird dem Produkt schon wieder der Stecker gezogen.
Googles zahlreiche Cloud-Produkte beschäftigen sich mit der digitalen Sammlung und Aufbewahrung vieler Daten der Nutzer und machen ihren Job im Großen und Ganzen sehr gut und vor allem zuverlässig. Das Team von Google Fotos bricht aber immer wieder aus diesem digitalen Korsett aus und möchte sich auch beim Drucken bzw. Bestellen der bildlich festgehaltenen Erinnerungen unverzichtbar machen. Dabei kam erst kürzlich ein recht kurioses Produkt heraus.
Google Fotos hat im Februar 2020 ein neues Foto-Abo eingeführt, das seine Aufgabe vollautomatisch im Hintergrund erledigt und den Abonnenten die zehn besten Fotos des letzten Monats in ausgedruckter Form nach Hause liefert. Natürlich kostete dies eine monatliche Gebühr und der Automatismus konnte zumindest dank einer vorab versendeten E-Mail gestoppt oder beeinflusst werden, aber insgesamt sollte es einfach ein netter Monatsrückblick in visueller Form werden. Eigentlich eine nette Idee.
Jetzt wurden alle Nutzer darüber informiert, dass das Produkt schon in wenigen Tagen eingestellt wird und man schon jetzt keine Bilder mehr für Juni erwarten sollte. Google sieht das allerdings nicht als Einstellung eines Produkts, sondern eher als Schlussstrich unter einer Testphase, für dessen Teilnahme man sich bei den Nutzern bedankt. Das klang damals bei der Ankündigung zwar etwas anders, aber wenn einem Angebot so früh der Stecker gezogen wird, dann wollte man es wohl etwas entschärfen.
Die E-Mail, die alle Nutzer erhalten haben, seht ihr in folgendem Screenshot. Vermutlich dürften nur wenige Nutzer überhaupt diese Mail bekommen, denn es ist (für mich persönlich) kaum vorstellbar, dass viele Menschen sich willkürlich ausgedruckte Fotos nach Hause schicken lassen und dafür auch noch Geld bezahlen. Googles Algorithmen sind zwar sehr gut, aber weder unfehlbar noch haben sie Einblick in die Bedeutung mancher Bilder.
Hierzulande wird das Angebot niemand vermissen, denn es stand nur US-Nutzern zur Verfügung und auch in den USA offenbar nicht allen, sondern nur einem ausgesuchten Kreis. Details dazu hat es leider niemals gegeben. Das Bestellen von Abzügen oder Fotobüchern ist von dieser Einstellung nicht betroffen.
Google Fotos sieht es übrigens nicht als Ende dieses Produkts, sondern auch als Beginn für etwas Neues. In Zukunft soll es neues Produkt geben, das dann auch breiter verfügbar sein soll, Details dazu werden natürlich nicht verraten. Der nächste für mich vorstellbare Schritt wäre es, die Fotobücher automatisch zu bestellen, denn schon jetzt werden in diesem Bereich mehrmals pro Jahr automatisch befüllte Fotobücher vorgestellt.