Phishing, Scamming und weitere Betrugsmethoden sind seit vielen Jahren ein großes Thema im Internet und werden auch in Zukunft bei den Betroffenen großen Schaden anrichten. Google schöpft bereits sehr viele Möglichkeiten zum Eindämmen solcher Methoden aus, sorgt somit aber auch nur dafür, dass die Methoden der Angreifer immer ausgeklügelter werden. Jetzt hat man die Scamspotter-Plattform gestartet, die viele Informationen, Trainings und ein interaktives Quiz enthält.
Scam war lange Zeit ein unterschätztes Problem im Internet, gewinnt in Zeiten der starken Spam- und Phishing-Schutzmaßnahmen aber zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmethode, die den Opfern bestimmte Situationen vorgaukelt, die ein schnelles Handeln – in den allermeisten Fällen Bezahlen – erfordern. Zu deutsch spricht man laut Wikipedia auch vom Vorschussbetrug, der offenbar trotz aller Warnungen sehr erfolgreich ist – im negativen Sinne.
Google hat in Zusammenarbeit mit dem Cybercrime Network die neue Plattform Scamspotter gestartet, die auf das Problem der Scams aufmerksam machen und die Nutzer auf die Erkennung solcher Betrugsmethoden trainieren soll. Auf der Webseite findet ihr jede Menge Informationen über die Hintergründe dieser Betrugsmethoden, die wichtigsten Merkmale zur Erkennung sowie eine ganze Reihe von Beispielen in Form von Chatverläufen oder Texten.
Weil so etwas trotz aller Ernsthaftigkeit meist ein trockenes Thema ist und sich gerade die Zielgruppe niemals durchlesen würde, ist die gesamte Oberfläche sehr nett und unterhaltsam gestaltet. Kurze Stichworte, schnelle Erklärungen, viele Animationen und schlussendlich neben den Beispielen auch ein interaktives Quiz, das die gelernten Informationen abfragt. Wer die drei goldenen Grundregeln beherrscht und ein gesundes Misstrauen hat, dürfte sowohl beim Quiz als auch in der echten (bösen) Welt keine Probleme haben.
Die Plattform ist komplett in englischer Sprache gehalten, was vielleicht nicht für alle Zielgruppen so gut geeignet ist, aber die Informationen sind leicht verständlich geschrieben und vielleicht auch eine Stütze für die Menschen, die andere immer mal wieder aus der Patsche holen müssen.
Die drei goldenen Regeln zur Scam-Erkennung
- Mach mal langsam: Scammer machen sehr oft Druck und spielen eine Dringlichkeit vor, um die natürlichen Instinkte auszuschalten und das Misstrauen zu umgehen. Nimm dir die Zeit, stelle Fragen und lass dich in solche Situationen nicht drängen.
- Informiere dich: Nimm dir Zeit und prüfe die Informationen und Details, die übermittelt werden. Wenn du einen unerwarteten Anruf erhältst, dann leg auf. Ruf stattdessen selbst die Bank, Organisation oder Person an, die angeblich angerufen hat und nimm direkt Kontakt auf.
- Stop! Nichts bezahlen oder kaufen!: Keine seriöse Person oder Unternehmen wird jemals eine Zahlung vor Ort verlangen. Betrüger fordern dich häufig auf, Geschenkkarten zu kaufen, die nur als Geschenk und nicht als Zahlung gedacht sind. Wenn du also der Meinung sind, dass mit der Zahlungsmethode etwas nicht stimmt, ist dies wahrscheinlich der Fall.
Schaut euch die Plattform einfach einmal an und leitet sie vielleicht an andere Personen weiter, die anderen einen zu großen Vertrauensvorschuss entgegenbringen. Das Quiz mit den fünf einfachen Beispielen sollte auf jeden Fall einmal absolviert werden.
Und wer sich für solche Methoden begeistern kann, kann sich anschließend noch Googles ähnliche Plattform zur Erkennung von Phishing ansehen.