Kostenloser Virenscanner: Praktische Desktop-Apps bringen Googles VirusTotal zu Windows, Mac und Linux

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Virenscanner gibt es für viele Plattformen wie Sand am Meer, wobei sowohl die Qualität als auch der Preis nach oben und unten kaum Grenzen kennen. Google hat mit VirusTotal seit vielen Jahren einen sehr starken Virenscanner im Portfolio, den aber mangels Vermarktung wohl nur die wenigsten Nutzer kennen dürften. Der eigentlich rein im Browser ausgeführte Scanner lässt sich mit einer Reihe von Desktop-Apps unter Windows und anderen Betriebssystemen nutzen.


Googles VirusTotal ist ein sehr starkes Tool, das keinen eigenen Scanner betreibt, sondern im Hintergrund auf über 50 Virenscanner der verschiedensten Hersteller zurückgreift – also ein Metascanner. Jeder Nutzer kann beliebige Dateien hochladen, die dann durch Dutzende Scanner gejagt und somit so umfangreich wie bei keiner einzelnen App unter die Lupe genommen werden. Wir haben euch die Android-Version bereits vorgestellt, aber natürlich gibt es auch Lösungen für die Desktop-Betriebssysteme Windows, Mac und Linux.

virustotal logo desktop

VirusTotal wird primär im Browser genutzt und steht somit theoretisch auf allen Plattformen zur Verfügung. Weil der eigentliche Scanvorgang auf den Google-Servern stattfindet und der Nutzer nur die Ergebnisse der einzelnen Scanvorgänge mit vielen weiteren Details zu sehen bekommt, ist das auch kein großes Hexenwerk. Dateien werden hochgeladen, überprüft und schließlich das Ergebnis innerhalb weniger Sekunden ausgespuckt.

Die Plattform gibt es aber auch als App für den Desktop und kann sich je nach Betriebssystem etwas tiefer in deren Oberflächen einklinken. Dabei handelt es sich grundsätzlich nur um einen Uploader, der nicht mehr tut als die ausgewählte Datei hochzuladen und dann den Browser mit dem Ergebnis zu öffnen. Es handelt sich also nicht um den klassischen Virenscanner, der das System des Nutzers nach potenziellen Gefahren durchsucht, sondern um einen Scanner auf Dateiebene – so wie im Browser.

Unter Windows ist es zusätzlich möglich, jeden aktiven Prozess auszuwählen und die dahinterliegende ausführbare Datei direkt zum Scan hochzuladen. Entdeckt man also selbst einen verdächtigen Prozess, kann dieser schnell gescannt werden. Dabei ist aber zu beachten, dass eine „saubere“ ausgeführte Datei des Prozesses natürlich nicht automatisch heißt, dass der Prozess unbedingt vertrauenswürdig ist.

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Der offizielle Uploader kann sich unter Windows aber in die Oberfläche des Betriebssystems einklinken und einen eigenen Eintrag im Kontextmenü aller Dateien anlegen. Ein Upload ist übrigens in den meisten Fällen gar nicht notwendig, da bei bereits bekannten Dateien nur ein Fingerabdruck übertragen werden muss. Durch die riesige Community und die lange Geschichte ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass viele ausführbare Dateien bereits bekannt sind.

VirusTotal zeigt aber nicht nur das Ergebnis des Scans, sondern liefert auch eine lange Liste an Details zur jeweiligen Datei. Dazu zählen verwendete Bibliotheken, Abhängigkeiten, während des Scans geschriebene Bytes, Infos zum Entwickler und der Version, Bewertungen und Diskussionen der Community und vieles mehr. Wer also nur ausführliche Informationen möchte, die über die gelieferten Daten des Betriebssystems hinausgehen, kann ebenfalls mal einen Upload wagen.

Die Windows-Version wird aus unbekannten Gründen nicht mehr offiziell unterstützt, steht aber weiterhin zur Verfügung. Stattdessen bietet man einen alternativen Uploader aus der Community an. Ich kann dennoch die offizielle App empfehlen, die ihren Dienst weiterhin tut. Für Mac gibt es eine offizielle Version und unter Linux ebenfalls nur einige Community-Projekte. Da es sich dabei jeweils nur um Uploader handelt, sind die Apps extrem schlank und brauchen nicht einmal 1 MB Speicherplatz.

Beachtet bitte, dass VirusTotal nur einzelne Dateien scannt und keinerlei Systemüberwachung, Bereinigungsfunktionen oder Netzwerküberwachungen wie die bekannten Konkurrenten bietet. Solltet ihr auf Antiviren-Software schwören, dann nutzt sie weiterhin. Ansonsten lasst einfach Tools wie etwa den Windows Defender dennoch auf jeden Fall weiterhin aktiviert.

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