Die Kartenplattform Google Maps enthält schon seit vielen Jahren Informationen zur Barrierefreiheit, die in jüngster Vergangenheit immer weiter ausgebaut wurden und nun einen eigenen Modus erhalten. Nutzer können nun festlegen, dass diese Informationen für sie relevant sind und erhalten auf den ersten Blick Hinweise darauf, wie es um die Barrierefreiheit vieler Orte bestellt ist. Außerdem wird es wird leichter, diese Details zu melden.
Wer schon einmal einen Menschen im Rollstuhl begleitet hat, selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist oder auch mal einen Kinderwagen im ÖPNV mit dabei hat, der sieht die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen. Hier eine Stufe, dort ein enger Gang, in der riesigen Station gibt es nur einen extrem überfüllten oder gar keinen Aufzug oder es gibt keine Niederflurfahrzeuge. All das kann zu großen Hindernissen werden, die vielen Menschen normalerweise gar nicht auffallen.
Google Maps kann schon seit vielen Jahren anzeigen, ob ein Ort barrierefrei ist bzw. auf welche Einschränkungen sich Rollstuhlfahrer möglicherweise einstellen müssen. Dieser Informationsumfang wurde in den letzten zwei Jahren sehr stark ausgebaut, unter anderem durch tatkräftige Mithilfe der Local Guides, durch die zahlreichen Antworten aller Nutzer und natürlich auch durch die von den Business-Besitzern angegebenen Details.
Weil diese Informationen für den Großteil der Nutzer nicht unbedingt relevant sind, wurden sie bisher weiter unten in den Details oder recht versteckt angezeigt – was für viele Millionen Nutzer, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, umständlich sein kann. Aus diesem Grund lässt sich in den Einstellungen der Google Maps-App nun festlegen, ob man diese Informationen sehen möchte. Dafür gibt es einen neuen Punkt in den Barrierefreiheit-Einstellungen, der dann Auswirkungen auf die gesamte App hat.
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Ist die Option aktiviert, wird für jeden Ort auf den ersten Blick dargestellt, ob es barrierefrei ist – oder eben nicht. Wird ein Icon angezeigt, ist es barrierefrei. Ist das Icon durchgestrichen, haben die Nutzer explizit angegeben, dass es keine Barrierefreiheit gibt. Gibt es kein Icon, stehen noch keine Informationen zur Verfügung. Ist das der Fall, können alle Nutzer nun außerdem leichter dazu beitragen, diese Informationen zu hinterlegen.
Google hat den Startschuss für dieses neue Feature gestern Abend für die ersten Länder gegeben und dabei leider wieder regionale Einschränkungen auferlegt – aus welchem Grund auch immer. Obwohl die Informationen weltweit für viele populäre Orte zur Verfügung stehen, ist es aktuell nur in Australien, Japan, UK und USA nutzbar. Aber auch in allen anderen Ländern sind die Informationen natürlich weiterhin wie gewohnt abrufbar.
Laut der Ankündigung gibt es aktuell mehr als 500 Millionen Details für über 15 Millionen Orte in Google Maps.