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E-Textil: Googles Forscher arbeiten an smarter Schnur als neue Eingabemethode für Kopfhörer & Co (Video)

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Googles Forscher beschäftigen sich naturgemäß immer wieder mit neuen Technologien, die möglicherweise in Zukunft in kommerziellen Produkten zum Einsatz kommen könnten – dazu zählen auch neuartige Eingabemethoden. Jetzt hat das Google AI-Team das E-Textil vorgestellt, bei dem es sich vereinfacht gesagt um eine Schnur handelt, die mit diversen Gesten Eingaben entgegennehmen und auch visuelle Rückmeldungen geben kann.


Die letzte große Revolution der Eingabemethoden waren die Touchscreens, die erst durch den Siegeszug der Smartphones und Technologien wie Multi-Touch ihren großen Durchbruch gefeiert haben. Natürlich gab es schon Jahrzehnte vorher Touchscreens, allerdings in völlig anderer Form. Auch die moderne Sprachsteuerung ist eine Eingabemethode und grundsätzlich ist es (zumindest für mich) aktuell nicht vorstellbar, was dem in Zukunft in der breiten Masse noch folgen könnte.

Das Google AI-Team arbeitet schon seit langer Zeit an smartem Stoff bzw. Geweben und hat bereits vor einigen Jahren gemeinsam mit Levis das Project Jacquard auf den Markt gebracht – eine smarte Jacke mit integrierter Touchfläche. Mit dem E-Textil wird das nun in reduzierter Form fortgesetzt, allerdings mit gesteigertem Funktionsumfang. Vereinfacht gesagt handelt es sich um eine Schnur mit zahlreichen Fasern, die Bewegung erfassen und Lichtsignale aussenden.

Diese Technologie ist dazu in der Lage, sowohl Berührungen als auch Bewegungen zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Zu diesen Bewegungen gehört das Ziehen, Swipen, Drehen, Drücken, festes Drücken und je nach Zuverlässigkeit noch einiges mehr. Aktuell geben die Forscher die Zuverlässigkeit der Erkennung mit einer Genauigkeit von etwa 94 Prozent an – was zwar schon sehr gut ist und zeigt dass die Technologie funktioniert, aber für ein Endprodukt noch viel zu wenig ist. Unter 99 Prozent Erkennungsrate muss man gar nicht über einen kommerziellen Einsatz nachdenken.




Wie diese Technologie funktioniert, wird im Google-Blog sehr ausführlich erklärt und ist auch auf den folgenden Grafiken sehr gut visualisiert. Erklärungsversuche erspare ich mir an dieser Stelle aus vielerlei Gründen. Wer sich dafür interessiert, wird jede Menge weiterführende Informationen in der Ankündigung auf dem Google AI Blog finden – schaut da einfach mal herein. Hier jetzt noch einige Infografiken und Videos zur Verdeutlichung.




Fraglich ist natürlich, wofür eine solche Technologie eingesetzt werden könnte. Das optimale Einsatzgebiet wären Kopfhörer, die mit solchen Gesten am Kabel gesteuert werden könnten. Leider kommt man damit aber einige Jahre zu spät, denn moderne Kopfhörer sind mittlerweile kabellos, was sich sehr schnell zum Standard aufschwingen dürfte. Auch in Zukunft wird es wohl Kopfhörer mit Kabel geben, aber dann sicher nicht mit einer solchen Kordel.

Ein interessantes Beispiel wird aber im obigen Video geliefert: Nämlich die Schnüre eines Hoodies. Auf die wird man so schnell wohl nicht verzichten. Übrigens ist auch das Project Soli in diesem Umfeld entstanden, auf das Google beim Pixel 4a mittlerweile schon wieder verzichtet.

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[Google AI Blog]


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