Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass es bei Googles Betriebssystem Android TV größere Änderungen geben wird – und das offenbar auf allen Ebenen. Ein neuer Bericht besagt nun, dass das Betriebssystem eine völlig neue Oberfläche erhalten wird und gleichzeitig die Hardware-Anforderungen stark senken wird. Damit soll die Plattform flexibler und für viele TV-Hersteller attraktiver werden.
Im vergangenen Jahr ist eine Android TV-Roadmap geleakt worden, die größere Änderungen auf der Plattform verraten hat, die aber nicht ins Detail gegangen sind. Langsam setzt sich aber ein Gesamtbild aus den einzelnen Puzzleteilchen zusammen, das durchaus sinnvoll ist und der Plattform zu neuen Ruhm verhelfen könnte. Als erstes natürlich die Fusion mit dem Chromecast und die erst seit gestern bekannte Umbenennung zu Google TV.
Bei Android TV bzw. möglicherweise schon bald Google TV wird sich schon bald sehr viel tun. Zwar sind es derzeit nur Gerüchte mit unbekanntem Wahrheitsgehalt, aber dennoch dürfte so einiges daran sein. Wie nun bekannt wurde, soll sich die TV-Plattform zukünftig stärker auf Inhalte und nicht mehr auf Apps konzentrieren. Diese sollen zwar nach wie vor zur Verfügung stehen, aber dem Nutzer nicht mehr als Erstes präsentiert werden.
Android TV will get a new user interface that will put a bigger emphasis on individual movies and TV shows.
Das ist durchaus sinnvoll, denn trotz aller Möglichkeiten und Smart TV-Popularität möchten die Nutzer einfach nur Filme und Serien konsumieren und keine Apps starten oder lange nach Inhalten suchen. Derzeit soll sich Google allerdings noch in Verhandlungen mit den zahlreichen Streaminganbietern befinden, diese Daten außerhalb der Apps zur Verfügung zu stellen und somit nur Inhalte anbieten zu können. Das ist zwar heute schon grundlegend möglich, dürfte aber zukünftig ganz anders organisiert werden.
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Fraglich natürlich, ob die Streaminganbieter davon begeistert sind, wenn die Inhalte von Disney+, Netflix, Amazon Prime und den vielen weiteren Plattformen nebeneinander in einer Reihe stehen und der Nutzer auf den ersten Blick gar nicht sieht, woher er diesen Inhalt beziehen kann. Das kann sowohl Vorteile als auch Nachteile haben und kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die wichtigsten Plattformen mitspielen. Außerdem soll Google planen, die Hardware-Anforderungen für Android TV deutlich zu senken, damit es für Smart TV-Hersteller interessanter wird.
Der Neustart mit dem Chromecast sowie der Umbenennung zu Google TV wird eigentlich schon für die nächsten Wochen erwartet – möglicherweise im Rahmen des großen Android 11-Events – aber der aktuelle Bericht sieht einen anderen Zeitplan. Jetzt wird erwartet, dass sowohl die Änderungen als auch der Chromecast-Release „in einigen Monaten“ – das wäre dann wohl im Herbst zum ‚Made by Google‘-Event – bei den Nutzern ankommen sollen.
Interessantes Detail am Rande: Google soll auch eine Umbenennung des Chromecast in Erwägung ziehen. Ein Name ist angeblich noch nicht festgelegt, derzeit soll aber ein Nest-Branding favorisiert werden. Ob das die Nutzer nicht zusätzlich verwirrt, wenn sie einen NEST-Dongle mit GOOGLE TV erhalten? Warten wir es ab…