Funkloch-Karte: Interaktive Karte der Bundesnetzagentur zeigt alle Funklöcher & die Netzqualität in Deutschland
Das Smartphone ist für die meisten Menschen zum wichtigsten Begleiter geworden und übernimmt sehr viele Aufgaben – von der Kommunikation über die Organisation bis hin zur Bespaßung. Für die allermeisten Aufgaben wird eine Internetverbindung benötigt, was aber meist erst dann deutlich wird, wenn es mal wieder nicht zur Verfügung steht. Ein Grund für fehlenden Internetzugang sind Funklöcher, aber auch mangelnde Netzqualität. Über beides könnt ihr euch auf einer interaktiven Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur informieren.
Als quasi reines Internet-Unternehmen hat Google ein sehr großes Interesse daran, dass die Netze weltweit ausgebaut werden und auch der Mobilfunkempfang immer und überall zur Verfügung steht. Um dieses global sehr schwierige Ziel zu erreichen, betreibt Google schon seit längerer Zeit regional eigene Netze sowie sogar eigene Unterseekabel zur Verbindung zweier Kontinente. In den USA ist man sogar als Mobilfunkanbieter und Provider für Kabelfernsehen aktiv. In Deutschland gibt es solche Aktivitäten bisher noch nicht.
In Deutschland wird gerne über die Qualität der Mobilfunknetze gejammert, die in Städten überlastet sind und auf dem Land kaum zur Verfügung stehen – das ist zumindest der subjektive Tenor. Ob das tatsächlich der Fall ist oder viele Menschen auch aus kleineren Ausfällen gerne ein großes Drama machen, wollte die Bundesnetzagentur Ende 2019 endgültig herausfinden. Dafür wurde bereits Ende 2018 eine Funkloch-App veröffentlicht, mit der alle Nutzer ihre Verbindung messen und die Daten anonym hochladen konnten. Die Ergebnisse wurden dann in der großen Funkloch-Karte veröffentlicht.
Im Laufe eines ganzen Jahres wurden von etwa 187.000 Nutzern mehr als 160 Millionen Messungen durchgeführt, die in die Breitbandmessung eingeflossen sind. Aus diesen Daten wurde eine interaktive Karte erstellt, auf der öffentlich abzulesen ist, wie es an jedem Punkt des Landes um die Qualität der Netze bestellt ist. Die Karte verwendet verschiedene Farbschema zur Darstellung und kann für jeden einzelnen Punkt umfangreiche Details zu den zur Grunde liegenden Messungen anzeigen.
Die Karte lässt sich nach einigen Kriterien filtern, sodass sich ein interessantes Bild ergeben kann. Filtert man etwa nach Netzbetreiber, ergeben sich teilweise sehr unterschiedliche Bilder. Zumindest laut dieser Karte lässt sich sagen, dass die Telekom das mit Abstand beste Mobilfunknetz hat – aber das ist trotz anonymer Messung ein subjektiver Wert. Mehr dazu im nächsten Absatz. Außerdem lässt sich die Karte nach Zeitraum sowie dem verwendeten Standard filtern – dieser reicht von Kein Empfang bis zu 4G.
Die Ergebnisse sollten unverfälscht sein, aber es ist zu beachten, dass die Daten nur von einer Smartphone-App und keinen professionellen Messgeräten erfasst wurden. Die App konnte also lediglich Daten des Netzes aufzeichnen, mit dem der Nutzer aktuell verbunden ist. Ein Vodafone-Nutzer kann also keine Telekom-Daten sammeln und auch bei der verwendeten Abdeckung sind eben nur die aktuellen Werte des Nutzers aufgezeichnet worden. Ein objektiver Vergleich ist somit nicht möglich.
Die Funkloch-Karte soll außerdem nur informativen Charakter haben und den Nutzern einen Eindruck geben, wie Deutschland abgedeckt ist. Die Bundesnetzagentur wird auf Basis dieser Daten mit den Netzbetreibern zusammenarbeiten und dort aktiv werden, wo es Funklöcher gibt oder die Verbindung sehr holprig werden kann.
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