Fitbit: Von Wear OS bis zur Pixel Watch – wie könnte Google die Produkte des Wearable-Hersteller fortführen?
Vor knapp einem halben Jahr hat Google die Übernahme von Fitbit angekündigt, die nach aktuellen Informationen zwar noch immer nicht vollständig abgeschlossen ist, aber wohl demnächst vollzogen wird. Nach der ersten Ankündigung hatte sich Google nicht mehr zu den Plänen rund um die neue Tochter geäußert, die in dieser Woche durch Fitbit Pay wieder auf sich aufmerksam gemacht hat. Mittelfristig wird es wohl zu Zusammenlegungen für Synergien kommen.
Google hat im Laufe der Jahre einige große Hardware-Hersteller übernommen und ist damit meist nicht wirklich erfolgreich gefahren. Von Motorola über HTC bis Nest hat keine Übernahme einen echten Schwung gebracht, sondern eher sehr viel Arbeit, die man sicherlich auch aus eigener Kraft hätte stemmen können. Ob sich Fitbit als glänzendes Beispiel herausstellt oder dieser Liste anschließt, wird sich wohl erst in einigen Monaten zeigen.
Google ist seit vielen Jahren im Wearable-Markt aktiv und hätte mit Wear OS, damals Android Wear, Google Glass und einigen weiteren Produkten eigentlich einen erfolgreichen Einstand hinlegen können – aber viel ist daraus nicht geworden. Die Pixel Watch ist längst zum Vaporware Running Gag geworden, die wirklich großen Schritte von Wear OS sind an einer Hand abzuzählen und auch sonst ist der Name Google im gesamten Tracking- und Fitness-Bereich kaum präsent. Mit Fitbit soll sich das endlich ändern.
Die Übernahme von Fitbit für 2,1 Milliarden Dollar wurde Anfang Oktober 2019 angekündigt und seitdem nicht mehr öffentlich kommentiert. Man wolle gemeinsam an großartigen neuen Produkten arbeiten und Kräfte bündeln. Dabei könnte es aber problematisch werden, dass Fitbit kaum ein neues Geschäftsfeld mitbringt, sondern auch viele Konkurrenz-Aktivitäten zu bereits bestehenden Google-Produkten in das Unternehmen bringt.
In diesem Artikel fassen wir in einem schnellen Überblick die Fitbit-Produkte sowie das jeweilige Google Konkurrenz-Produkt zusammen und geben eine Prognose ab, welches der beiden Produkte jeweils den Kürzeren ziehen könnte. Die Bewertung bezieht sich allerdings nur auf gewisse Erfahrungswerte, obwohl die bei Google bekanntlich nicht viel wert sind, und haben keine aktuellen Informationen als Grundlage.
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Fitbit Tracker vs. Pixel Watch
Seit Herbst 2016 warten die Google-Nutzer auf eine Pixel Watch. Die Spekulationen rund um die Smartwatches werden jedes Jahr konkreter, nur um dann im Herbst desselben Jahres wieder nicht angekündigt zu werden. Mittlerweile ist bekannt, dass bereits drei Pixel Watch-Generationen gecancelt wurden – warum auch immer. Dass im Jahr 2020 eine solche Smartwatch auf den Markt kommt, kann man durch die Fitbit-Übernahme aber wohl ausschließen.
Es wird interessant sein, ob Google am etablierten Markennamen festhält, der ja doch recht stark im Fitness-Bereich verwurzelt ist, oder doch eher auf eine neutrale Bezeichnung für Smartwatches setzen wird. Gut möglich, dass es eine „Pixel Watch by Fitbit“ oder ähnliches geben wird. Welche der beiden Marken schlussendlich genutzt wird, lässt sich schwer bewerten. Weil Google aber selbst die in der Masse unbekannte Marke „Nest“ behalten und etabliert hat, sieht es für Fitbit in diesem Punkt eigentlich sehr gut aus.
Fitbit OS vs. Wear OS
Hier wird es interessant. Fitbit hat kein wirkliches Betriebssystem, sondern setzt auf eine vollintegrierte Plattform für die eigenen Geräte und Anforderungen – ganz ohne Apps oder große Erweiterungsmöglichkeiten. Wear OS hingegen kommt trotz all der Google-Macht auf keinen grünen Zweig. Der eigentlich logische Schritt, Wear OS auf die Fitbit-Geräte zu bringen, ist also nicht unbedingt gesetzt – zumindest nicht für alle Geräte des Tracker-Herstellers.
Seit einigen Monaten ist bekannt, dass Wear OS stark in Richtung Fitness ausgebaut werden soll. Vielleicht der vierte größere Neustart der Plattform, diesmal im Hinblick auf Fitbit. Schon heute heißt das Betriebssystem offiziell „Wear OS by Google“, warum also nicht „Wear OS by Google powered by Fitbit“. Bei Googles merkwürdigen Namensgebungen wäre das nicht einmal überraschend.
Fitbit Fitnessplattform vs. Google Fit
Google Fit hat schon eine sehr lange Geschichte hinter sich, wurde trotz aller Updates aber auch schon mehrfach zurückgestutzt. Fitbit hingegen hat eine starke Plattform, die natürlich voll auf die Anforderungen der Tracker ausgerichtet ist. In diesem Bereich ist eine Zusammenlegung der beiden Plattformen am wahrscheinlichsten. Bei Google Fit vs. Fitbit wird die Google-Plattform den Kürzeren ziehen. Sinnvoll wäre natürlich ein „Google Fit 3.0“ mit allen Fitbit-Funktionen. Aber würde man sich vom Markennamen verabschieden, wenn er bei den Uhren erhalten bleibt? Wer weiß.
Fitbit Pay vs. Google Pay
Ein brandaktuelles Thema. Google Pay wird aktuell groß ausgebaut und auch Fitbit Pay konnte erst vor wenigen Tagen einen neuen Partner vermelden. Dennoch scheint in diesem Bereich sehr eindeutig zu sein, welche Marke den Kürzeren ziehen wird – nämlich Fitbit Pay. Google Pay bearbeitet den exakt gleichen Bereich und steht ebenfalls auf Smartwatches zur Verfügung, es wäre also nicht zielführend, zwei getrennte Plattformen zu betreiben. Vor allem nicht in einem Bereich, in dem das Vertrauen der Menschen sehr hoch sein muss – beim Geld.
Fitbit Pay dürfte die erste Marke sein, die verschwindet und durch Google Pay ersetzt wird. Dass sich die Listen der unterstützten Banken recht ähnlich sind, ist sicherlich kein Zufall. Eine mögliche Einstellung von Fitbit Pay wiederum würde aber eine neue Plattform für die Smartwatches bedeuten, auf denen Google Pay derzeit nicht nutzbar ist. Eine reine Umbenennung ohne tiefe Anbindung wird es wohl nicht geben und so hängen am Ende alle Bereich miteinander zusammen.
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Googles Strategie hinsichtlich Smartwatches ist seit Jahren eine einzige Katastrophe. Anders lässt es sich nicht ausdrücken. Ich sehe keine reale Chance, dass Google den Vorsprung der Apple Watch innerhalb der nächsten 2-3 Jahre auch nur ansatzweise aufholen wird.
Darum wechsel ich gerade vom Google Pixel zum iPhone. Eigentlich nur wegen der Apple Watch. Das ist traurig, denn bisher habe ich mich gegen Apples Preis- und Abschottungspolitik gesträubt. Inzwischen überwiegen bei Apple aber die Vorteile deutlich. Zumindest was meine Anforderungen angeht. Und die für mich wichtigsten Google Dienste „Photos“, „Maps“ und „Gmail“ kann man ja zum Glück auf iOS weiternutzen.
Apple hat wieder ganz andere Probleme und bei Google sind alle Produkte der letzten Jahre gescheitert, nicht nur Fitness.
Ein Mi Band würde ich den günstigen Trackern vorziehen. Fitbit hatte bisher teils enorme Probleme um die eigenen Geräte überhaupt nutzbar zu machen. Wer immer über Fitbit schreibt sollte mal im Play Store die Bewertungen der App durchlesen. Zig Tracker lassen sich nicht oder nicht (mehr) richtig synchronisieren.
Selbst erlebt, Diskussion mit Hunderten Seiten im Supportforum zu einem Fitbit Produkt wurde nach über einem Jahr der Untätigkeit eingefroren und es wurde verkündet, dass es wieder funktioniert. Tut es aber nicht.
Apple mit einer Laufzeit von nicht mal einem Tag wäre nichts für mich – aber es funktioniert anscheinend. Da tut’s aber wohl auch für viele Amazfit, längere Laufzeit immerhin.
Persönlich sind wir bei Garmin angekommen. Funktioniert. Tut. Akku hält. Unabhängig von Google und Apple, die beide 0,0 Innovationen produzieren.
„Fitbit hat kein wirkliches Betriebssystem, sondern setzt auf eine vollintegrierte Plattform für die eigenen Geräte und Anforderungen – ganz ohne Apps oder große Erweiterungsmöglichkeiten“
LOL, „don’t drink and write“. Wenigstens funktioniert bei Fitbit dieses Nicht-Betriebssystem mit den Nicht-Apps und dem Nicht-AppStore wenigstens eine ganze Woche.
Und jetzt wo nach Jahren, mit der Versa 2 alles (wenigstens bei mir) weitgehend reibungslos läuft, kommen diese Google Flachzangen, rupfen sich den Datenschatz der Nutzer raus, und stampfen den Rest ein, wie bereits bei den anderen Unternehmen gesehen.
Die Welt ist wirklich grausam, Pebble mit seinen tollen Ideen (die Fitbit ja übernahm) dann endgültig tot.