Tidal: Neues Projekt der Google-Schwester X zählt & überwacht Fische – zum Schutz der Nahrungskette
Die Google-Mutter Alphabet beschäftigt sich mit vielen Projekten rund um nachhaltige Technologien und sieht den Umweltschutz nicht nur als Buzzword, sondern als konkretes Ziel zahlreicher Aktivitäten. Vor wenigen Tagen wurde die Gründung des neuen Projekts Tidal bekannt gegeben, bei dem es sich nicht um einen Streamingdienst handelt, sondern um den ersten Schritt zum Schutz der Nahrungskette mit Fokus auf den Fischfang.
Es ist fast schon kurios: Die Erde ist zu 70 Prozent von Wasser bedeckt und dennoch wissen wir heute mehr über die Oberfläche des Mondes als über den Grund unserer Ozeane. Das liegt aber nicht daran, dass der Mensch kein Interesse am eigenen Planeten hat, (hier bitte selbst eure Meinung einfügen), sondern an den technischen Herausforderungen. Es ist tatsächlich einfacher, ein Forschungsfahrzeug auf den Mond zu schießen als am Grund des Ozeans patrouillieren zu lassen.
Das Alphabet-Unternehmen X hat nun die Gründung von Tidal bekannt gegeben, das sich mit dem Schutz der Nahrungskette beschäftigen will. Bekanntlich steht der Mensch am Ende dieser Kette und sollte ein großes Interesse daran haben, dass keines der Glieder reißt. Fisch spielt bei der Ernährung des Menschen eine sehr wichtige Rolle, ernährt etwa drei Milliarden Menschen und ist zugleich im Vergleich zur Viehhaltung an Land extrem umweltfreundlich. Doch der Mensch hat kaum eine Ahnung von den Geschehnissen unter der Wasseroberfläche und den Auswirkungen des Fischfangs.
Tidal beschäftigt sich nun als ersten Schwerpunkt damit, die Fischbestände unter Wasser besser kontrollieren zu können. Dafür wurden Technologien entwickelt, mit denen zahlreiche Daten gesammelt werden können, die den Fischern wichtige Hinweise geben. Die Sensoren erfassen die Luftqualität unter Wasser, die Temperatur, die Anzahl der Fische und vieles mehr. Dadurch soll nicht nur der Fischfang optimiert und die Überfischung verhindert werden, sondern es können auch Kosten eingespart werden – und erst an dem Punkt wird es bekanntlich für die Wirtschaft interessant.
Durch lange Beobachtungen und Künstliche Intelligenz sollen die Fischer die Futtermengen kontrollieren können, was zugleich Kosten einspart als auch den Grund des Ozeans sauberhalten soll. In folgender Animation seht ihr, wie jeder Fisch einzeln erfasst werden kann.
Die KI ist dazu in der Lage, einzelne Fische zu erkennen und so eine ungefähre Anzahl festlegen zu können. Außerdem lässt sich erfassen, ob und wie viel die Fische fressen und einige weitere wichtige Daten. Zwar werden sich Fische wohl kaum wiedererkennen und somit genau zählen lassen, aber es sind Anhaltspunkte, die man ansonsten nicht hätte oder nur mit sehr aufwendigen Mitteln erfassen kann. Diese Technologien sollen nun weiterentwickelt und schon bald auch genutzt werden.
Bei dem Fisch-Projekt soll es allerdings nicht bleiben, denn die Nahrungskette bietet sicherlich noch sehr viel mehr Raum für Optimierungen. Damit möchte sich Tidal allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen und konzentriert sich eben aktuell auf den Bereich, der die meisten Menschen ernährt und dessen Bedrohungslage sehr gerne übersehen wird. Glaubt man Forschern, soll sich schon bald mehr Plastikmüll als Fisch in den Ozeanen befinden. Das wird Tidal zwar nicht verhindern können, aber vielleicht dennoch zum Schutz der Fische beitragen können.
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